Kommen jetzt die gedruckten Ersatzteile?
9. November 2021Ersatzteile aus dem 3D-Drucker sind schon vereinzelt im Einsatz. Eine echte Serienfertigung für gedruckte Ersatzteile lässt aber noch auf sich warten. Es könnte sein, dass ein österreichisches Unternehmen dafür den Weg bereiten wird.
Das Wiener 3D-Druck-Unternehmen Cubicure will jetzt mit seinen Geräten die digitale Produktion von der Prototypisierung bis hin zur industriellen Serienfertigung komplett abdecken. Industriebetriebe erhalten durch die Großmaschine einen wesentlichen Baustein, um ihre Produktionsketten vollständig zu digitalisieren. Das seit Jahren bei Cubicure in Entwicklung befindliche Großsystem ist bereits im Pilotkundeneinsatz.
Gedruckte Ersatzteile haben Potenzial
Der industrielle Seriendruck von Kunststoffbauteilen bedeutet eine radikale Abkehr von bisher bekannten Konzepten der lithographischen additiven Fertigung wie Harzbädern oder Materialwannen. Stattdessen führt Cubicure mit Cerion eine neue Drucktechnik mit mobilem Druckkopf und umlaufender Harzträgerfolie ein. Cerions in seinen Dimensionen skalierbares Druckkonzept verändert Durchsatz und Fertigungsqualität des lithographischen 3D-Drucks. Gedruckte Ersatzteile sind damit keine Utopie mehr.
Der Produktionsvision sind kaum Grenzen gesetzt: Von einzelnen Großbauteilen bis hin zu tausenden Kleinteilen bietet Cerion gleichbleibend hohe digitale Produktionsqualität. Auf einem Baufeld von einem Meter mal 30 Zentimeter fertigt das System Kunststoffbauteile mit einer optischen Auflösung von 50 x 50 μm² und einer bisher unbekannten Wiederholgenauigkeit.
Hohe Fertigungsgenauigkeit
„Durch die Art der Prozessführung mit überfahrendem Druckkopf und präzisester Belichtungssteuerung gibt es über das Baufeld verteilt keine Varianz in der Fertigungsgenauigkeit der Bauteile.“
Dr. Bernhard Busetti, Prozessingenieur und Produktmanager für AM-Systeme bei Cubicure
Cerion setzt darüber hinaus auf Cubicures bewährte Hot Lithography Technologie. Dadurch steht dem neuen System schon jetzt ein breites Prozessfenster zur Verarbeitung unterschiedlichster Photopolymere zur Verfügung.
„Das ist der wesentliche Durchbruch in der großtechnischen Skalierung von lithographischen Druckprozessen“ freut sich Geschäftsführer und CTO Dr. Robert Gmeiner. „In diesem Druckprozess erfolgen sowohl der Materialeinzug als auch das Ablösen der gedruckten Kunststoffschichten vom Trägermedium in skalierbarer Art und Weise. Die Prozesskräfte und viele andere Faktoren im Aufbauprozess sind nun von der Bauteilgeometrie und der Bauraumauslastung entkoppelt. Auch Breite und Länge eines Baufeldes machen in der Prozessperformance keinen Unterschied mehr. Nach drei Jahrzehnten Stereolithographie ist ein Prozess gefunden worden, der industriell skalierbar ist.“
Dem Massendruck von Hochleistungspolymeren steht nun nichts mehr im Weg und damit von gedruckten Ersatzteilen; der nächste Schritt führt in ein Zeitalter der werkzeuglosen Fertigung. Eine Chance, sich selbst ein Bild von der Zukunft des lichthärtenden 3D-Drucks zu machen, gibt es Mitte November auf der Messe Formnext in Frankfurt am Main. Cubicure stellt dort in Halle 12.1 auf Stand F39 aus.
Über die Cubicure GmbH
Cubicure GmbH entwickelt, produziert und vertreibt Systemlösungen für den industriellen 3D-Druck von Kunststoffteilen. Mit Wurzeln in der Hochschulforschung und dem Anspruch, die digitale Zukunft der Industrie mitzugestalten, stellt das Wiener Unternehmen seit 2015 die Weichen für eine agile Produktion. Ihr Hot Lithography Verfahren ermöglicht die noch nie dagewesene additive Fertigung von widerstandsfähigen Hochpräzisionsbauteilen. Erfahren Sie mehr auf cubicure.com.