Zulieferer: die Chinesen kommen
17. September 2019Bisher sind Automobilzulieferer aus China in Deutschland noch relativ unbekannt. Der eine oder andere der Chinesen nutzte die IAA 2019 dafür, sich einem eurpäischen Publikum zu präsentieren. So zeigte Hycet, was man in China in Sachen Motor, Getriebe, Elektroantrieb und elektrische Servolenkung drauf hat. Das Unternehmen ist eine hundertprozentige Tochter des chinesischen Fahrzeugherstellers Great Wall Motor (GWM).
Das Motto der Chinesen unterschied sich nicht maßgeblich von dem vieler Unternehmen der westlichen Welt: „Grüne Mobilität, Intelligentes Fahren“. Laut eigenen Angaben bietet Hycet, „neue Möglichkeiten für europäische E-Mobilitätshersteller, die eine Führungsrolle in einer sich schnell entwickelnden Branche übernehmen wollen.“
Am 13. Juni 2018 nahm Hycet seine Tätigkeit als unabhängiger Automobilzulieferer auf, hervorgegangen aus der langjährigen, auf die Bereiche Motor, Getriebe, Elektroantrieb und elektrische Servolenkung ausgerichteten Forschung und Entwicklung von GWM. GWM verwendet die von Hycet entwickelten Produkte in seiner gesamten Produktpalette. So sind sie zum Beispiel in Autos der GWM-Marken Haval und Wey zu finden.
Hycet hat bisher vier Produktforschungszentren in Asien und Europa eingerichtet. Das F&E-Zentrum in Österreich bildet den Dreh- und Angelpunkt der globalen Produktentwicklungseinrichtungen auf dem europäischen Markt und spielt eine entscheidende Rolle bei der Konzeption des 48 V Drehstromantriebsmotors und des 350 V 130 kw Plattform-Motorumrichters, die Anfang des Jahres in die Testphase gingen. Das Unternehmen kündigte seinen Plan an, in Ergänzung zum österreichischen Standort ein Werk für die Herstellung von Automobilantrieben in Russland zu errichten, um seine Angebotspalette auf dem europäischen Markt zu erweitern.
Um seine Produkte an die lokalen Anforderungen anzupassen, hat das Unternehmen seine F&E-Kapazitäten in mehreren Partnerschaften mit internationalen Branchenführern ausgebaut. Geleitet wurde die Präsentation auf der IAA 2019 von Gerhard Henning, Chefingenieur für Getriebetechnik von Hycet, der 20 Jahre Branchenerfahrung bei Volkswagen und der Daimler AG einbringt. Außerdem stand Dr. Marcus Scherman mit auf der Bühne, der Hauptgeschäftsführer des F&E-Zentrums in Österreich ist und zuvor bei Siemens und Magna tätig war.
Auch bei Hycet arbeitet man daran, die Elektrifizierung von Fahrzeugen voranzutreiben. Damit möchte man niedrige Emissionen durch die Nutzung von Ökostrom erreichen. Dies erfordere ein hocheffizientes Fahrzeugsystem, das einen reibungslosen Übergang von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor zu Elektrofahrzeugen gewährleistet, hieß es in einer Pressemitteilung
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