Gebrauchte E-Autos werden häufiger gekauft als neue

Gebrauchte E-Autos werden häufiger gekauft als neue

13. März 2025 0 Von Jürgen Rinn

Die E-Mobilität ist immer noch sehr weit weg vom Massenmarkt, das zeigen auch die Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes im aktuellen DAT Barometer. Die kritische Sicht der Endverbraucher auf das Thema E-Mobilität bleibt also weiterhin ein zentrales Thema. Sie kaufen derzeit mehr gebrauchte E-Autos als batterieelektrische Neufahrzeuge.

Laut aktuellem DAT Barometer bestätigen 77 Prozent aller Pkw-Halter, ihr aktuelles Fahrzeug länger halten zu wollen, um die weitere Entwicklung bei der E-Mobilität abzuwarten. In der weiteren Beurteilung der E-Mobilität und bei der Auslotung der Chancen für den Hochlauf bleibe die eigene Erfahrung mit BEV elementar wichtig, heißt es dort. 26 Prozent und damit jeder vierte Pkw-Halter ist bisher bereits selbst ein E-Auto gefahren. Diese Gruppe der E-Erfahren zeige insgesamt ein größeres Interesse an E-Mobilität und ist ihr gegenüber deutlich aufgeschlossener.

Mehr gebrauchte E-Autos als private BEV-Neuwagen

Die Endverbraucher haben demnach im Jahr 2024 mehr gebrauchte E-Autos als neue BEV erworben. In Zahlen waren dies aufs Gesamtjahr addiert 173.034 Besitzumschreibungen und 136.570 private Neuzulassungen. Bei den privaten BEV-Neuzulassungen lag der Juni mit knapp 19.000 Einheiten deutlich über dem monatlichen Mittelwert von rund 11.000 BEV-Neuzulassungen. Verstärkte Rabattaktionen einzelner Hersteller, die bis zur Jahresmitte liefen, könnten eine Auswirkung gehabt haben. Generell ist aber der Juni laut DAT auch ein starker Monat für den privaten Neuwagenmarkt. Entsprechend deutlich war dann auch der Rückgang in der zweiten Jahreshälfte, während sich der Gebrauchtwagenmarkt für BEV als robust mit über 16.000 Einheiten im Mittel halten konnte. Zum Start ins neue Jahr setzte der BEV-Gebrauchtwagenmarkt mit 16.636 Einheiten ein deutliches Zeichen, während nur 9.748 neue BEV von Privatpersonen erworben wurden.

Lieber PHEV-Gebrauchtwagen als private PHEV-Neuwagen

Die Welt der Autos ist voll von Abkürzungen. So auch die Bedeutung von PHEV. Das ist eine Abkürzung für den englischen Begriff Plug-in Hybrid Electric Vehicle, was übersetzt etwa so viel bedeutet wie: Hybridauto mit Elektro-Akku zum Einstecken. Nur so zur Erklärung. Denn ähnlich wie bei den BEV haben die Endverbraucher im vergangenen Jahr auch mehr PHEV auf dem Gebrauchtwagenmarkt als auf dem Neuwagenmarkt erworben. Die PHEV-Gebrauchtwagen stellen mit 140.356 Einheiten eine nennenswerte Größe dar, während PHEV-Neuzulassungen (33.942 Einheiten) deutlich unter denen der BEV lagen. So wurden für einen PHEV-Neuwagen im vergangenen Jahr laut DAT Report über 55.000 Euro aufgerufen, während für einen BEV im Schnitt 46.000 Euro bezahlt wurde. Zudem ist der Markt für gebrauchte PHEV und BEV aufgrund der zahlreichen Leasingrückläufer attraktiver geworden, denn aktuell gebrauchte PHEV und BEV sind technisch interessanter und deutlich weiter als noch die Gebrauchtwagen der vergangenen Jahre.

Es ist also festzuhalten, E-Autos sind noch keine Selbstläufer, und ein Umstieg von über 40 Millionen privaten Pkw-Haltern auf einen rein batterieelektrischen Antrieb braucht Zeit. Außerdem muss der Umstieg bezahlbar sein.

Foto: ProMotor/T.Volz

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