Roboter-Hund macht Industrieanlagen sicherer
29. September 2021Bei Hyundai gibt es jetzt eine Art elektronischen Roboter-Hund. Er soll in Industrieanlagen für mehr Sicherheit sorgen. Der Roboter kommt von der Robotikfirma Boston Dynamics.
Fahrzeughersteller Hyundai hat einen hundeähnlichen Roboter für die Sicherheitsüberwachung von Industrieanlagen vorgestellt. Der Konzern kündigte an, den „Factory Safety Service Robot“ im Pilotbetrieb in einem südkoreanischen Werk der Hyundai Motor Group einzusetzen, und veröffentlichte auf seinem YouTube-Kanal ein Video, das den Roboter im Einsatz zeigt. Er basiert auf dem vierbeinigen Roboter „Spot“ von Boston Dynamics und ist mit künstlicher Intelligenz, autonomer Navigation, Teleoperationstechnologien und hoher Rechenleistung (AI Processing Service Unit) ausgestattet, die vom Robotiklabor des Konzerns entwickelt wurden, um den Roboter für verschiedene Aufgaben im industriellen Bereich verwenden zu können.
Hyundai kooperiert mit Boston Dynamics
„Der ‚Factory Safety Service Robot’ ist das erste Kooperationsprojekt mit Boston Dynamics. Der Roboter wird dazu beitragen, Risiken zu erkennen und die Sicherheit der Menschen an Industriestandorten zu gewährleisten“, sagte Dong Jin Hyun, Leiter des Hyundai Motor Group Robotics Lab. „Wir werden durch kontinuierliche Zusammenarbeit mit Boston Dynamics auch weiterhin Smart Services entwickeln, die in industriellen Anlagen Gefahren feststellen und dadurch zu einem sicheren Arbeitsumfeld beitragen können.“
Mit einer integrierten Wärmebildkamera und 3D-Lidar kann der Roboter Personen in seiner Umgebung erkennen, Hochtemperaturbereiche überwachen, potenzielle Brandgefahren registrieren und feststellen, ob eine Tür offen oder geschlossen ist. Der Roboter kann über eine sichere Webseite ferngesteuert werden, die per Livestream Bilder von seinem Gang durch das Werk liefert, so dass das Personal aus der Ferne die industriellen Bereiche beobachten kann. Die KI-Technologie des Roboters ermöglicht es ihm darüber hinaus, im Fall einer erkannten Gefahr über die sichere Webseite einen Alarm an die Verantwortlichen zu senden.
Roboter-Hund kann Alarm schlagen
Mithilfe dieser Funktionen kann der Roboter-Hund in Echtzeit Fotos von Vor-Ort-Situationen und ein Aktivitätsprotokoll mit der Leitstelle teilen sowie im Notfall durch einen Alarm über die Kontrollwebseite eine schnelle Reaktion unterstützen. Bei Bedarf kann in der Leitstelle auf eine manuelle Fernsteuerung umgeschaltet werden, um wichtige Bereiche der Industrieanlage genauer anzuschauen. Es ist auch möglich, mehrere der Roboter an das Überwachungssystem anzuschließen, um verschiedene Bereiche gleichzeitig zu kontrollieren.
Der vierbeinige Roboter ist in der Lage, durch enge Räume zu navigieren sowie „tote Winkel“ zu erkennen, die für das menschliche Auge kaum zu sehen sind. Die hier eingesetzten Technologien der Hyundai Motor Group ermöglichen dem „Spot“-Roboter von Boston Dynamics zudem erweiterte Autonomiefunktionen. Ausgehend von der Erfahrung des Konzerns in der Entwicklung von Servicerobotern ist der „Factory Safety Service Robot“ mit verschiedenen Technologien ausgestattet, die sich für autonome Patrouillendienste in industriellen Umgebungen eignen.
KI steuert den Roboter-Hund
Dazu gehören das Aufgabenmanagement und eine auf Deep Learning basierende Technologie des künstlichen Sehens.
Alle hier verwendeten hauseigenen Technologien der Hyundai Motor Group von der KI-basierten Personenerkennung über den Wärmebildkamera- und Lidar-Einsatz bis zur autonomen Navigation können auch bei anderen Arten von mobilen Roboterplattformen genutzt werden.
Im Pilotbetrieb in einem südkoreanischen Werk der Hyundai Motor Group wird der Roboter die Sicherheitsteams bei den nächtlichen Kontrollen unterstützen. Der Konzern strebt mit dieser Pilotphase den Machbarkeits- und Effektivitätsnachweis des Konzepts an, um anschließend die Überwachungsbereiche zu erweitern und den Einsatz auch in anderen Industrieanlagen zu prüfen.
Im Juni dieses Jahres hatte die Hyundai Motor Group eine Mehrheitsbeteiligung an Boston Dynamics erworben, um Robotertechnologien zu entwickeln, die das Leben der Menschen verbessern und die Sicherheit fördern. Der Konzern strebt mit der Weiterentwicklung dieser Technologien Synergien für seine Industriestandorte, für autonome Fahrzeuge und für Lösungen der künftigen urbanen Luftmobilität (UAM) an.