Webasto verkleinert seinen CO2-Fußabdruck… mit der Bahn
24. November 2021Zulieferer Webasto will seinen CO2-Fußabdruck senken. Dafür lässt das Unternehmen im Rahmen eines Pilotprojekts vier Wochen Komponenten per Bahn anliefern.
Diese mehrwöchige Testphase zur Belieferung des Werks im mecklenburgischen Neubrandenburg über die Schiene stemmt Webasto gemeinsam mit DB Cargo Logistics sowie dem langjährigen Speditionspartner des Unternehmens Gertner aus Altentreptow. Der Praxistest zu den Abläufen einer Schienenlösung mit zwei Zulieferern, die dem Werk Komponenten zur Herstellung von Heizsystemen für die Elektromobilität liefern, soll sich über vier Wochen erstrecken. Regelmäßige und damit planbare, für einen Einzelwaggon ausreichend große Volumina sind Voraussetzung für den umweltschonenderen Gütertransport per Bahn.
Kleiner CO2-Fußabdruck dank Bahntransport
Von Neubrandenburg werden leere Transportbehälter aus dem Webasto Werk per Bahn zu den Lieferanten geschickt, die sie dann mit den benötigten Komponenten befüllen und zurück Richtung Neubrandenburg senden. Im Großversuch ersetzt der Bahntransport 95 Prozent dieser 1.200 bzw. 1.400 Kilometer langen Umlaufwegstrecken, die die Zulieferteile bisher komplett per Lkw zurücklegen. Für die restlichen fünf Prozent der Strecke, das sind maximal 70 Kilometer, übernehmen weiterhin Lkw den Transport, da die Lieferanten nicht direkt an Bahnhöfe angebunden sind.
Das Webasto Werk grenzt unmittelbar an den Güterbahnhof Neubrandenburg, so dass das Unternehmen zukünftig Bahnwaggons direkt vom Firmengelände aus beladen könnte. Durch den Wechsel auf die Schiene erwartet das Unternehmen eine Reduktion des CO2-Fußabdrucks beim Transport um mehr als die Hälfte bei gleichbleibenden Kosten.
Umweltschonend und zuverlässig
Bis Mitte Dezember 2021 führt Webasto die Testtransporte durch und wertet sie anschließend mit allen Beteiligten aus. Die Projektpartner gehen davon aus, dass mit der Reduzierung des CO2-Fußabdrucks in den Transportketten den Lieferanten und Kunden ein umweltschonender und zugleich zuverlässiger logistischer Service angeboten werden kann. Ab Mitte nächsten Jahres könnte die Überführung des Probebetriebs in den Regelbetrieb erfolgen. Außerdem sollen dann am Standort Neubrandenburg weitere Potenziale der Verlagerung auf die Schiene geprüft werden.
Mit den beiden Pilotlieferanten werden 15 Prozent des gesamten Einkaufsvolumen des Werks bewegt. Für mehr als 50 Prozent der Zulieferteile ist aus heutiger Sicht eine Abwicklung über die Schiene denkbar. Die Erfahrungen aus dem Projekt werden – gegebenenfalls als Best-Practice-Beispiel im Bereich Supply Chain für andere Standorte der Webasto Gruppe – in die globale Nachhaltigkeitsinitiative der Webasto Gruppe einfließen. Webasto ist bestrebt, gemeinsam mit seinen Partnern weltweit zur nachhaltigen Entwicklung gemäß den Zielen der Vereinten Nationen beizutragen.