Reifenkauf: Mehr als zwei Drittel vertrauen auf Reifentests
19. November 2024Unabhängige Reifentests von Automobilclubs und Fachzeitschriften gelten als wichtige Orientierungshilfe für Autofahrerinnen und Autofahrer. Laut einer Studie von Continental aus dem Jahr 2023 halten mehr als zwei Drittel der europäischen Reifenkäufer die Ergebnisse unabhängiger Reifentests beim Reifenkauf für sehr wichtig.
Die Tests decken meist mehr als zehn Kriterien ab und zeigen die Qualitäten der geprüften Produkte auf winterlicher, nasser und trockener Fahrbahn, oft zusammen mit dem Rollwiderstand und dem Fahrbahn-/ Reifengeräusch. Damit erhält der Verbraucher ein deutlich differenzierteres Bild als durch die Informationen des EU-Reifenlabels.
Informationen beim Reifenkauf: online und in persönlicher Beratung
Laut der 2023er Studie sammeln Käufer für den Reifenkauf Informationen zum Thema Reifen sowohl im digitalen, als auch im analogen Raum. Hier gaben 13 Prozent der Befragten an, über eine Suchmaschine Informationen zu sammeln. Weitere neun Prozent greifen jeweils auf Online-Reifenshops und Verbrauchs- sowie Vergleichsportale zurück. Während sieben Prozent Internetangebote von Auto- und Testzeitschriften, Automobilclubs oder ähnlichen Veröffentlichungen durchstöbern und ebenfalls sieben Prozent Internetangebote von Reifenherstellern sichten. Neben den vielen Möglichkeiten, sich im Internet über Reifen zu informieren, vertrauen noch 38 Prozent der Befragten auf die persönliche Beratung, etwa in der Werkstatt oder im Reifenhandel. Zudem fragen 14 Prozent Freunde, Bekannte, Verwandte sowie Kollegen um Rat. Somit sind die direkte Meinung und der Austausch mit Experten und anderen Vertrauenspersonen weiterhin von hoher Bedeutung.
Stationärer Handel dominiert vor dem Online-Handel
Wenn die nötigen Informationen gesammelt sind, müssen sich Reifenkäufer für ein Produkt entscheiden. 96 Prozent halten dabei die Fahrsicherheit für einen wichtigen oder sehr wichtigen Faktor. Eine weitere Priorität hat das Preis-Leistungsverhältnis mit 87 Prozent im Blick. Die Nachhaltigkeit von Reifen ist für zwei Drittel der Umfrageteilnehmer wichtig.
Über die Hälfte (56 Prozent) der Befragten kaufen ihre Neureifen im Reifenfachhandel oder einer freien Werkstatt. Zusammen mit weiteren stationären Händlern wie Autohäusern, Vertragswerkstätten oder dem Kfz-Zubehör-Handel ist der stationäre Handel mit 78 Prozent im Vergleich zu dem Online-Handel weiterhin der Ort, an dem der Reifenkauf stattfindet.
Endspurt sorgte vergangenes Jahr für leichtes Absatzplus bei Consumer-Reifen
Im vergangenen Jahr wurden im Reifenersatzgeschäft in Deutschland knapp 44,5 Millionen Pkw-, Transporter- und Lkw-Reifen verkauft. Das entspricht laut dem Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV, Bonn) mit einem minimalen Plus von 0,23 Prozent in etwa der Absatzmenge des Vorjahres. Die Chancen auf größeres Mengenwachstum im Reifenersatzmarkt seien in einem ohnehin gesättigten Markt stark begrenzt, heißt es dort. Zudem seien die gesamtwirtschaftlichen Prognosen für das laufende Jahr nicht sehr optimistisch. So rechnet der BRV für das Geschäftsjahr 2024 derzeit mit einem Wachstumspotenzial von bestenfalls rund einem Prozent Absatzmenge im Segment Consumer-Reifen. Ähnlich wie 2023 werde dies voraussichtlich primär von steigender Nachfrage nach Ganzjahresreifen, bei gleichzeitig rückläufigen Absatzzahlen in den Produktgruppen Sommer-, aber auch Winterreifen zu erwarten sein.