Kfz-Versicherer erwarten weiter steigende Reparaturkosten

Kfz-Versicherer erwarten weiter steigende Reparaturkosten

4. Juni 2025 0 Von Jürgen Rinn

Autofahren wird immer teurer. Die Kfz-Versicherer erwarten erneut stark steigende Reparaturkosten. Denn immer höhere Ersatzteilpreise und hohe Werkstattkosten treiben seit Jahren die Ausgaben für Autoreparaturen nach oben. Laut einer aktuellen Hochrechnung des GDV wird sich daran auch im Jahr 2025 nichts ändern. So sollen nach ersten Zahlen die Reparaturkosten für Autos auch im Jahr 2025 weiterhin kräftig ansteigen. In einer aktuellen Hochrechnung auf Basis des ersten Quartals rechnet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) damit, dass die Versicherer für Schäden rund 4,5 Prozent mehr ausgeben müssen als im Vorjahr.

Steigende Reparaturkosten: Ersatzteile und Arbeit sind teurer

Der GDV führt die erneute Teuerung besonders auf steigende Preise für Ersatzteile und Werkstattarbeiten zurück. „Wir beobachten seit Jahren, dass sowohl die Werkstattkosten als auch die Ersatzteilpreise viel schneller steigen als die allgemeine Inflation und sehen jetzt die ersten Anzeichen dafür, dass diese Entwicklung auch 2025 weitergeht“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV.
Hierbei kritisiert er insbesondere den Designschutz für Autohersteller:

„Dieses Quasi-Monopol für sichtbare Ersatzteile wie Kotflügel, Scheinwerfer oder Kofferraumklappen hat sich zu einer regelrechten Kostenfalle für Autofahrer entwickelt, da die Hersteller die Preise fast nach Belieben diktieren können.“

Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV

Zwar habe die Bundesregierung im Jahr 2020 eine Reparaturklausel eingeführt; dank ausufernder Übergangsfristen werde es einen wirklich freien Wettbewerb auf dem Ersatzteilmarkt aber nicht vor 2045 geben. „Nach Auswertungen des GDV waren Ersatzteile im Jahr 2024 rund 75 Prozent teurer als 2014“, erklärt Asmussen. Die allgemeine Inflation betrug im selben Zeitraum hingegen nur rund 28 Prozent.

Steigende Beiträge für die Versicherung

Weil steigende Reparaturkosten laut GDV den Kfz-Versicherern in den vergangenen zwei Jahren Verluste von fast fünf Milliarden Euro eingebracht haben, reagieren sie nun mit Beitragserhöhungen. Nach der aktuellen Hochrechnung sollten die Kfz-Versicherer unter dem Strich keine weiteren Verluste schreiben. Nur in der Vollkaskoversicherung dürften die Ausgaben für Schäden und Verwaltung weiterhin die Beitragseinnahmen übersteigen, heißt es vom Verband. Das Ergebnis hänge hier unter anderem vom Verlauf der Hagel- und Unwetter-Saison im Sommer ab.

„Unsere ersten Zahlen zeigen, dass der Preisdruck in der Kfz-Versicherung auch im laufenden Jahr hoch bleibt“, so Asmussen. Wie sich diese Entwicklung auf die Prämien der Kfz-Versicherung konkret auswirken wird, bleibt jedoch der Entscheidung jedes einzelnen Versicherers überlassen. Nicht zuletzt erwartet auch die Versicherungsaufsicht BaFin von den Kfz-Versicherern, die Schadeninflation bei der Kalkulation ihrer Prämien angemessen zu berücksichtigen.

Foto: ProMotor

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