ifo-Institut: schlechte Lage in der Autoindustrie
12. Januar 2022Verschiedene Faktoren haben Einfluss auf die wirtschaftliche Lage der gesamten Autoindustrie. Sowohl die Fahrzeughersteller als auch die Zulieferer sind in einer schwierigen Situation. Der so genannte ifo-Indikator für die Branche ist im Dezember 2021 gesunken. Im November hatte es noch ein Plus von 7,9 gegeben.
„Diese abermalige Verschlechterung ist von den Herstellern getrieben, nicht von den Zulieferern.“
Oliver Falck, der Leiter des ifo Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien
Lieferengpässe sorgen für schlechte Stimmung
Der Lageindikator für die Hersteller fiel deutlich auf 15,6 Punkte, nach 36,5 im November. Alle Hersteller sind wie die ganze Autoindustrie weiterhin von Lieferengpässen bei Vorprodukten betroffen. Das Geschäft im Ausland scheint zu stocken. Der Index für die Exporterwartungen ist gefallen auf 28,1 Punkte, nach 51,1 im November. „Auch die Erwartungen bei den Herstellern sind nicht mehr so rosig“, sagt Falck. Die Geschäftserwartungen der Hersteller fielen von 42,7 Punkten auf 18,2 im Dezember.
Zulieferer pessimistisch
Die Situation bei den Herstellern überträgt sich direkt auf die Zulieferer. Die Lage der Zulieferer bleibt schlecht. Der Indikator stieg zwar auf minus 13,6 Punkte, nach minus 21,7 im November, blieb aber deutlich im negativen Bereich. Die Geschäftserwartungen der Zulieferer sind so pessimistisch wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. Der Index fiel von minus 24,8 Punkte auf minus 28,6 im Dezember.
„Die jüngsten Ankündigungen von Autoherstellern, ihr Engagement in China weiter auszubauen, drückt sicherlich auf die Stimmung insbesondere mittelständischer Zulieferer, die stark von der Automobilproduktion in Deutschland abhängen“, ergänzt Falck.
Der weiterführende Aufsatz: „Transformation in der Automobilindustrie – welche Kompetenzen sind gefragt?“ von Nina Czernich, Oliver Falck, Murat Erer, Kristin Keveloh und Sein O. Muineachain beleuchtet dies Thema intensiv.