Nutzfahrzeug-Werkstätten blicken positiv nach vorne
1. August 2024Wie das aktuelle Berner Branchenbarometer zeigt, hat die Auftragslage des ersten Halbjahres 2024 bei den meisten europäischen Nutzfahrzeug-Werkstätten den Erwartungen entsprochen, also sich eher positiv entwickelt. So geht ein großer Teil sogar von stabilen oder steigenden Umsätzen aus. Das B2B-Handelsunternehmen Berner Group hat für sein Branchenbarometer insgesamt 847 Entscheider und Einkaufsverantwortliche aus Werkstätten in Deutschland, Österreich, Frankreich und Italien befragt.
In Deutschland und Österreich hatte man zu früh schwarzgesehen
Für das erste Halbjahr hatten in Deutschland 30 Prozent sowie in Österreich sogar 56 Prozent mit einer schlechteren Auftragslage gerechnet. Diese Befürchtung hat sich laut Barometer in der Breite nicht bewahrheitet. Tatsächlich berichtete in beiden Märkten nicht einmal jeder Fünfte von einer geringeren Auslastung, heißt es dort. Dabei freuten sich fast genauso viele Werkstätten über vollere Auftragsbücher als angenommen. Sieben von zehn Werkstätten in der DACH-Region schätzen, dass die Buchungslage in der zweiten Jahreshälfte stabil bleibt. So gehen 16 Prozent der deutschen und sieben Prozent der österreichischen Nfz-Profis von einer weiteren Zunahme des bereits guten Geschäfts aus.
Nutzfahrzeug-Werkstätten: Hoffnung in Italien groß
Dort seien mehr als die Hälfte (52 Prozent) der Befragten Nutzfahrzeug-Werkstätten von einem Auftragsplus im zweiten Halbjahr überzeugt. Dass es zu Einbußen kommt, erwarte hingegen niemand. Der weitverbreitete Optimismus dürfte vor allem mit der bisher sehr guten Geschäftsentwicklung zusammenhängen, so Berner. Eigenen Angaben zufolge konnte sich jede dritte italienische Werkstatt (37 Prozent) in den ersten sechs Monaten des Jahres über mehr oder sogar viel mehr Arbeit freuen als gedacht. Weniger als neun Prozent meldeten einen Rückgang.
Herausfordernder war das erste Halbjahr für die französischen Nfz-Werkstätten. Knapp jeder vierte Befragte beklagt hier dem Barometer zufolge eine schwächere Auftragssituation. Nahezu genauso viele hatten dies im Dezember 2023 auch erwartet (27 Prozent). Deutlich geringer bei 15 Prozent liegt der Anteil der Betriebe, deren Umsatzerwartungen in den ersten sechs Monaten übertroffen worden sind.
„Auch in Frankreich scheint die Talsohle aber durchschritten“, sagt Florian Sommer, Director Business Development & Transformation Management bei der Berner Group. So gehen 16 Prozent der Nfz-Profis von wieder anziehenden Umsätzen bis Ende des Kalenderjahres aus. Insgesamt 66 Prozent rechnen zumindest mit gleichbleibenden Geschäften.
Foto: BERNER Group, Grafik: BERNER Group
