Elektroautos: im Westen mehr als im Osten
31. Oktober 2023Auch wenn Elektroautos insgesamt immer beliebter werden: im Westen Deutschlands sind die Zulassungszahlen höher als im Osten. Die Gründe dafür sind vielfältig.
Bei der Mehrheit der Bevölkerung spielt für die individuelle Mobilität nach wie vor das Auto im Alltag die dominierende Rolle. Laut einer Untersuchung des Instituts für Demoskopie Allensbach halten 74 Prozent der Bevölkerung das Auto in ihrem privaten Alltag für unverzichtbar, 49 Prozent das Fahrrad und 41 Prozent den ÖPNV. Der Anteil derer, die über ein Auto verfügen und gleichzeitig sagen, dass sie problemlos darauf verzichten könnten, liegt bei nur drei Prozent. Gefragt wurde nach dem Mobilitätsverhalten, den Mobilitätspräferenzen und nach der Einstellung der Bevölkerung zu nachhaltigen Mobilitätsangeboten und Technologien. Die repräsentative Befragung wurde im Auftrag des Verbands der Automobilindustrie (VDA) durchgeführt.
Darin äußern 56 Prozent große oder sogar sehr große Bereitschaft, das eigene Verhalten zugunsten des Klimaschutzes zu ändern. 29 Prozent bezeichnen ihre eigene Bereitschaft, im Alltag etwas zu ändern, um damit einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, hingegen als weniger groß, und 7 Prozent äußern gar keine Bereitschaft. Auffällig ist, wie groß das (noch ungenutzte) Potenzial für klimafreundliche Verhaltensweisen ist. So können sich 51 Prozent der Bevölkerung vorstellen, ein umweltfreundliches Auto zu fahren.
Elektroautos werden immer beliebter, im Westen mehr, aber auch im Osten
Eine aktuelle Studie des Stromversorgers Eon zeigt, wie sich die Bedürfnisse von E-Autofahrerinnen und -fahrern verändert haben und welche Trends in Zukunft wichtig werden. Ein Ergebnis: Der Klimaschutz und die im Vergleich zum Verbrenner günstigeren Energiekosten sind mit jeweils 57 Prozent Zustimmung die mit Abstand wichtigsten Gründe für die E-Mobilität. Bei den über 65-Jährigen geben sogar zwei Drittel den Umweltaspekt als wichtigsten Grund an, bei den Fahrern unter 30 steht hingegen vor allem der Fahrspaß im Vordergrund (66 Prozent).
Vom Januar bis September 2023 wurden rund 387.300 Elektroautos in Deutschland neu zugelassen. So wählte insgesamt knapp jeder Sechste beim Autokauf ein Pkw mit Elektromotor. Das zeigt eine repräsentative Umfrage im Auftrag von Check24. Demnach haben im Bundesdurchschnitt 15,5 Prozent der Käufer im vergangenen Jahr einen Pkw mit Elektroantrieb gekauft oder planen dies. Damit werden Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb häufiger nachgefragt als Hybride (12,1 Prozent). Die meisten entscheiden sich jedoch für einen Benziner (47,6 Prozent).
„Wir sehen auch an Kfz-Versicherungsabschlüssen, dass Autos mit Elektromotor immer beliebter werden“, sagt Michael Roloff, Geschäftsführer Kfz-Versicherungen bei Check24. „Ein Faktor ist sicherlich, dass die Reichweite von E-Autos immer besser wird. Seit Jahren legen E-Autofahrende immer längere Strecken zurück, während die jährliche Fahrleistung bei anderen Antriebsarten stetig sinkt. Die Klimabilanz ist auch ein Anreiz für die Wahl eines alternativen Antriebs.“
Im Westen Deutschlands wählen 16,6 Prozent ein E-Auto, im Osten nur 12,1 Prozent
Besonders Autokäufer aus dem Westen Deutschlands wählen häufig einen Pkw mit Elektroantrieb. Mit 16,6 Prozent liegt der Anteil derer, die im Westen ein Elektroauto wählen über dem Bundesschnitt. Im Osten entscheiden sich nur 12,1 Prozent für ein Fahrzeug mit Elektroantrieb. Das sind knapp 22 Prozent weniger als der Durchschnitt für ganz Deutschland. Dabei werden im Osten Deutschlands Hybride häufiger gewählt als Elektroautos. 16,2 Prozent der ostdeutschen Autofahrer wählten einen Hybridmotor, im Westen sind es nur 10,9 Prozent.
Am gefragtesten sind E-Autos bei jungen Verbrauchern zwischen 25 und 34 Jahren. In dieser Altersgruppe wählt jeder fünfte Autokäufer einen Pkw mit Elektroantrieb. Am wenigsten für Elektromotorisierung zu begeistern sind Verbraucher zwischen 35 und 44 Jahren (11,3 Prozent).
Grafik: CHECK24