Caravaningbranche bleibt auf hohem Niveau
19. Juli 2023Trotz schwieriger Wirtschaftslage sind die Aussichten der Caravaningbranche weiter positiv. Denn immer mehr Menschen verbringen ihre Freizeit mit einem Caravan oder Reisemobil. In den ersten sechs Monaten wurden in Deutschland insgesamt 54.299 Freizeitfahrzeuge neu zugelassen. Mit 12.799 Neuzulassungen liegt die Caravan-Sparte zehn Prozent unter dem Vorjahresniveau. Die Reisemobil-Neuzulassungen erreichen mit 41.500 Einheiten (+1,3 Prozent) das zweitbeste Ergebnis aller Zeiten für das erste Halbjahr.
Es geht mit Caravans oder Reisemobilen weiter bergauf
Die Caravaningbranche in Deutschland setzte im vergangenen Jahr 14,04 Milliarden Euro um. Trotz stockender Lieferketten und der weltweiten Rohstoffkrise, die die Produktion von Freizeitfahrzeugen massiv behinderten, wuchs der Umsatz um 0,5 Prozent. Die Branche erzielte damit bereits das neunte Jahr in Folge ein neues Rekordergebnis. Mit anderen Worten, die deutsche Freizeitfahrzeug-Industrie blickt dank steigender Beliebtheit der Urlaubsform Caravaning optimistisch in die Zukunft. Die hohe Nachfrage beflügelt den Markt für Neufahrzeuge. So haben alleine im Zeitraum 2020 bis 2022 deutsche Hersteller über 375.000 neue Freizeitfahrzeuge produziert. Die Auftragsbücher der Hersteller sind weiterhin gut gefüllt und die Nachfrage spartenübergreifend hoch.
Caravaningbranche produziert unter erschwerten Bedingungen
Jedoch beeinträchtigen stockende Lieferketten und Personalengpässe weiterhin die Produktion der Hersteller und Zulieferer. Deshalb können Neufahrzeuge nur unter erschwerten Bedingungen gebaut werden. Bei den Reisemobilen bleibe die eingeschränkte Verfügbarkeit von Fahrzeugchassis ein zentrales Handicap in der Produktion, so der Caravaning Industrie Verband e.V. (CIVD). Grundsätzlich habe sich die Verfügbarkeit der Basisfahrzeuge im Laufe der letzten Monate etwas verbessert. Hier weist man darauf hin, dass die Reisemobil-Hersteller bei den Fahrzeugchassis auf eine breitere Markenvielfalt setzen, aber es bleibe insgesamt weiter angespannt. Hinzu kommen Engpässe in der Logistik. Aufgrund fehlender Kapazitäten bei Transport-Dienstleistern werden in manchen Fällen wichtige Fahrzeugkomponenten verspätet angeliefert, heißt es dort. Zahlreiche fertiggestellte Fahrzeuge könnten außerdem nicht im geplanten Maße an den Handel und Kunden ausgeliefert werden.
Beachtliches Ergebnis trotz stockender Lieferketten
Dies stelle eine herausfordernde Situation für Hersteller und Zulieferer dar. Dazu erklärt Daniel Onggowinarso, Geschäftsführer des Caravaning Industrie Verbandes (CIVD): „Die letzten Jahre haben die Caravaning-Industrie vor außergewöhnliche Herausforderungen gestellt. Faktoren wie Inflation und hohe Energiepreise haben die Rahmenbedingungen der Unternehmen zusätzlich verschärft. Bis unsere Industrie wieder unter relativ normalen Bedingungen produzieren kann, wird es noch dauern. Vor diesem Hintergrund sind über 54.000 Neuzulassungen im ersten Halbjahr ein mehr als beachtliches Ergebnis.“
Zwar liege die Branche aktuell unter den außergewöhnlichen Rekordwerten der ersten Pandemiejahre, Pessimismus ist bei Daniel Onggowinarso nicht zu erkennen.
„Die Caravaning-Industrie kann sich glücklich schätzen, denn das Interesse an Reisemobilen und Caravans ist trotz aller Krisen ungebrochen groß und das Potenzial unserer Branche ist bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Das belegen neben Marktdaten und den gut besuchten Caravaning-Messen auch Studien aus der Marktforschung.“
Daniel Onggowinarso
Foto: Caravaning Industrie Verband (CIVD)