Tuning ist weiterhin trendy
5. September 2024Tuning ist für viele Menschen nach wie vor attraktiv. Denn sie wollen ihr Auto individualisieren. Die aktuelle Studie von BBE Automotive zeigt, wie der Markt derzeit aussieht.
Tuning ist auch in Zeiten knapper Kassen ein Zusatzgeschäft für die Kfz-Werkstatt und dem Teilemarkt. Denn individuelles Fahrzeugdesign durch Zubehörartikel und Autotuning liegt im Trend. Die Individualität durch Tuning steht bei vielen Autofahrern hoch im Kurs. Das macht auch die Branchenstudie BBE, VDAT, AvD, Automechanika Frankfurt, Premio, Vogtmann und FSP-Partner Hundt zum Tuningmarkt in Deutschland deutlich.
Tuning erfreut viele
Im Rahmen der Studie wurden 1.000 deutsche Autofahrer, mehr als 100 Fahrer getunter Autos und mehr als 30 Hersteller zu ihrer Einstellung und zu konkreten Verhaltensweisen gefragt. Fazit: 41 Prozent der befragten Autofahrenden erfreuen sich am Tuning ihres Autos, und etwa drei Millionen Autofahrer fahren ein individuell angepasstes Auto. Sie haben ganz konkrete Vorstellungen, wie der Spaß am Autofahren noch gesteigert werden kann.
„Die dahinterstehenden Menschen sind autobegeistert, wollen sich von der Masse abheben und lieben das stark über Onlinekanäle ausgelebte Gemeinschaftsgefühl“, macht Gerd Heinemann der Geschäftsführer der BBE Automotive GmbH deutlich. Besonderen Wert legen die Autoren der Studie auf die Tatsache, dass dieser Markt zu über 95 Prozent von Personen geprägt wird, die sich ganz eindeutig von der Poser- oder Raser-Szene abgrenzen.
Starker Wirtschaftsfaktor: Zwei Milliarden Euro-Markt nur in der Nachrüstung
Die Ergebnisse verdeutlichen auch, dass die Szene von Modellen der deutschen Hersteller BMW, Audi, VW und Mercedes geprägt wird. Neben der Produktion eigener Performancelinien der Fahrzeughersteller zeigt sie einen Tuningmarkt mit einem Volumen von über zwei Milliarden Euro alleine in Deutschland. Der höchste Anteil entfällt dabei auf Räder/ Reifen und Fahrwerkskomponenten. Dazu kommen weitere vier Milliarden Euro an Umsatz mit Performancemodellen der Autohersteller alleine in Deutschland.
Der Trend zum individuellen Automobil ist weiterhin ungebrochen
„Die Studie belegt eindeutig bekannte VDAT-Positionen. Das wäre erstens: Der Wunsch nach automobiler Individualität ist unabhängig von der Art des Antriebs. E-Mobilität hält Einzug in die Szene. Zweitens, das Produktranking zeigt, dass die optische Wahrnehmbarkeit einer Individualisierung der Zielgruppe wichtig ist. Drittens sollte die Randgruppe der Poser und Raser nicht mit der Tuningszene gleichgesetzt werden,“ stellt Harald Schmidtke vom Verband der Automobiltuner klar. Zusätzlich wurden die Player und deren Präsenz in Social Media umfassend analysiert. Junge, absolut online-affine und stark vernetzte Menschen bilden die Szene. Damit liegen umfassende und verlässliche Daten über diesem emotional geprägten Markt für Autotuning und -veredelung vor.
Viele Teilbereiche beim Tuning werden positiv in der Kfz-Werkstatt gesehen
Automobiltuning als Zusatzgeschäft bringt der Kfz-Werkstatt zunächst einmal zusätzliche Erträge. Aber Tuning bedeutet auch Kundenbindung auf einer sehr emotionalen Ebene und Auslastung von Strukturen, die ohnehin verfügbar sind. Last but not least ist Tuning auch ein starkes Differenzierungswerkzeug gegenüber dem lokalen Wettbewerb. Allerdings ist Tuning nicht immer gleich Tuning, denn eine klare Definition gibt es hier naturgemäß nicht. So ist nicht immer erlaubt, was einem gerade gefällt, besonders dann, wenn es sich um sicherheitsrelevante Bauteile handelt. Alles, was über den Geschmack des normalen Tunings hinausgeht und oft illegale Teile beinhaltet, also zu breit, zu tief, zu laut gehört auf den Prüfstand des Erlaubten. Deshalb ist hier der „gute Rat“ von der Werkstatt mehr als gefragt.
Foto: MESSE ESSEN GmbH