Büromenschen mögen direkte Gespräche
31. Oktober 2019Digitalisierung ist mehr als ein Buzzword. Sie durchdringt immer mehr unseren Arbeitsalltag. Dadurch wird zum Beispiel dezentrales Arbeiten möglich. Trotz Homeoffice und Austausch über digitale Kanäle mögen die Arbeitnehmer aber eines besonders: echte Gespräche. Das hat eine neue Studie eines Kaffeeherstellers erbracht.
Das Ergebnis präsentiert sich folgendermaßen: Um ein Unternehmen auf Erfolgskurs zu bringen, ist vor allem eins gefragt – Face-to-Face-Kommunikation. 77 Prozent der Umfrageteilnehmer sehen genau hier die entscheidende Stellschraube für Qualität und Produktivität. Für die Studie hat man 1.000 Angestellte aus Deutschland zur Zusammenarbeit in modernen Büros befragt. Herausgekommen sind spannende Zahlen und Insights zum Thema New Work.
Kreativität wird durch Gespräche gefördert
Online-Tools, Chats, Videokonferenzen – alles gut und schön. Doch für den Großteil der befragten Büroangestellten kommt es vor allem auf eins an: echte Gespräche von Angesicht zu Angesicht. 77 Prozent sagen, dass es wichtig ist, von direkt zu interagieren. Denn so könne man gute Arbeitsbeziehungen entwickeln. 90 Prozent erklären, dass gute Beziehungen zu Kollegen qualitativ hochwertige Arbeit fördern können. Das gilt offensichtlich besonders dann, wenn es um kreative Aufgaben geht. 29 Prozent geben an, dass durchschnittlich drei bis fünf Mitarbeiter zusammen eine gute Idee entwickeln. Bei knapp 19 Prozent beteiligen sich sogar mehr als acht Leute an einem Brainstorming. Und wann wird aus der groben Idee das konkrete Projekt? Nach drei bis fünf Meetings. So gaben es 31 Prozent der Studienteilnehmer an.
Technologien stören beim Kennenlernen
Persönliche Interaktion und gute Arbeitsbeziehungen scheinen also der Schlüssel für erfolgreiche Unternehmen zu sein. So zumindest die Theorie. Die Praxis sieht jedoch anders aus. 67 Prozent der Befragten erklären, dass sie die Menschen, mit denen sie arbeiten, nicht sehr gut kennen. Woran liegt das? Auch dafür findet die Studie mögliche Antworten. 53 Prozent der Büroangestellten kritisieren, dass ihre Arbeitgeber sie nicht ermutigen würden, ihre Kollegen neben der kollegialen auch auf persönlicher Ebene kennenzulernen. 48 Prozent beklagen sich darüber, dass die Allgegenwart neuer Technologien wie zum Beispiel Videokonferenzen oder Kollaborations-Tools dem Kennenlernen ihrer Kollegen im Weg steht.
Fester Schreibtisch? Nein Danke!
Beim Hot-Desking haben Angestellte keinen fest zugewiesenen Schreibtisch. Stattdessen suchen sie sich täglich den Tisch aus, der am besten zu ihrer Aufgabe passt bzw. der noch frei ist. Bei 12 Prozent der Befragten hat sich der flexible Arbeitsplatz bereits etabliert. Laut der Studie wird Hot-Desking von 54 Prozent der Nutzer positiv bewertet. Das Konzept ist aber durchaus umstritten – insbesondere bei älteren Angestellten. 58 Prozent der über 55-Jährigen können sich mit Hot-Desking nicht anfreunden. Zum Vergleich: Nur 12,5 Prozent der 18- bis 24-Jährigen stehen Hot-Desking negativ gegenüber.
Egal, ob jung oder alt, die Kritikpunkte am Hot-Desking sind dieselben. 9 Prozent sind ängstlich und besorgt, wenn sie neben einem fremden Kollegen sitzen. 59 Prozent vermissen die Möglichkeit, ihrem Schreibtisch eine persönliche Note geben zu können. Fast alle Befragten (97 Prozent) betonen, dass die Qualität des Arbeitsplatzes wichtig für ihre mentale Gesundheit ist. Das Resultat ist eine „Handtuch-Mentalität“: 65 Prozent kommen extra früh ins Büro, um sich ihren Lieblingsarbeitsplatz zu sichern.
Whitepaper zu New Work
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