CO2-Fußabdruck verringern: recycelte Schmierstoffe machen es möglich
29. Juni 2023Die Herstellung von Schmierstoffen ist ein energieaufwendiger Prozess, der eine hohe Menge an CO2-Emissionen verursacht. In der Automobilbranche sind Schmierstoffe wie Motor- und Hydrauliköle, Betontrennmittel, Schneid- und Schleiföle unverzichtbar, doch ihre CO2-Bilanz ist wenig erfreulich. Aus diesem Grund setzt der Schmierstoffspezialist Zeller+Gmelin seit Jahren intensiv daran, den CO2-Fußabdruck zu verbessern. Ein aktuelles Beispiel dafür ist die Herstellung von CO2-optimierten Industrieschmierstoffen im Recycling.
Umwelt und Nachhaltigkeit als zentrale Werte
Zeller+Gmelin legt schon lange Wert auf Umwelt und Nachhaltigkeit, auch wenn es für ein Chemie-Unternehmen nicht immer einfach ist. Dennoch sind sie bestrebt, in allen Bereichen nachhaltige Lösungen zum Schutz der Umwelt zu finden. Ein Beispiel dafür ist der Verzicht auf borsäurehaltige Produkte, um die Umwelt und die Gesundheit zu schützen.
Das Unternehmen entwickelt auch umweltverträgliche Schmierstoffe, wie zum Beispiel Betontrennmittel, Kettensägen- und Rasenmäheröle, sowie umweltschonende Bio-Hydrauliköle für den Einsatz im Automotive- und Kfz-Bereich. Ein weiteres Projekt zur Ressourcenschonung ist die Rekonditionierung gebrauchter Fässer und Container im Rahmen eines Recycling-Kreislaufs. Diese wiederaufbereiteten Fässer sind nicht nur ressourcenschonend, sondern haben auch einen deutlich geringeren CO2-Fußabdruck als neu hergestellte Fässer.
Ermittlung des eigenen CO2-Fußabdrucks und Klimaneutralität
Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Nachhaltigkeit war die Ermittlung des eigenen CO2-Fußabdrucks durch eine CO2-Bilanz. Basierend auf dem anerkannten KEFF-Check hat Zeller+Gmelin die Klimaneutralität erreicht.
Das Recycling-Konzept bei Zeller+Gmelin ist keineswegs neu und hat seine Wurzeln bereits im Jahr 1935. Die Tochtergesellschaft Südöl beschäftigt sich seit fast 90 Jahren mit dem Sammeln und Recyceln der Schmierstoffe und Industriereiniger. Gebrauchte Maschinen- und Motorenöle werden recycelt und zu neuen Basisölen und Brennstoffen aufbereitet. Die Aufbereitung von Grundölen und ihre Rückführung in den Wertstoffkreislauf spart nicht nur Ressourcen, sondern auch Energie. Der CO2-Fußabdruck von recyceltem Öl ist im Vergleich zur Herstellung von Frischöl deutlich geringer.
Herstellung CO2-optimierter Schmierstoffe
Zeller+Gmelin setzt bei der Herstellung CO2-optimierter Schmierstoffe auf drei Verfahren: die „sanfte Spaltung“, Recycling mit Raffination und die Verwendung biogener Rohstoffe. Durch die „sanfte Spaltung“ werden gebrauchte Öle in Öl-Wasser-Phasen getrennt, Ablagerungen werden durch Filtration entfernt und das Öl wird gereinigt. Das Recycling mit Raffination führt zu einem hochwertigen Zweitraffinat, das als nahezu abfallfreies Basisöl gilt. Wenn Recycling nicht möglich ist, zum Beispiel bei Verbrauchsschmierungen, Stanzölen oder Korrosionsschutz, werden biogene, CO2-optimierte Schmierstoffe entwickelt. Dieses Konzept wird bereits seit einigen Jahren bei Schmierstoffen im Land- und Forstbereich erfolgreich umgesetzt und wird nun auch bei der Metallbearbeitung angewendet.
CO2-Sparfüchse
Industrieunternehmen müssen ihr Alt- bzw. Gebrauchtöl fachgerecht entsorgen, was Kosten verursacht. Durch die Rückführung in den Recycling-Kreislauf können nicht nur immense Kosten eingespart, sondern auch Ressourcen und die Umwelt geschont werden. Bei verschiedenen Bearbeitungsverfahren, wie Zerspanung, Schleifen oder Umformen, entstehen große Mengen hochwertiges, nichtwassermischbares Öl. Normalerweise wird dieses Öl zusammen mit den Spänen entsorgt. Zeller+Gmelin hingegen nimmt das gebrauchte Öl zurück und führt es wieder in den Wertstoffkreislauf ein. Dadurch verbessern sich die Abfallbilanz und der CO2-Fußabdruck der metallverarbeitenden Unternehmen. Die Verwendung von recyceltem Öl anstelle von Frischöl bei der Schmierstoffherstellung kann zu Kosteneinsparungen von 30-50 Prozent führen, da die steigenden Grundölpreise vermieden werden. Die Qualität des recycelten Prozessöls wird durch das Prüflabor von Zeller+Gmelin in Eislingen sichergestellt.