Caravaning-Markt erholt sich leicht

Caravaning-Markt erholt sich leicht

11. Dezember 2024 0 Von Jürgen Rinn

Die Stimmung bei den Händlern für Reisemobile und Wohnwagen verbessert sich. Nach turbulenten Monaten im Caravaning-Markt durch hohe Preise und zu viel Ware als gebundenes Kapital bei den Händlern zeigt der gestresste Markt für Reisemobile und Wohnwagen erste Erholungstendenzen.

Die Geschäftsentwicklung und Stimmung im spezialisierten Handel hellt sich leicht auf, was sich in der neuen Studie der Unternehmensberatung GSR und den Marktbeobachtern von Miios widerspiegelt. Parallel steigende Neuzulassungen und Besitzumschreibungen von Reisemobilen und ausgelastete Werkstätten sorgen dafür, dass sich die Zuversicht in der Branche langsam wieder ausbreitet. Denn trotz Inflation, Preissteigerungen und hoher Zinsen reisen die Menschen viel und gerne und auch mit dem Reisemobil oder Caravan. Dennoch steht die Branche trotz des stabil guten Interesses an dieser Form des Reisens weiterhin vor Herausforderungen.

Optimismus im Caravaning-Markt für 2025

Im Vergleich zum Frühjahr 2024 sehen die Prognosen für die Absatzentwicklung 2025 im Caravaning-Markt deutlich besser aus. So erwarte jeder fünfte Händler eine Zunahme im kommenden Jahr und mehr als die Hälfte rechne mit konstanten Absätzen. An rückläufigen Absatzzahlen für 2025 glaubt lediglich ein Viertel der Händler, im Frühjahr waren es noch mehr als die Hälfte. In der Detailbetrachtung seien es die Segmente der Teil- und Vollintegrierten, in denen der Handel deutlich zuversichtlicher in das Jahr 2025 schaut.

Investitionen für das Jahr 2025 geplant

Zudem investieren die Händler wieder, was wohl eines der wesentlichen positiven Erkenntnisse ist. Laut Studie planen drei von vier Händlern Investitionen für 2025, der Caravaning-Markt erholt sich also etwas. Die größten Ausgaben sind dabei für zusätzliches Personal und die Qualifizierung der Vertriebs- und Servicemitarbeiter geplant.

„Laut der bevölkerungsrepräsentativen Caravaning-Studie von August 2024, ist der Großteil derjenigen, die den Kauf eines Reisemobils oder Caravans planen Erstkäufer. Bei dem damit wachsenden Beratungsbedarf ist eine zusätzliche Qualifizierung der Vertriebsmitarbeiter eine wertvolle und wichtige Maßnahme. Außerdem werden vermehrt Finanzierungs- und Leasingangebote nachgefragt, da sind entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen ein Muss.“

Sabine Weber, Caravaning-Spezialistin der gsr Unternehmensberatung

Ausgelastete Werkstätten: Segen und Risiko zugleich

Wenn es im Frühjahr 2024 noch rund 60 Prozent der Werkstätten waren, die sich über eine Vollauslastung freuen konnten, so sind es im November 2024 rund 70 Prozent, was angesichts des weiterhin leicht wachsenden Bestands an zugelassenen Reisemobilen und Wohnwagen nicht überrascht. Über alle Unternehmen beträgt die Werkstattauslastung gegenwärtig 96 Prozent und ist damit noch einmal um drei Prozentpunkte gegenüber März 2024 gestiegen. „So eine hohe Werkstattauslastung ist sicherlich erfreulich, birgt aber gleichzeitig auch erhebliche Risiken“, erklärt Niklas Haupt, Geschäftsführer der MiiOS GmbH. „Lange Wartezeiten auf einen Werkstatttermin und hohe Stundenverrechnungssätze können eine budgetorientierte Kundschaft dauerhaft abschrecken. Dies gilt es, zu vermeiden,“ so sein Rat.

Steigende Zufriedenheit mit dem Verkauf von Reisemobilen

Der Caravaning Markt Index (CMX) fasst die Stimmung im auf Reisemobile und Wohnwagen spezialisierten Handel zusammen. Im November 2024 wurden 100 Betriebe repräsentativ befragt und diese sind mit dem Absatz von neuen Reisemobilen im bisherigen Verlauf des Jahres 2024 deutlich zufriedener (39 Prozent) als noch im Frühjahr diesen Jahres (26 Prozent). Grundsätzlich sieht man bei den Befragungen, dass die Schere sehr groß ist. Denn auch wenn die Anzahl zufriedener Händler steigt, sind nach wie vor etwa ein Drittel unzufrieden mit den aktuellen Verkaufszahlen, was sie auf große Warenbestände und gestiegene Einkaufspreise zurückführen. Fehlende Angebote an attraktiven Finanzierungs- und Leasingkonditionen bemängeln fast die Hälfte aller befragten Händler. Im Zuge einer steigenden Kunden-Nachfrage an diesen Angeboten sind diese ein wichtiges Verkaufsinstrument für den Handel.

Foto: Thomas Bender

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