EcoDuo: Straße und Schiene intelligent kombinieren

EcoDuo: Straße und Schiene intelligent kombinieren

12. September 2024 0 Von Jürgen Rinn

Ein Projektkonsortium aus deutschen und spanischen Unternehmen hat mit der EcoDuo-Fahrzeugkombination ein einjähriges Pilotprojekt zur Optimierung des Vor- und Nachlaufs im Kombinierten Verkehr gestartet. Nach positiven Erfahrungen vergleichbarer Projekte in Spanien und Skandinavien soll dieses Konzept auch in Deutschland getestet werden, unter anderem mit dem Ziel, den CO2-Fußabdruck in der Transportkette zu verringern.

TÜV Rheinland begleitet einjähriges Pilotprojekt EcoDuo

Die innovative Fahrzeugkombination besteht aus einer Zugmaschine und zwei Standard-Sattelaufliegern, verbunden mit einem Dolly, eine Kupplung, die den hinteren Sattelanhänger aufnimmt. Mit einer Gesamtlänge von 31,70 Metern ersetzt der EcoDuo zwei konventionelle Lkw. Hier ist der TÜV Rheinland am Pilotprojekt beteiligt und begleitet es von straßenverkehrsrechtlicher und wissenschaftlicher Seite.

„Unser Gutachten zum sicheren Betrieb des EcoDuo war Voraussetzung dafür, dass die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr dem Lang-Lkw eine Ausnahmegenehmigung erteilt hat. Unsere Expertinnen und Experten werden das Fahrzeugkonzept während der Pilotphase bei Testfahrten begleiten, Messtechnik einbauen, Verbrauchs- und Belastungsdaten erheben und auswerten. Unser Abschlussbericht wird die Ergebnisse zusammenfassen und die Alltagstauglichkeit des EcoDuo bewerten,“ so sein Fazit.

Thomas Quernheim, Global Field Manager Engineering & Homologation bei TÜV Rheinland

Zielvorgabe: Von der Straße auf die Schiene

Durch die hohe Kompatibilität der Verkehrsträger im Kombinierten Verkehr und dem Betrieb mit nur einer Zugmaschine kann mit dem EcoDuo ein doppeltes Transportvolumen bei gleichzeitiger Verringerung der Straßenbelastung, des Kraftstoffverbrauchs und der Emissionen erreicht werden. Das Gesamtgewicht dieser Fahrzeugkombination kann maximal 44 Tonnen betragen und verteilt sich dabei auf insgesamt zehn Achsen. Die Achslasten liegen damit deutlich unter den höchstzulässigen Lasten. Zusätzlich könne dem aktuellen Fahrermangel entgegengewirkt werden, heißt es dort. Denn das neue Konzept ersetzt zwei konventionelle Lkw-Fahrten. Damit können mehr Transporteffizienz bei gleichzeitiger Steigerung der Umweltfreundlichkeit erreicht und neue Effizienzpotentiale in der Transportkette nutzbar gemacht werden.

Innovative Fahrzeugkombination im kombinierten Verkehr

Für das Pilotprojekt unter Federführung des Verbands der Automobilindustrie wird der EcoDuo durch den Fahrzeugbauer Schmitz Cargobull bereitgestellt. Die Volkswagen Group stellt für dieses Pilotprojekt die Transportrelation zur Verfügung. Dabei wurden bisher Produktionsbehälter zwischen Wolfsburg und Spanien ausschließlich per Lkw abgewickelt. Nun fährt der globale Logistikdienstleister Sesé den EcoDuo vom Volkswagen-Werk in Wolfsburg zum 70 Kilometer entfernten Terminal MegaHub Lehrte bei Hannover, das von der Deutschen Umschlaggesellschaft Schiene-Straße und Kombiverkehr betrieben wird. Von dort sollen die Sattelanhänger im Netzwerk der Kombiverkehr KG 1700 Kilometer klimafreundlich auf der Schiene nach Spanien transportiert werden. Im Umschlagbahnhof in Barcelona werden die einzelnen Sattelanhänger wieder zu einer Kombination zusammengekoppelt und auf der Straße ebenfalls durch Sesé zum Zielort gefahren.

Foto:  Schmitz Cargobull AG

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