Borg gibt bei Turboladern Gas
18. September 2020Die Zahl der Turbolader steigt stetig. Jetzt hat der dänische Aufbereitungs-Spezialist Borg Automotive einen Turbolader-Betrieb aus Spanien übernommen. Damit möchte man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: einerseits will Borg sich im Geschäftsfeld aufbereitete Turbolader besser aufstellen. Andererseits verbessert das Unternehmen so seine Präsenz in Südeuropa.
Borg Automotive hat die Übernahme des spanischen Remanufacturers Turbo Motor Inyeccion (TMI) bekanntgegeben. TMI ist auf das Remanufacturing von Turboladern spezialisiert und in Pamplona beheimatet. Das Unternehmen hat derzeit 135 Mitarbeiter und hat 2019 einen Gewinn von ca. 1,6 Millionen Euro bei einem Umsatz von rund 14 Millionen Euro erwirtschaftet. Die Übernahme wird voraussichtlich im vierten Quartal 2020 abgeschlossen. Borg Automotive wird dann rund 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählen und Produktionsstätten in Polen, England und Spanien sowie Vertriebsbüros in Dänemark und Belgien unterhalten.
Aufbereitete Turbolader: gesundes Familienunternehmen
„Borg Automotive verfolgt eine klare und anspruchsvolle Wachstumsstrategie, die sich auf organisches Wachstum und Akquisitionen stützt. In den vergangenen Jahren haben wir mehrere Akquisitionsvorhaben verfolgt. TMI ist ein gesundes und gut geführtes Familienunternehmen, das sich auf die Wiederaufarbeitung von Automobil-Turboladern spezialisiert hat. Mit seiner Übernahme realisieren wir nun den ersten großen Schritt unserer Strategie.“
Kim Kruse Andersen, CEO von BORG Automotive
Der Aftermarket befindet sich derzeit in einem Konsolidierungsprozess, der mittelgroße Unternehmen vor Herausforderungen stellt. Vor diesem Hintergrund stand auch TMI vor der Entscheidung, das eigene Geschäft zu erweitern oder Teil einer größeren Gruppe zu werden. Das Unternehmen entschied sich insbesondere aufgrund des guten Rufs von Borg Automotive für den dänischen Remanufacturer.
Wachsen oder übernommen werden
Jesús Lizarraga, Gründer und Vorsitzender von TMI: „Meine Familie und ich freuen uns, Teil von Borg Automotive zu werden. Wir stehen schon seit längerer Zeit in Kontakt und glauben, dass TMI bei Borg die besten Voraussetzungen für kontinuierliches Wachstum vorfindet.“
Mit der Übernahme fügt Borg seinem Geschäftsportfolio ein wachstumsstarkes Produkt hinzu. TMI versetzt rund 65.000 Turbolader im Jahr in den Neuzustand als aufbereitete Turbolader zurück und verfügt über ausreichend Kapazitäten, um bis zu 140.000 Einheiten im Jahr zu produzieren.
Kim Kruse Andersen: „Etwa 140 Millionen von 280 Millionen Fahrzeugen im europäischen Bestand sind mit einem oder mehreren Turboladern ausgestattet. Wir gehen außerdem davon aus, dass diese Zahl jährlich um neun bis zehn Prozent wächst, weil die meisten aktuellen Fahrzeuge von kleineren und energieeffizienteren Motoren angetrieben werden und die Automobilhersteller Turbolader verwenden, um mehr Leistung aus den kleineren Aggregaten herauszuholen.“
Borg soll weiter wachsen
Schouw & Co. sieht großes Potenzial in Borg Automotive und der jüngsten Erweiterung des Unternehmensportfolios. Der dänische Industriekonzern übernahm BORG Automotive vor drei Jahren und zählt Wachstum durch Übernahmen zu seinen Stärken.
„In einem attraktiven und nachhaltigen Markt ist Borg Automotive führend. Im Hinblick auf Kreislaufwirtschaft ist die Automobilindustrie in mehreren Bereichen weit voraus und Borg Automotive nimmt eine führende Position in allen europäischen Märkten ein, in denen das Unternehmen vertreten ist. Als Eigentümer haben wir die Aufgabe, das starke Wachstum, das Borg Automotive in den letzten Jahren erlebt hat, zu stützen. Wir wollen sowohl Größe als auch Reichweite erhöhen und werden weiter daran arbeiten, Borg Automotive auf die nächste Ebene zu heben. Die Übernahme von TMI ist der erste Schritt – was aber nicht heißt, dass wir nun Halt machen. Unser Ziel ist es, die Entwicklung des größten unabhängigen Herstellers von wiederaufgearbeiteten Autoteilen in Europa fortzusetzen. Wir verfügen über die Zielstrebigkeit und die finanziellen Mittel, um das zu erreichen.“
Jens Bjerg Sørensen, CEO von Schouw & Co