Schlaue Verpackung erleichtert das Recycling
15. Januar 2021Ein Thema bewegt nicht nur die Autobranche: umweltgerechtes Verpacken. Auch im automotive Aftermarket wird dies zunehmend relevant. Denn die von der EU vorgegebenen Ziele für Verpackungsrecycling erfordern neue Ansätze von Herstellern und der Recyclingbranche. Bis 2025 müssen demnach 55 Prozent aller Siedlungsabfälle wiederverwertet werden. Zahlreiche Forschungsprojekte arbeiten deshalb insbesondere daran, Kunststoffabfälle einer neuen Verwendung zuzuführen oder sie erneut als Verpackungen nutzen zu können.
Die Wünsche der Verbraucher nach umweltfreundlicheren Verpackungen und nicht zuletzt die steigenden Anforderungen an das Verpackungsrecycling durch das novellierte Verpackungsgesetz sind bei diesem Thema die wichtigsten Treiber.
Verpackungsrecycling: Kennzeichnung macht Verpackungen intelligent
Ob Informationen für einzelne Zwischenschritte in der Produktion und Logistik oder für KassiererInnen sowie Endkunden – Kennzeichnungen sorgen dafür, dass Verpackungen zum Kommunikationsmedium und Datenträger werden. Hinter den Kennzeichnungen stecken hochmoderne Systeme, die immer höhere Leistungen bewältigen, unterschiedlichste Daten managen und aufbringen müssen. Zu den dafür eingesetzten Lösungen zählen neben Tintenstrahl- und Laserdruckern vor allem Etikettenspender und Druck-Spende-Systeme.
Ein großer Teil dieser wichtigen Informationen wird mit hohen Geschwindigkeiten am Band aufgebracht und ist als peripherer Prozess in der Verpackungslinie mit eingebunden. Die Abläufe müssen zuverlässig und sicher stattfinden, damit es nicht zu Produktionsunterbrechungen kommt. Auch Rückrufe bei fehlerhaften Informationen oder nicht sauber aufgebrauchten Etiketten oder unleserlichen Codes müssen zuverlässig ausgeschlossen werden. Nach dem Druck wird deshalb oftmals die Lesbarkeit der Kennzeichnung mit Scannern überprüft, um fehlerhafte Produkte sofort ausschleusen zu können.
Keine Kennzeichnung ohne Datenanbindung
Die aufzubringenden Daten und Informationen werden über Softwareschnittstellen eingespeist und verwaltet. Gleichzeitig sorgt die Digitalisierung dafür, dass auch mit kleinen Codes eine große Menge an Informationen hinterlegt werden kann. Als Schnittstelle zwischen dem Produkt und der IT-Welt ermöglichen die Kennzeichnungen damit die zunehmenden Forderungen nach einer Vernetzung von Prozessen und der Einbindung von Verpackungen in verschiedenste Abläufe. Die Informationen sind als Klartext, als Barcodes und vermehrt auch in QR-Codes aufgebracht, damit in der Folge ein gezieltes Verpackungsrecycling möglich ist.
Kennzeichnung als Teil des Nachhaltigkeitskonzepts
Mit Blick auf den Recyclingprozess dürfen die Etiketten und Druckfarben ebenfalls nicht vernachlässigt werden. In den Recyclinganlagen sollen sie schließlich nicht für Probleme sorgen, indem sie sich schlecht entfernen lassen oder verhindern, dass die Scanner das eigentliche Verpackungsmaterial erkennen können. Daneben gibt es inzwischen auch unsichtbare Digimarc-Codes, die sich ausschließlich an bestimmte Maschinen richten.
Durch die ins Verpackungsdesign integrierten Codes können die Produkte anders wie bei konventionellen Barcodes von jeder Seite gescannt werden. So kann der Code beispielsweise die exakten Informationen über das verwendete Verpackungsmaterial beinhalten und den Detektions- und Sortierprozess in der Recyclinganlage effizienter machen. Auf diese Weise trägt die Kennzeichnungstechnik der Zukunft erheblich zur Nachhaltigkeit von Verpackungen bei und macht sie durch ihre Vielseitigkeit erst zur smarten Verpackung.
Bei Skoda testet man biologisch abbaubare Folien für die Verpackung von Fahrzeugteilen zum Versand ins indische Werk Pune.
Foto: Auto-Medienportal.net/Skoda