Platz da: Jetzt kommt der Bio-Hybrid
5. Dezember 2019In Städten steigen immer mehr Menschen auf das E-Bike als platzsparende und günstige Mobilitätsalternative um. Das Problem ist nur: für den Transport von Waren oder Mitfahrern taugt es nur sehr bedingt. Der Automobilzulieferer Schaeffler setzt jetzt auf ein Konzept, das vielen sicher bekannt vorkommt. Neudeutsch nennt man das Fahrzeug Bio-Hybrid.
Eigentlich ist es nicht mehr als die bereits aus vielen Städten bekannten elektrisch unterstützten Fahrrad-Rikschas. Solche Vehikel nutzen meist Touristen, um sich in angenehmem Tempo von A nach B bringen zu lassen. In Frankfurt am Main zum Beispiel gibt es seit vielen Jahren Velotaxis.
Ende 2020 geht’s los
Nun fahren seit Oktober die vierrädrigen Pedelecs der Schaeffler Bio-Hybrid GmbH bei Anwendungserprobungen auf Deutschlands Fahrradwegen und Straßen. Die Prototypen verfügen laut Schaeffler über alle Funktionalitäten der Ende 2020 in Serie gehenden Fahrzeuge und wurden im Alltag auf die Bewährungsprobe gestellt. Bei den Testfahrten lag der Fokus darauf, aufzuzeigen, welche unterschiedlichen Anwendungsfälle mit der Passenger- und der Cargo-Variante des Bio-Hybrid denkbar sind und welche Vorteile das Mobilitätskonzept bietet.
Mobilitätsexperten und Unternehmen arbeiten derzeit intensiv daran, Campusareale fit zu machen für eine saubere Zukunft. Smarte, effektive und vor allem nachhaltige Lösungen stehen dabei im Mittelpunkt. So befassen sich die Anwendungserprobungen auch mit dem Thema Campus-Mobilität. Über 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter testeten den Bio-Hybrid Prototyp kürzlich auf einem rund 40 Hektar großen Firmencampus in der Metropolregion Nürnberg in unterschiedlichen Anwendungsbereichen.
Bio-Hybrid: Vielfältig einsetzbar
Die Testbereiche umfassten interne Logistik, Werkssicherheit, Cateringmanagement sowie verschiedene Materialtransporte. Zum Einsatz kamen die Passenger- und die Cargo-Variante. „Aufgrund der flexiblen Plattform sehen wir den Bio-Hybrid für zahlreiche Anwendungsbereiche auf unserem Campusgelände als flexiblen wie nachhaltigen Lösungsansatz“, so der Standortleiter des Unternehmens.
Ein sperriger Lieferwagen kommt nur schwer durch den dichten Verkehr in der Stadt und findet selten einen legalen Parkplatz. Mit dem wendigen Bio-Hybrid können Kurierfahrer auf dem Radweg am Stau vorbeifahren und direkt vor der Tür halten. So wie bei Christian Hollweck, Inhaber des Babyfachgeschäfts „Rasselfisch“ in München.
„Mit dem Bio-Hybrid ist eine schnelle und kostengünstige Lieferung im Umkreis von zehn Kilometern ohne Weiteres denkbar. Durch die geschlossene Box kommen auch sperrige Pakete wie Kindersitze oder Kinderwagen sicher bei den Kunden an.“
Christian Hollweck, Inhaber des Babyfachgeschäfts „Rasselfisch“ in München
„Saubere“ Liefer-Alternative
Außerdem passe das Fahrzeug als saubere Mobilitätslösung perfekt zur ökologischen Philosophie des Ladens. Viele Kunden kommen zudem direkt mit der U-Bahn und lassen das Auto stehen. Die Vorteile zeigen sich laut Schaeffler auch bei weniger sperrigen Paketen, wenn ein Kurierfahrer die Pick-up-Variante durch die Straßen Münchens manövriert, um die Salate eines gesunden Bringdienstes auszuliefern. Die Ladefläche fasst dabei ohne Probleme zwei Thermoboxen.
Gerald Vollnhals, Geschäftsführer der Schaeffler Bio-Hybrid GmbH, zieht angesichts der ersten gelungenen Tests mit den Prototypen ein positives Fazit: „Wir haben dokumentiert, dass der Bio-Hybrid in der Passenger- und vor allem in der Cargo-Variante vielfältig einsetzbar ist. Unser Ziel ist es, eine breite Käuferschicht anzusprechen.“
Die Videokampagne „Wir bewegen …“ soll die unterschiedlichen Anwendungsmöglichkeiten in Szene setzen: von Kurierfahrten durch die Landeshauptstadt und rund um das Münchener Werksviertel bis hin zu Probefahrten in der Mainmetropole Frankfurt.
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