Frauen mögen Autos
9. März 2020Die Ergebnisse des aktuellen DAT-Reports 2020 lassen aufhorchen. Sie hat ergeben: Frauen mögen Autos. Untersucht hat man die Einstellung der Neuwagenkäuferinnen und der Pkw-Halterinnen zum Auto sowie der automobilen Mobilität.
Im Allgemeinen überwiegt die positive Sicht aufs Auto, so dass die Mehrheit der Frauen, egal ob sie im letzten Jahr einen Neuwagen gekauft haben oder es sich um Pkw-Halterinnen handelt. So erfreut 79 Prozent der Neuwagenkäuferinnen und 53 Prozent der Pkw-Halterinnen der Anblick ihres Autos. Noch höher ist der Anteil der Frauen, die Spaß am Autofahren haben (86 Prozent der Neuwagenkäuferinnen und 79 Prozent der Pkw-Halterinnen). Daneben seien aber auch rationelle Gründe bedeutend, gibt man bei der Deutschen Automobil Treuhand bekannt. Insgesamt 90 bzw. 85 Prozent der Frauen sagen, sie fühlen sich ohne Auto in ihrer Mobilität eingeschränkt. All das zeigt: Frauen mögen Autos
Ohne Auto eingeschränkt
Dem gegenüber stehen auch kritische Punkte hinsichtlich von Auto und Mobilität in der Agenda, weil 76 Prozent der Neuwagenkäuferinnen und 79 Prozent der Pkw-Halterinnen das Verkehrsaufkommen als zu hoch empfinden. Dafür gaben sie immer mehr Staus an. Das Auto stehen lassen, wann immer es geht, wollen 35 Prozent der Neuwagenkäuferinnen und 57 Prozent der Pkw-Halterinnen. Denn sie sind davon überzeugt, dass sich individuelle Mobilität mehr in Richtung Öffentlicher Nahverkehr/Car-Sharing verändern muss.
Frauen mögen Autos auch beim Car-Sharing
Auch wenn Car-Sharing als Mobilitätslösung in der öffentlichen Diskussion präsent ist, zeichnet sich eine eher mäßige Akzeptanz bei den Autokäuferinnen ab. Die Frage, ob ein Car-Sharing-Konzept eine Alternative zum eigenen Auto wäre, bejahen 22 Prozent der Neuwagenkäuferinnen (Männer 13 Prozent). Trotzdem ist für 78 Prozent der Frauen Car-Sharing keine Alternative zum eigenen Pkw. Fragt man nach den Gründen für die Ablehnung, geben 57 Prozent der Neuwagenkäuferinnen an, dass sie ihr Auto nicht mit anderen teilen wollen. 47 Prozent bemängeln die fehlende Flexibilität bei CarSharing. Am dritthäufigsten wird von 35 Prozent der Neuwagenkäuferinnen der zu hohe Aufwand als Grund dagegen genannt.
„Das letzte Jahr hat den Automobilisten viel abverlangt. Der Deutschen ‚liebstes Kind‘ stand und steht am Pranger. Spaß am Autofahren, ein oftmals emotionaler Bezug zum eigenen Pkw oder die Notwendigkeit des eigenen Autos treffen auf drohende Fahrverbote, Fridays for Future und das ökologische Gewissen. Dies spiegelt sich in den Ergebnissen im DAT-Report deutlich wider .“
Uta Heller, Projektleiterin DAT-Report
Die Ausgabebereitschaft für kraftstoffsparende Fahrzeuge ist hoch. Für ein Auto mit niedrigem Kraftstoffverbrauch würden 67 Prozent der Neuwagenkäuferinnen mehr Geld auszugeben. Und für Autos mit weniger CO2 Emissionen, ist das für 57 Prozent ein Grund tiefer in die Tasche zu greifen. Doch wenn es um alternative Antriebsarten geht, sind die Frauen eher zurückhaltend. Die Frage, ob im Kaufprozess ein alternatives Antriebskonzept in Betracht gezogen wurde, bejahten dies nur 25 Prozent der Neuwagenkäuferinnen. Bei den Männern waren es 38 Prozent. Trotz allem lässt sich feststellen: Frauen mögen Autos.
Foto: DAT