Werkstatt-Vergleich: Kfz-Werkstätten bundesweit unter der Lupe
31. Oktober 2024Seit Jahren steigen die Reparaturkosten sowohl für Ersatzteile als auch die Arbeit in den Kfz-Werkstätten und machen das Autofahren immer teurer. Schon von daher ist für viele Werkstattkunden der Werkstattbesuch wie ein Arzttermin fürs Auto, also unbeliebt, aber notwendig. Meist wissen sie gar nicht, was ihrem Fahrzeug genau fehlt, welchen Service es wirklich braucht und was das letztlich kostet. Die Wahl der Werkstatt ist damit oft eine Frage von Vertrauen, Transparenz und Bauchgefühl. Beim Onlineshop Reifen24.de hat man in einem Werkstatt-Vergleich nachgeforscht, welche standortbezogenen Unterschiede es zwischen Werkstätten im bundesweiten Vergleich gibt.
Mit der Recherche über 25 große deutsche Städte und hunderte Werkstätten hinweg ergeben sich neuartige Daten im Werkstatt-Vergleich, die bislang in dieser Form nicht erhoben wurden, heißt es dort. Vor allem unerfahrenen Werkstattkunden und Kfz-Laien könne der Werkstatt-Check hilfreiche Orientierung und ein Stück mehr Sicherheit geben, so die Aussage.
Werkstattkosten, Kundenzufriedenheit und Verfügbarkeit im deutschlandweiten Spiegel
Dabei könnten Routine-Maßnahmen wie Klima-Service, Ölwechsel oder Inspektion trotz deutlicher Preisunterschiede, meist noch entspannt gesehen werden. Zwar koste ein Reifenwechsel in Frankfurt am Main im Schnitt immerhin 70 Euro während Werkstattkunden in Mannheim mit weniger als 30 Euro rechnen müssen, was trotz Diskrepanzen insgesamt meist in einem kalkulierbaren Rahmen bleibt. Bei größeren Reparaturen und Instandsetzungen, wie etwa an Motor, Getriebe oder der Karosserie können die Kosten schnell nach oben schnellen.
Auf der Suche nach „Deutschlands bester Werk-Stadt“ im Werkstatt-Vergleich werden in allen Kriterien klare Unterschiede einzelner Städte sichtbar. Ebenso deutlich werde aber auch, dass es eine besondere Tendenz nach Bundesland, Ballungsräumen, Hauptstädten oder ähnlichen regionalen Faktoren nicht gibt. Während zum Beispiel die Gesamtkosten in großen Metropolen wie München und Frankfurt am höchsten sind, überzeugen Städte ähnlichen Kalibers wie Berlin und Karlsruhe mit überraschend günstigen Werkstattpreisen.
Unterschiede in Preisgestaltung, Zufriedenheit und Verfügbarkeit im deutschlandweiten Ranking
Bei der Abdeckung und Verfügbarkeit gilt laut Vergleich, Konkurrenz fördert Qualität. Sind Werkstätten überlastet oder können sie sich auf einem Mangel an Wettbewerb ausruhen, so könne das zu Lasten des Kundenservice gehen. Darum spiele nicht zuletzt auch die Anzahl der Werkstätten pro Stadt eine zentrale Rolle im Reifen24.de Check. Deshalb zog man neben der Einwohnerzahl die Anzahl der Werkstätten und der zugelassenen Fahrzeuge heran, um zu ermitteln, wie viele Autos auf eine Werkstatt fallen.
Nach deren Angaben reichen sie Ergebnisse von gut 1.000 Fahrzeugen pro Werkstatt in Wuppertal und Leipzig bis hin zu mehr als 2.000 Autos in Wiesbaden und München. Erneut gehe die bayrische Hauptstadt nicht mit gutem Beispiel voran, was sich in der letztlichen Gesamtbewertung mit geringerer Zufriedenheit klar herauskristallisiert. Insgesamt betrachtet bildet deshalb München das Schlusslicht, während Köln, Hamburg und Düsseldorf im soliden Mittelfeld liegen.
Nicht nur der Preis entscheidet
Hier sind die günstigsten Werkstätten beziehungsweise Städte auch die besten im Vergleich. Denn bei Reifen24.de zieht man für den Gesamtscore eine Bilanz aus Verfügbarkeit und Kosten. Leipzig, Wuppertal und Dresden gehen darin als besonders kundenfreundliche Werkstatt-Standorte aus dem Ranking hervor. Während Leipzig eine stabile Balance aus Verfügbarkeit und Preisniveau einnimmt, punktet Wuppertal mit einer besonders hohen Werkstattabdeckung bei gleichzeitig vertretbaren Kosten.
In der Erhebung wurden hunderte Werkstätten in ganz Deutschland ins Visier genommen. Fazit: Eine zufriedene Tendenz der deutschen Autofahrer mit ihrem Kfz-Service. Durchschnittlich 4.6 Sterne haben Kunden bundesweit für ihre Werkstätten übrig. Frankfurt ist im Vergleich mit einer Wertung von 4.44 zwar etwas abgeschlagen, aber im absoluten 5-Sterne-Bewertungsraster immer noch stabil aufgestellt.
Und Dresden liegt zwar bei den Kosten nur auf Platz 7, kann sich aber mit zweithöchster Kundenwertung und geringer Auslastung als insgesamt drittplatzierte Stadt im Ranking behaupten. Für München bestätigt sich, wie auch in anderen Bereichen, hier ist das Leben und Autofahren am teuersten. Als weitere bekannte deutsche Autostadt mit ernüchterndem Ergebnis im Ranking erwies sich Stuttgart.
Und was soll der Werkstatt-Vergleich noch aussagen?
Das Ranking will ferner zeigen, dass sich zwar einzelne Städte, aber keine größeren Regionen eindeutig bewerten lassen. Dortmund, Bochum, Essen und Duisburg liegen auf der Landkarte direkt beieinander, im Ranking aber nicht. Nimmt man weitere NRW-Standorte wie Wuppertal, Köln und Münster mit ins Visier, ist auch hier das Spektrum der Ergebnisse breitgefächert. Auch nach Nord, Süd, West oder Ost gegliedert lässt sich nicht eindeutig ein Muster ableiten.
Je nach Umfang der Arbeiten und der damit zu erwartenden Summe auf der Werkstattrechnung kann es sich auch lohnen, etwas weitere Wege für den Werkstattbesuch in Kauf zu nehmen. Als Beispiel zwischen Münster (Gesamtkostenrechnung im Ranking 486,83 Euro) und Dortmund (423,44 Euro) machen etwa 13 Prozent Ersparnis bei rund 70 Kilometern Distanz aus. Auch innerhalb einer Stadt oder Region können einzelne Werkstätten große Preisunterschiede aufweisen. Es ist also ratsam, lokale Anbieter zu vergleichen, deren Kundenrezensionen zu studieren oder sich nach persönlichen Empfehlungen von Bekannten zu orientieren.
Foto: Reifen24.de