Endrohrmessung bei der AU hat sich bewährt
9. Dezember 2019Die Statistik des Zentralverbandes Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe macht deutlich, mehr Kraftfahrzeuge mit OBD-System fallen durch die Abgasuntersuchung. Diese Ergebnisse sind zum größten Teil auf die Endrohrmessung zurückzuführen.
Bislang galt im Rahmen der Abgasuntersuchung (AU) ein zweistufiges Verfahren: Wurde beim Auslesen der On-Board-Diagnose kein Fehler entdeckt, konnte auf die Endrohrmessung verzichtet werden. Bereits im Jahr 2016 folgten dem blinden Glauben an die Aussagen der Fahrzeughersteller Skepsis und Ernüchterung, was die elektronische OBD-Prüfung bei der AU angeht. Etwa jedes zwanzigste überprüfte Auto ist 2015 durch die Abgasuntersuchung gefallen.
Der Skandal um Schummel-Software und manipulierte Abgaswerte rief die Politik auf den Plan und führte bei der Abgasuntersuchung zur Wiedereinführung der generellen Endrohrmessung. Seit 1. Januar 2018 wird bei der Abgasuntersuchung bei allen Autos wieder am Auspuff gemessen. Dadurch sollen mögliche defekte oder gar Manipulationen am Abgassystem sicherer als bisher erkannt werden.
Endrohrmessung: Anzahl der abgasrelevanten Mängel sprunghaft angestiegen
Das Resultat ist nicht überraschend. Bei Pkw mit OBD-System (On-Board-Diagnose) ist die Anzahl der abgasrelevanten Mängel sprunghaft angestiegen. Insgesamt haben nach Angaben des Zentralverbandes Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe im vergangenen Jahr rund 397 000 Kraftfahrzeuge die Abgasuntersuchung (AU/AUK) nicht bestanden. Damit ist die Anzahl der nicht bestandenen Abgasuntersuchungen gegenüber 2017 um mehr als 30 Prozent gestiegen. Das geht nun aus dem Abschlussbericht zur AU-Mängelstatistik des ZDK hervor.
Wichtiger Beitrag zum Umweltschutz
Dazu merkt ZDK-Präsident Jürgen Karpinski an: „Die verpflichtende Einführung der Endrohrmessung im Rahmen der AU hat sich damit schon ein Jahr nach deren Wiedereinführung bewährt und ist ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz. Denn entscheidend ist, was hinten rauskommt. Das hat der Abgas-Skandal der vergangenen Jahre gezeigt. Die modernisierte AU ist eine Konsequenz aus unseren Erfahrungen.“
In den über 34 000 anerkannten AU-Betrieben war eine flächendeckende Umsetzung der modernisierten AU möglich. So führten im vergangenen Jahr die Werkstätten insgesamt über 12,3 Millionen Abgasuntersuchungen an Pkw, Nutzfahrzeugen und Krafträdern durch. Bei 11,5 Millionen Fahrzeugen konnte kein abgasrelevanter Mangel bei der AU festgestellt werden. Zu bemerken ist dabei aber, dass die AU-Betriebe auf Basis eines festgelegten Qualitätssicherungssystems an 815 000 Fahrzeugen rund 1,46 Millionen Abgasmängel (2017: 1,24 Millionen) feststellten. Das sind durchschnittlich 1,79 Mängel je Fahrzeug.
Foto: ProMotor/Volz