Mahle macht sich zukunftsfest

Mahle macht sich zukunftsfest

4. Dezember 2024 0 Von Dr. Frauke Hewer

Zulieferer Mahle vollzieht den nächsten wichtigen Schritt seiner Transformation. Das Unternehmen macht seinen Konzern schlanker und möchte dadurch effizienter werden. Dabei setzt man auch ein Zeichen nach außen: die Geschäftsführung wird in Zukunft nur noch aus vier statt bisher sieben Menschen bestehen. Auch wird man die Zahl der Geschäftsbereiche von fünf auf drei reduzieren.

Aftermarket bleibt wichtig

Mahle verschlankt seine Konzernstruktur, um effizienter und schneller zu werden. Die Veränderungen beinhalten eine Neuordnung und Zusammenführung von Geschäftsbereichen, um die Strategiefelder Elektrifizierung und Thermomanagement strukturell und industriell zu stärken. Im Zuge dessen übernimmt Mahle alle verbliebenen Minderheitenanteile von knapp 25 Prozent am Thermomanagement-Spezialisten Mahle Behr GmbH & Co. KG. Die Konzern-Geschäftsführung wird von sieben auf künftig vier Mitglieder verkleinert. Der Geschäftsbereich „Aftermarket“ wird mit etabliertem Produktsortiment und zusätzlicher Kompetenz in Elektrifizierung und Digitalisierung weiterhin als eigener Geschäftsbereich „Lifecycle and Mobility“ geführt.

„Mahle macht seine Hausaufgaben in der Transformation. Mit diesen tiefgreifenden Veränderungen stellen wir unseren Konzern zukunftsfest auf. Wir bringen Geschwindigkeit in die Umsetzung unserer Konzernstrategie, mit der wir uns als innovativer und nachhaltig profitabler Gestalter der Mobilität von morgen aufstellen.“

Arnd Franz, Vorsitzender der Konzern-Geschäftsführung und CEO Mahle

„Mit der Neuordnung und daraus folgenden Verschlankung der Geschäftsführung werden wir die Integration unseres Konzerns deutlich steigern und Synergien erfolgreicher nutzen können. Das ist der richtige Weg in die Zukunft“, sagte Prof. Dr. Heinz K. Junker, Vorsitzender des Mahle Aufsichtsrats.

Weniger Geschäftsbereiche bei Mahle

Mahle wird zum 1. Januar 2025 die Zahl seiner Geschäftsbereiche von fünf auf drei reduzieren. Dafür werden vier Geschäftsbereiche in zwei neue Einheiten zusammengeführt. Der Konzern folgt damit der industriellen Logik, indem er Bereiche mit verwandter Produktionstechnik bündelt. „Die Neuordnung unserer Geschäftsbereiche wird nicht nur die interne Zusammenarbeit entscheidend beschleunigen. Sie wird auch eng mit Verbrennungsmotor und Peripheriekomponenten verbundenen Produktionsstandorten neue Perspektiven geben, indem diese ihr industrielles Know-how in unsere Zukunftsthemen einbringen“, betonte der CEO. Gleichzeitig bestehe nun die Möglichkeit, ein leistungsfähiges Produktionsnetzwerk zu bilden und damit weiter Kosten zu senken.

Die bisherigen Geschäftsbereiche „Motorsysteme und -komponenten“ sowie „Elektronik und Mechatronik“ werden künftig gemeinsam unter dem Namen „Powertrain and Charging“ geführt. Mahle stärkt damit sein Zukunftsfeld der Elektrifizierung, indem die Fokusthemen effiziente E-Motoren und intelligentes Laden von der über einhundertjährigen Expertise des Konzerns bei Motorsystemen und -komponenten profitieren. Beispiel für das Zusammenspiel von Mechanik, Elektrik und Elektronik ist die Entwicklung des elektrischen Kompressors, eines der großen Erfolgsprodukte des Zulieferers.

Zukunftstechnologien im Blick

Die Aktivitäten der bisherigen Geschäftsbereiche „Filtration und Motorperipherie“ sowie „Thermomanagement“ werden im neuen Geschäftsbereich „Thermal and Fluid Systems“verschmolzen. Hier kann das Thermomanagement als Zukunftsfeld auf langjährig im Konzern gereifte Fertigungskompetenzen in der Filtration zugreifen und dadurch wettbewerbsfähige Technologien der Zukunft am Markt platzieren. Mahle bekennt sich zum Thermomanagement und will hier weiter wachsen. Dies wird belegt durch die Entscheidung des Konzerns, die Mahle Behr GmbH & Co. KG zum 1. Januar 2025 vollständig zu übernehmen. Erste Anteile an dem auf Thermomanagement spezialisierten Unternehmen hatte Mahle im Jahr 2010 erworben und seitdem schrittweise auf zuletzt etwas über 75 Prozent erhöht. „Nach mehreren großen Akquisitionen im Thermomanagement schließt Mahle mit diesem Schritt die Integration dieses Geschäftsfelds im Konzern nun erfolgreich ab“, sagte Franz.

Schlankere Konzern-Geschäftsführung

Basierend auf der neuen Konzernstruktur wird die Mahle Geschäftsführung ab 1. Januar 2025 aus folgenden vier Mitgliedern bestehen:

Arnd Franz wird weiterhin als Vorsitzender der Geschäftsführung und CEO den Konzern führen. Das Personalwesen entfällt als eigener Geschäftsführungsbereich. Arnd Franz übernimmt zusätzlich die Funktion des Arbeitsdirektors. Mit der bisherigen Arbeitsdirektorin und Mitglied der Geschäftsführung Dr. Beate Bungartz wurde einvernehmlich die Beendigung der Zusammenarbeit vereinbart. Sie hat ihre Ämter mit Wirkung zum 29. November 2024 niedergelegt.

Markus Kapaun bleibt Mitglied der Konzern-Geschäftsführung und CFO.

Jumana Al-Sibai, bislang verantwortlich für den Geschäftsbereich „Thermomanagement“, bleibt Mitglied der Konzern-Geschäftsführung und übernimmt künftig den Bereich „Thermal and Fluid Systems“. Mit dem bisherigen Geschäftsführer des fusionierten Bereichs „Filtration und Motorperipherie“ Martin Weidlich wurde einvernehmlich die Beendigung der Zusammenarbeit vereinbart. Er hat seine Ämter mit Wirkung zum 29. November 2024 niedergelegt.

Georg Dietz, bislang verantwortlich für den Geschäftsbereich „Motorsysteme und -komponenten“, bleibt Mitglied der Konzern-Geschäftsführung und übernimmt künftig den Bereich „Powertrain and Charging“. Der bisherige Geschäftsführer des fusionierten Bereichs „Elektronik und Mechatronik“ Martin Wellhöffer wird als Chief Operating Officer (COO) in den Geschäftsbereich „Thermal and Fluid Systems“ wechseln.

Aufsichtsrat dankt

Prof. Dr. Heinz K. Junker, Vorsitzender des Mahle Aufsichtsrats, der gemeinsam mit CEO Arnd Franz die Konzernneuordnung in großer Übereinstimmung entwickelt hat, sagte: „Im Namen der Mahle Aufsichtsgremien danke ich den aus dem Konzern ausscheidenden Mitgliedern der Geschäftsführung Dr. Beate Bungartz und Martin Weidlich für ihren ausgezeichneten und loyalen Einsatz. Martin Weidlich hat sich in seinen fünf Jahren bei Mahle um den Geschäftsbereich ‚Filtration und Motorperipherie‘ sowie in seiner Konzernverantwortung für Operative Exzellenz, Produktionssystem und Einkauf verdient gemacht. Dr. Beate Bungartz hat in den vergangenen zwei Jahren unser Personalwesen erfolgreich weiterentwickelt sowie den Transformationsdialog mit den Arbeitnehmervertretern in Deutschland auf den Weg gebracht. Ich wünsche Dr. Beate Bungartz und Martin Weidlich für die Zukunft persönlich und beruflich alles Gute.

Gleichermaßen danken die Aufsichtsgremien und ich Martin Wellhöffer für dessen großes Engagement als Geschäftsführer. Unter Martin Wellhöffers knapp zweijährigen Führung hat der Bereich ‚Elektronik und Mechatronik‘ die Mahle Kompetenzen bei effizienten E-Antrieben und intelligentem Laden maßgeblich ausgebaut. Wir sind davon überzeugt, dass Martin Wellhöffer als COO die operative Exzellenz und Transformation unseres künftig größten Geschäftsbereichs erfolgreich vorantreiben wird.“

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