Autofahrer verstehen Umweltmaßnahmen nicht immer

Autofahrer verstehen Umweltmaßnahmen nicht immer

13. August 2024 0 Von Dr. Frauke Hewer

Umweltzonen, Fahrverbote, Regulierungen: viele Umweltmaßnahmen sollen das Autofahren eindämmen. Mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Eine aktuelle Studie zeigt, dass die Autofahrer die Regularien längst nicht immer verstehen.

Mit Fahrverboten und Umweltzonen versuchen Regierungen und Städte weltweit, den CO2-Ausstoß durch Autos einzuschränken. Allein in Deutschland gibt es aktuell 39 Umweltzonen mit jeweils unterschiedlichen Regeln und Zeitplänen. Zudem hat die EU im Lauf der vergangenen Jahre ein komplexes Gerüst aus Schadstoff- und Abgasnormen verabschiedet, die wiederum Einfluss auf Kfz-Steuern und Fahrverbote haben. Den Durchblick bei den Umweltmaßnahmen zu behalten, fällt den Menschen laut dem Automobilbarometer 2024 „Motorists are in a fog“ von Consors Finanz zunehmend schwer. Danach fühlen sich 44 Prozent der Befragten hierzulande über die aktuellen Vorgaben nicht gut informiert. Weltweit stimmen 50 Prozent dieser Aussage zu.

Dabei zeigen die Verbraucher mehrheitlich Verständnis für Umweltmaßnahmen. 74 Prozent können die Beweggründe für Fahrverbote und Co. nachvollziehen (weltweit 72 Prozent). 60 Prozent verstehen auch, wie die verschiedenen Regeln die aktuellen Probleme konkret lösen können (weltweit ebenfalls 60 Prozent).

Umweltmaßnahmen: Sind Umweltzonen zu wenig?

Betrachtet man aber die einzelnen Umweltmaßnahmen, zeigen sich Zweifel. 61 Prozent der befragten Deutschen halten Umweltzonen zwar für ein notwendiges Mittel, um die Luftqualität zu verbessern (weltweit 66 Prozent), zugleich meinen 64 Prozent, dass sie letztlich nicht ausreichend sind, um dieses Ziel zu erreichen (58 Prozent weltweit). Auch hinsichtlich des Verbrennerverbots sind 56 Prozent der Deutschen von der Notwendigkeit überzeugt (weltweit 63 Prozent). Mit 59 Prozent hält aber beinahe die gleiche Anzahl der Befragten das Verbot für kein wirksames Mittel zur Bekämpfung der Umweltverschmutzung.

Davon abgesehen empfinden rund 80 Prozent der Verbraucher in Deutschland und weltweit die Maßnahmen für sozial ungerecht, viele die Zeitpläne für die Umsetzung einzelner Maßnahmen für zu ambitioniert. Beispielsweise glauben bei der Einführung von Umweltzonen 67 Prozent der befragten Deutschen (70 Prozent weltweit), dass es zu schnell geht. Beim Verbrennerverbot sehen das 68 Prozent in Deutschland und 70 Prozent weltweit so.

Maßnahmen beeinflussen das Kaufverhalten nicht

Diesel, Benziner oder E-Auto? Auf die Kaufentscheidung selbst haben die Umweltregularien aktuell wenig Einfluss. Hier zeigen sich die Verbraucher eher pragmatisch. So wären nur 23 Prozent der Deutschen bereit, ein neues Auto zu kaufen, um Umweltzonen nutzen zu können. Zum Vergleich: Weltweit würden das 27 Prozent in Betracht ziehen. Ausnahme ist China. Dort würden 54 Prozent der Befragten ihr bisheriges Auto ersetzen, um die Umweltzone passieren zu können. Ein Teil der Befragten erwartet auch mehr Unterstützung von den Herstellern. 31 Prozent der Deutschen fordern von den Autobauern eine Garantie, dass der Wagen jetzt und in Zukunft in allen Umweltzonen fahren kann. Weltweit denken das nur 24 Prozent.

„Die aktuellen Regularien scheinen bei der Kaufentscheidung eine eher untergeordnete Rolle zu spielen. Sieht man sich die europaweiten Zahlen bei den Neuzulassungen für Elektroautos an, befinden wir uns bereits seit Längerem mitten im Technologiewandel. Auch Consors Finanz als Finanzdienstleister begrüßt diese Entwicklung sehr. Wir unterstützen mit attraktiven Angeboten unsere Kund:innen und Händler bei der Umstellung auf die Elektromobilität.“

Bernd Brauer, Head of Mobility bei Consors Finanz
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