E-Mobilität im Alltag: So nutzen Fahrer ihre Ladezeit

E-Mobilität im Alltag: So nutzen Fahrer ihre Ladezeit

8. Oktober 2025 0 Von Dr. Frauke Hewer

Die Zukunft der Mobilität ist elektrisch, und die Modellvielfalt sowie der technologische Fortschritt bei Reichweite und Ladedauer nehmen stetig zu. Doch selbst wenn Ladevorgänge Zeit in Anspruch nehmen, haben sich Besitzer von Elektroautos längst auf die notwendigen Pausen eingestellt. Sie nutzen die Ladezeit optimal und aktiv, anstatt untätig zu warten. 61 Prozent der deutschen Elektroautobesitzer laden mindestens einmal pro Woche öffentlich in ihrem Wohnumfeld. Das zeigt eine aktuelle Online-Umfrage der Alphabet Fuhrparkmanagement GmbH gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut Toluna.

Kurze Stopps: Kaffee, Erledigungen und Powernaps

Jeder dritte Ladevorgang an öffentlichen Ladesäulen dauert maximal 30 Minuten. Diese kurzen Unterbrechungen werden häufig genutzt, um schnell Besorgungen zu erledigen – 42 Prozent der Befragten nutzen diese Zeitspanne hierfür. Ebenfalls sehr beliebt ist der schnelle Besuch eines Cafés: 44 Prozent gehen einen Kaffee trinken, wobei Frauen (50 Prozent) dies häufiger tun als Männer (40 Prozent).

Jüngere Besitzer eines Elektroautos der Generation Z legen es dagegen auch mal ruhiger an: Knapp jeder Fünfte nutzt die kurzen Ladezeiten für einen Powernap. Generell vertreiben sich über die Hälfte der Befragten in der Pause die Zeit aktiv mit sozialen Netzwerken oder Gaming-Apps auf dem Smartphone.

Längere Unterbrechungen: Shoppen, Essen und Spaziergänge

Rund ein Drittel der Ladevorgänge nimmt zwischen 30 Minuten und drei Stunden in Anspruch. Diese längeren Pausen eröffnen mehr Möglichkeiten. Dann steht Shopping im Fokus: 37 Prozent gehen Kleidung oder Schuhe kaufen, und 35 Prozent erledigen Lebensmitteleinkäufe. Ein Drittel (34 Prozent) verbringt die Zeit damit, in einem Restaurant oder Imbiss zu essen.

Während längerer Ladevorgänge geht mehr als jeder Vierte spazieren. Knapp jeder Fünfte nutzt die ausgedehnte Ladezeit auch für einen Abstecher nach Hause; bei den 18- bis 29-Jährigen sind es sogar 28 Prozent.

Das Smartphone als vielseitiges Werkzeug

Unabhängig davon, ob die Ladepause kurz oder lang ausfällt, ist das Smartphone fast immer der wichtigste Begleiter zur Überbrückung der Wartezeit. Bei kürzeren Pausen greifen 52 Prozent der Befragten zum Smartphone, bei längeren Pausen sind es 42 Prozent.

Das mobile Gerät wird vor allem für Social Media (56 Prozent) und Messaging-Dienste wie WhatsApp (51 Prozent) genutzt. Außerdem werden Streamingdienste wie Netflix oder Shopping-Apps eingesetzt (jeweils rund 40 Prozent). Vor allem bei Jüngeren dient das Smartphone auch der Partnersuche: Knapp ein Fünftel der unter 35-Jährigen nutzt Dating-Apps.

Obwohl die E-Fahrzeugnutzer die Ladezeit optimal nutzen, betonen Experten die Notwendigkeit einer optimierten Infrastruktur. Christoph von Meyer, Leiter Kunde, Marken, Vertrieb (CCO) bei Alphabet Deutschland, merkt an: „Laden gehört für E-Fahrzeugnutzer längst zur festen Tagesroutine – und die Zeit wird optimal genutzt. Voraussetzung dafür ist ein einfacher Zugang zur Ladeinfrastruktur, idealerweise direkt im Wohn- oder Arbeitsumfeld.“ Viele Befragte sehen hier noch Verbesserungspotenzial und wünschen sich mehr Schnellladesäulen und mehr Ladepunkte an einer Station.

Hier klicken und Beitrag bewerten