Drei Viertel der Autofahrer: Furcht vor Werkstattbesuch

Drei Viertel der Autofahrer: Furcht vor Werkstattbesuch

22. Oktober 2025 0 Von Jürgen Rinn

Warum fürchten sich so viele Autofahrer vor Reparaturen am Auto? Warum ist für sie die Fahrt zur Auto-Werkstatt mit mulmigen Gefühlen verbunden? Fürchten sie, durch überhöhte Kosten oder unnötige Reparaturen über den Tisch gezogen zu werden? Speziell die Youngsters beklagen Gefühle der Hilflosigkeit, wenn sich das Werkstatttor hinter ihnen schließt. Die Mehrheit der Deutschen, rund drei Viertel (73 Prozent), hat Angst vor dem Werkstattbesuch. Bei den unter 30-Jährigen sind es 91 Prozent. Insgesamt 42 Prozent fürchten, bei Reparaturkosten übers Ohr gehauen zu werden, und 18 Prozent erleben sich als hilflos. Bei der Gen Z sind es ein Viertel (25 Prozent), so die Ergebnisse einer aktuellen repräsentativen Umfrage von AutoScout24 und Innofact.

Abzocke gefürchtet

Zu einem das ungute Gefühl, sie könnten durch überhöhte Kosten über den Tisch gezogen werden (42 Prozent). Außerdem befürchten 36 Prozent eine Abzocke durch unnötige Reparaturen. Auf Platz drei der Angstmacher rangiert die ungewisse Reparaturdauer. Hier macht 26 Prozent die Vorstellung Bange, durch langwierige Arbeiten plötzlich ganz ohne Auto dazustehen. Auch der Zugriff auf einen Leihwagen sorgt bei elf Prozent nicht für Entlastung. Sie bedrückt die Aussicht, auf ein ungewohntes Fahrzeug umsteigen zu müssen.

Kein Know-how, kein Vertrauen

In der Umfrage wird auch deutlich, dass es einigen Autohaltern an Vertrauen in ihre Mechaniker mangelt. So treibt 19 Prozent die Sorge um, dass bei der Reparatur gepfuscht und dadurch ihre Sicherheit bedroht werden könnte. Dazu sagen 18 Prozent: „Ich fühle mich hilflos, weil ich keine Ahnung von der Technik habe.“ Neun Prozent erleben sich bereits als hilflos, weil sie nicht wissen, wie sie eine gute Werkstatt finden sollen.

Viele der Umfrageteilnehmer sehen sich den kritischen Blicken der Autoexperten ausgesetzt. So beunruhigt zwölf Prozent von ihrem Mechaniker nicht ernst genommen zu werden, wenn sie die Probleme mit ihrem Auto schildern. Zudem fürchten sechs Prozent, dass die Mitarbeiter vor Ort sie nur aufgrund ihres Fahrzeugs, seines Zustands, der Marke beurteilen könnten. Und sechs Prozent fürchten sich davor, wenn sie vor den Augen der Autokönner auf die Hebebühne fahren müssen. Last but least fühlen sich fünf Prozent unter Druck gesetzt, wenn sie beim Einparken beäugt werden.

Furcht und die Folgen: DIY, Stillstand, Pannen, Unfälle

Doch welche konkreten Auswirkungen hat die Werkstatt-Panik auf die Einzelnen? Bei der Analyse der Umfrage-Ergebnisse zeigt sich, dass es vor allem Vermeidungsstrategien sind, auf die die Werkstatt-Verängstigten setzen. Kleinere Reparaturen erledigen 26 Prozent möglich selbst, und 23 Prozent sind dazu übergegangen, ihre Winter- bzw. Sommerreifen eigenhändig zu montieren. Zudem räumen acht Prozent ein, im Winter auch schon einmal mit Sommerreifen gefahren zu sein, um ihrem Mechaniker aus dem Weg zu gehen. Deshalb schieben viele das Unvermeidliche auf die lange Bank: „Ich zögere den Werkstattbesuch so lange heraus, wie irgend möglich“, sagen 21 Prozent der Befragten. Konsequenz: Neun Prozent sind schon einmal mit dem Auto stehen geblieben, weil sie den Werkstatttermin zu lange aufgeschoben haben. Andere (8 Prozent) haben zu Zeiten auch komplett auf das Autofahren verzichtet. Richtig schief ging es bei fünf Prozent. Durch den Reparaturstau haben sie bereits einen Autounfall verursacht.

Mit Wissen und Transparenz gegen die Werkstattfurcht

Hier gilt festzustellen, Werkstattangst ist kein Randphänomen, sondern betrifft die Mehrheit der Autofahrer. Doch wer sich vorbereitet, informiert und den Dialog sucht, kann sie Stück für Stück abbauen, so der Rat der Experten von AutoScout24. Dabei weist man dort darauf hin, dass Angst nie dazu führen darf, dass notwendige Reparaturen verschleppt werden. Denn das kann teurer und gefährlich werden.

Foto: ProMotor

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