TÜV-Report 2025: Bilanz der E-Autos ist durchwachsen
27. November 2024Nach Alter und durchschnittlicher Quote sortiert, listet der TÜV-Report 2025 für alle Fahrzeugtypen die häufigsten Mängel auf. Das Durchschnittsalter des Fahrzeugbestands liegt derzeit bei 10,3 Jahren. Vor zehn Jahren waren es noch 8,8 Jahre. Laut TÜV-Report fallen 23,0 Prozent der zehn bis elf Jahre alten Fahrzeuge bei der HU durch. Bei den 12- bis 13-Jährigen sind es 28,1 Prozent. In der Gesamtauswertung aller geprüften Pkw hinweg fallen 20,6 Prozent der Autos bei der Hauptuntersuchung mit „erheblichen“ oder „gefährlichen Mängeln“ durch. Das ist ein leichter Anstieg um 0,1 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Über alle Baureihen, Altersklassen und Antriebarten hinweg zeigt sich, dass in Deutschland jeder fünfte Pkw mit erheblichen technischen Mängeln unterwegs ist und nach der Reparatur erneut den Prüfern vorgeführt werden muss. Licht bleibt Hauptmangel, die Quote der Fahrzeuge ohne Mängel sinkt leicht um 0,4 Prozentpunkte auf 67,9 Prozent. Aber generell gilt: Mit zunehmendem Alter nimmt auch die Durchfallquote der Fahrzeugmodelle zu. In der Altersklasse der 12 bis 13 Jahre alten Fahrzeuge kann die Mängelquote sogar bis auf 41,5 Prozent ansteigen.
TÜV-Report: immer mehr fallen durch
Die Licht EM-Quoten im TÜV-Report 2025: 1,5 Prozent der dreijährigen Pkw präsentiert sich auf den Prüfgassen mit mangelndem Abblendlicht. Bei den Elfjährigen sieht es entsprechend düsterer aus: 6,1 Prozent. Insgesamt hat sich aber die Sichtbarkeit der Fahrzeuge über die Jahre enorm verbessert. So hat der TÜV-Report 2016 bei den Elfjährigen noch 24,9 Prozent EM beim Abblendlicht verzeichnet. Die Verbesserungen beim Licht gehen nach Ansicht der Experten vor allem auf technische Verbesserungen wie etwa das LED-Licht zurück. Die On-Board-Diagnose führt zusätzlich dazu, dass Ausfälle früher bemerkt werden.
„Die Fahrzeugsicherheit ist weiter auf sehr hohem Niveau“. Das gilt insbesondere auch für die zunehmende Zahl an Elektroautos.“
Jürgen Wolz, Leiter Service Line Mobility und Amtliche Tätigkeiten Deutschland Division Mobility TÜV SÜD
Typische Mängel bei E-Autos
Die Auswertungen des TÜV-Reports 2025 zeigen, dass die hochwertigsten Elektroautos auf Plattformen fahren, mit denen Verbrenner seit Jahren unterwegs sind. Karosserien, Fahrwerke, Antriebsstränge, Bremsen, also bewährte Technik sorgt auch beim Elektroauto für ausgezeichnete Qualität. Anders ist das bei Fahrzeugen, die von vornherein nur für den Stromantrieb konzipiert wurden. Elektroautos schneiden bei der Hauptuntersuchung (HU) im Vergleich zu anderen Fahrzeugen mal besser, mal durchschnittlich gut und mal schlechter ab als herkömmliche Fahrzeuge beschreibt der TÜV-Report 2025, bei dem erstmals zehn Stromer in die Auswertung eingeflossen sind.
„Die Hauptuntersuchung zeigt, dass Elektrofahrzeuge technisch weder sicherer noch unsicherer als Fahrzeuge mit Verbrenner sind“, stellte Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands fest. Dennoch tauchen bei der Hauptuntersuchung immer wieder einige antriebstypische Mängel auf. „Die Achsaufhängungen kommen bei vielen Elektroautos nicht mit dem hohen Gewicht der Antriebsbatterie zurecht und verschleißen vorzeitig“, sagte Bühler. „Auch die Bremsen von E-Autos werden aufgrund der Rekuperation seltener genutzt.“ Als Folge nennt er Bremsscheiben, die Mängel aufweisen.
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