Der Behälter-Baukasten fürs Ersatzteil-Lager

Der Behälter-Baukasten fürs Ersatzteil-Lager

10. August 2020 0 Von Dr. Frauke Hewer

Jedes Ersatzteil-Lager ist anders. Um es wirklich effizient einzurichten, braucht es Spezialisten. Ein Hersteller von Kunststoff-Behältern hat einen Ersatzteil-Händler für Landtechnik ausgestattet. Das Ergebnis: mehr Effizienz.

Für sein neues Zentral-Ersatzteilelager im französischen Metz hat der Landtechnik-Spezialist Kverneland gemeinsam mit den Behälterspezialisten von Gamma-Wopla aus Belgien ein individuelles Kunststoffbehälter-Baukasten-Konzept entwickelt. Ziel des Projektes war die Erstellung eines effizienten Lagersystems, das es Kverneland ermöglicht die über 70.000 verschiedenen Artikel möglichst platzsparend und übersichtlich aufzubewahren.

Schnell- und Langsamdreher im Ersatzteil-Lager


Das Lager besteht aus einer dreigeschossigen Fachbodenregalanlage und einem staplerbedienten Palettenlager. Alle Prozesse in dem 18.000 m² großen Logistikzentrum sind auf Effizienz aus-gelegt. Seltener benötigte Teile, so genannte Langsamdreher, müssen ebenso bevorratet werden und schnell im Zugriff sein wie häufig bestellte Artikel – die Schnelldreher. Rund 60 Prozent der Bestellungen sind Expressbestellungen, bei der die Logistik perfekt funktionieren muss. Das maßgeschneiderte Behälterkonzept berücksichtigt dies.

Für die Kommissionierung und Lagerung im Ersatzteil-Lager werden sechs verschiedene Behältergrößen von kleinen 400 x 150/300 x 120 mm bis hin zu den größten 400/600 x 300 x 270 mm (Länge x Breite x Höhe) eingesetzt. Während die Ersatzteile im alten Lager lose oder in Kartons verpackt im Regalfach lagen, werden heute alle Artikel in Kunststoffbehältern gelagert. Dabei hat jeder Artikel einen festen Lagerplatz. Die Belegung der einzelnen Lagerplätze wird durch die Größe und das Gewicht der Artikel sowie die Zugriffshäufigkeit für die möglichst effiziente Kommissionierung bestimmt. Um die drei verschiedenen Höhen (120 mm, 170 mm, 270 mm) der Euronorm-Kunststoffbehälter schnell visuell kenntlich zu machen werden drei verschiedene Farben eingesetzt. Die kleinen Behälter verfügen zudem über drei zusätzliche Fugen für Raumteiler um bis zu vier unterschiedliche Artikelarten in einem Behälter lagern zu können.

Immer der passende Behälter

Dank der modularen, passgenauen Behältervarianten lagern die Artikel sauber und volumenoptimiert und kein Regalraum bleibt ungenutzt. So verfügt die mehrgeschossige Regalanlage auf nur 1.800 m² über mehr als 65.000 Stellplätze. Außerdem wurde durch den Einsatz der Kunststoffboxen die Handhabung der Artikel deutlich reduziert. Statt die Artikel wie bisher im Wareneingang mehrmals anzufassen, verstauen die Mitarbeiter die Ersatzteile heute direkt von der Palette in den passenden Behälter. So konnte die Bearbeitungszeit gesenkt und die Produktivität der Mitarbeiter um fünf Prozent erhöht werden. Alle Kartons und der Verpackungsmüll werden heute direkt an der Warenannahme entsorgt.

Die Kunststoffbehälter von Gamma-Wopla haben eine deutlich längere Lebensdauer als die zuvor im Ersatzteil-Lager eingesetzten Kartons. Denn aufgrund der teilweise sehr schweren Ersatzteile müssen die Behälter und die Regalböden eine hohe Belastbarkeit aufweisen. Alle Behälter sind neststapelbar mit geschlossenen Wänden und Böden, verfügen über einen offenen, ergonomisch gestalteten Handgriff und können am Ende ihrer Nutzungsdauer vollständig recycelt werden.

Foto: Gamma-Wopla

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