DAT-Report 2020: Das Auto ist und bleibt beliebt
28. Januar 2020Seit nunmehr 46 Jahren erscheint als jährliche Studie der DAT-Report, der auf einer repräsentativen Befragung von Endverbrauchern zu ihrem Verhalten zu Autokauf und Werkstattbesuch basiert. Auch dieses Mal kam es zu erstaunlichen Resultaten.
In Verbindung mit den gegenüber dem Vorjahr gestiegenen Neuzulassungs- und nahezu identischen Gebrauchtwagenzahlen sieht man, welche Bedeutung die individuelle Mobilität für die Menschen im Deutschland weiterhin hat. Insgesamt 80 Prozent der privaten Neuwagenkäufer bestätigten Der aktuelle DAT-Report 2020, dass sie sich freuen, wenn sie ihr Auto sehen. Über 90 Prozent hatten Spaß am Autofahren und fühlten sich in ihrer Mobilität ohne Automobil eingeschränkt. Zur aktuellen Verkehrssituation auf Deutschlands Straßen beklagen 80 Prozent der Pkw-Halter ein hohes Verkehrsaufkommen und immer mehr Staus, was dieses Mal erstmals abgefragt wurde.
Die Ausgabebereitschaft für emissionsärmere Pkw ist ebenfalls gestiegen. Auf die Frage, ob sie bereit wären, mehr Geld für einen Pkw auszugeben, wenn dieser weniger Kraftstoff verbraucht, sprachen sich 68 Prozent (2018: 55%) der Neu- und 58 Prozent (2018: 48%) der Gebrauchtwagenkäufer sich klar dafür aus. Mit dem Fokus auf CO₂-Emissionen bestätigten 53 Prozent (45%) der Neu- und 39 Prozent (36%) der Gebrauchtwagenkäufer eine höhere Ausgabebereitschaft.
Wissen über alternative Antriebe noch wenig ausgeprägt
Im Sonderkapitel zu alternativen Antrieben wird auch die Sicht der Endverbraucher zu E-Autos und Hybridfahrzeugen analysiert. Dabei wird deutlich, das Wissen über alternative Antriebe ist insgesamt noch überschaubar. Bei den Neuwagenkäufern gaben lediglich 12 Prozent an, sich schon intensiv mit reinen E-Autos vorher beschäftigt zu haben. Bei den Gebrauchtwagenkäufer waren es sechs Prozent, was eine Durchschnittsnote von 2,6 bzw. 2,8 ergibt. Am hinteren Ende der Skala rangiert (Note 3,5 bzw. 3,7) der Wasserstoffantrieb beim Wissen über alternative Antriebe. Erst fünf Prozent der Neuwagen- und drei Prozent der Gebrauchtwagenkäufer haben sich intensiv damit auseinandergesetzt.
Trotz zunehmender Car-Sharing-Fahrzeuge im Fahrzeugpool bleibt die Bereitschaft dazu als Alternative zum eigenen Pkw durchwachsen. Konnten sich neun Prozent der Neuwagenkäufer in 2015 ein Car-Sharing-Fahrzeug als Mobilitäts-Alternative vorstellen, so stieg diese Bereitschaft im vergangenen Autojahr auf 16 Prozent an. Bei den Gebrauchtwagenkäufern waren es 2015 bereits 14 und aktuell 18 Prozent.
Vielzahl der Assistenzsysteme wird positiv gewertet
Insgesamt 90 Prozent der Neuwagenkäufer und 77 Prozent der Pkw-Halter sahen trotz aller Komplexität in den Assistenzsystemen eine Verbesserung der aktiven sowie passiven Sicherheit. Zudem gaben sie an, dass Assistenzsysteme das Autofahren leichter sowie angenehmer gestalten. Die Gefahr höherer Reparaturkosten im Schadensfall befürchten jedoch 59 Prozent der Neuwagenkäufer und 74 Prozent der Pkw-Halter.
Beim Verhältnis zum eigenen Pkw gaben 92 Prozent an, dass er immer in einwandfreien Zustand sein müsse. 76 Prozent meinen, dass regelmäßige Wartung und Pflege den Wiederverkaufswert erhöhen und 53 Prozent, das er innen und außen gepflegt aussehen muss. Bei der Pflege gaben 40 Prozent an, sie würden kleinere Roststellen und Kratzer sofort beseitigen lassen.
Informationsbedarf zu Reparaturkosten gestiegen
Vorher wissen, was es nachher kostet. Das wollten dieses Mal mehr Autofahrer als sonst wissen. So ließen sich vor anstehenden Reparaturen 74 Prozent (2018: 71%) der Pkw-Halter einen Kostenvoranschlag machen. Bei der Wahl einer Werkstatt war für 36 Prozent eine positive Internetbewertung wichtig (2018: 31%). Vor einem anstehenden Werkstattbesuch haben sich wie im Vorjahr nur 15 Prozent im Internet informiert.
Vor einer anstehenden großen Inspektion wollten 2019 nur 57 Prozent (2018: 60%) eine ausführliche Dialogannahme in Anspruch nehmen, wo die anstehenden Arbeiten persönlich mit dem Service-berater/Mechaniker besprochen werden können. Dagegen gaben 41 Prozent (2018: 38%) nur schnell den Schlüssel ab und reduzierten die Kommunikation auf maximal ein kurzes Gespräch inklusive Unterschrift unter den Werkstattauftrag.
Für den DAT-Report 2020 wurden durch das Marktforschungsinstitut GfK insgesamt 4032 Privatpersonen zum Autokauf und zum Werkstattverhalten befragt. Das Werk betrachtet das Autojahr 2019 und umfasst 84 Seiten sowie 131 Grafiken. Die Studie ist kostenpflichtig. Alle Informationen zu den Bestellmodalitäten finden sich hier.
Foto: DAT