Preise für Auto-Ersatzteile sind in einem Jahr um zehn Prozent gestiegen
12. Oktober 2023Auto-Ersatzteile wie Scheinwerfer, Windschutzscheiben und Kotflügel sind in den letzten zwölf Monaten erneut deutlich teurer geworden. Das geht aus einer aktuellen Auswertung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor. Demnach haben die Autohersteller zwischen August 2022 und August 2023 die Preise im Schnitt um 9,7 Prozent erhöht. „Einige Ersatzteile wurden noch teurer. So kostet eine hintere Autotüre sogar über 13 Prozent mehr als im Vorjahr“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.
Kosten für Auto-Ersatzteile steigen rasanter und schneller als die Inflationsrate
Mit dem erneuten Preisanstieg setzt sich eine Entwicklung fort, wie man sie beim GDV seit 2013 beobachtet: „Die Kosten für Pkw-Ersatzteile steigen rasant und deutlich schneller als die Inflationsrate. Während der Verbraucherpreis-Index seit Januar 2013 um knapp 28 Prozent stieg, erhöhten Autohersteller ihre Ersatzteilpreise um mehr als 70 Prozent“, erklärt Asmussen. Kofferraumklappen und hintere Seitenwände wurden in diesem Zeitraum 93 Prozent, Rückleuchten sogar 97 Prozent teurer. Im Vergleich dazu haben sich die Beiträge einer Kfz-Haftpflichtversicherung mit einer Steigerung von knapp über 7 Prozent seit 2013 kaum erhöht.
Auto-Ersatzteile: Hersteller langen zu
Nach Unfällen führen bei den Versicherern die höheren Preise für Auto-Ersatzteile zu steigenden Reparaturkosten die Hitliste an. „Im vergangenen Jahr kostete ein Pkw-Sachschaden die Kfz-Haftpflichtversicherer im Durchschnitt rund 3.700 Euro, das waren 8,4 Prozent mehr als im Vorjahr“, so Asmussen. Im Jahr 2013 hatte dieser Wert noch bei 2.400 Euro gelegen.
Kfz-Versicherer erwarten Verluste in Höhe von fast drei Milliarden Euro
Vor dem Hintergrund der weiterhin hohen Preissteigerungen und in den vergangenen Jahren kaum gestiegenen Kfz-Versicherungsbeiträgen geht der GDV davon aus, dass die Kfz-Versicherer in diesem Jahr deutlich mehr Geld ausgeben als sie einnehmen. „Nach unserer neuesten Hochrechnung wird die Sparte in diesem Jahr voraussichtlich einen Verlust von fast drei Milliarden Euro machen“, macht Asmussen deutlich. Die Autofahrer zahlen in diesem Jahr für die Absicherung ihrer Fahrzeuge rund 30,2 Milliarden Euro. Dagegen müssen die Versicherer müssen rund 33,1 Milliarden Euro für Schäden und Verwaltung ausgeben. „Unter dem Strich stehen jedem eingenommenen Euro Ausgaben von 1,10 Euro gegenüber“, so Asmussen.
Die Statistik bildet Ersatzteilpreise für 34 Fabrikate ab
Für ihre Untersuchung der Preise für Auto-Ersatzteile recherchieren Ingenieure und Statistiker des GDV Versicherungsverband in der Schadenkalkulations-Datenbank von Audatex jährlich die Ersatzteilpreise für verschiedene Fahrzeugtypen. Die Auswahl der Fahrzeuge umfasst aktuell 34 Fahrzeuge mehrerer Hersteller und Kleinwagen ebenso wie Oberklasse-Modelle. Für jedes der Autos wurden die Preise von bis zu 20 Ersatzteilen erhoben, die nach Unfällen häufig ausgetauscht werden müssen.
Foto: ProMotor/T.Volz