Zehn Fakten zum Autokauf
25. Oktober 2023Ein Autokauf stellt den Käufer vor wichtige Entscheidungen. Das Jahr erhöhte 2022 den Druck auf die Autokäufer im Neu- und Gebrauchtwagenmarkt noch weiter. Bei der Deutschen Automobil Treuhand hat man aus dem DAT-Report 2023 zehn Fakten zum Autokauf zusammengetragen. Eines allen voran: ohne Auto geht es nicht.
Der DAT-Report erscheint jährlich seit 1974 und gilt seitdem als verlässliche, neutrale Quelle für exakte, repräsentative Fakten über die automobilen Befindlichkeiten in Deutschland. So schätzen 63 Prozent der Gebraucht- und 53 Prozent der Neuwagenkäufer den aktuellen Autokauf als absolut notwendig ein. Dies decke sich mit der Erkenntnis, dass in Deutschland die große Mehrheit aller Pkw-Halter täglich aufs Auto angewiesen sind, um den Mobilitätsbedarf zu decken, heißt es dort.
Autokauf: Anschaffungspreise hoch wie nie
Insgesamt 43 Prozent der Neu- und 55 Prozent der Gebrauchtwagenkäufer kauften anders als ursprünglich geplant. Während des Prozesses mussten zahlreiche Kompromisse beim Autokauf eingegangen werden. Beide Käufergruppen wollten ursprünglich weniger Geld ausgeben, ein besser ausgestattetes Auto oder gar eine andere Automarke kaufen.
Mit durchschnittlich 18.800 Euro für einen Gebrauchtwagen und 42.790 Euro für einen Neuwagen wurden 2022 Preise bezahlt, die so hoch waren wie nie zuvor. Bei den Gebrauchtwagen hat sich der aktuelle Anschaffungspreis in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt.
Lange Haltedauer und Beziehung zum Auto ausgeprägt
Wer in Deutschland ein Auto kauft, der behält es im Schnitt zwischen sechs und sieben Jahren. Damit setzt sich der Trend fort, dass nach dem Autokauf Pkw immer länger gehalten werden. Zum Vergleich dazu, vor 15 Jahren wurden Pkw zwischen fünf und sechs Jahren gehalten. Zudem wird die emotionale Bindung zum Auto bei Neuwagenkäufern mit 77 Prozent und Gebrauchtwagenkäufern mit 71 Prozent als sehr hoch beschrieben. Hier sehe man im eigenen Auto mehr als nur ein Fortbewegungsmittel, eher ein Familienmitglied. Die verbleibenden 23 Prozent und 29 Prozent sollen ihre Beziehung zum Auto eher unemotional, vergleichbar wie die zu einem Staubsauger charakterisieren.
„Das Jahr 2022 war für Autokäufer besonders schwierig. Der Mangel an Fahrzeugen zeigte sich auch an den Neuzulassungen und Besitzumschreibungen: Das Niveau war so niedrig wie zuletzt 1985. Dieser Zustand spiegelt sich in nahezu allen Aktivitäten rund um den Kaufprozess wider.“
Uta Heller und Dr. Martin Endlein, Autoren des DAT-Reports 2023
Zuverlässigkeit ist Trumpf und Bindung zur Marke uneinheitlich
Neu- und Gebrauchtwagenkäufer wollen laut Studie zuverlässige Autos. Dieser Aspekt ist mit Abstand der Spitzenreiter unter allen Kaufkriterien. Bei Gebrauchtwagenkäufern spielten ferner die Kriterien Unfallfreiheit und Anschaffungspreis beim Autokauf sehr wichtige Rollen. Neuwagenkäufer legten dagegen sehr hohen Wert auf Aussehen und Kraftstoffverbrauch. Dabei sind 34 Prozent der Gebrauchtwagenkäufer generell keiner Automarke fest verbunden, und 40 Prozent schwanken zwischen einigen wenigen. Nur 26 wollen immer die gleiche Automarke kaufen. Bei Neuwagenkäufern ist die Markenaffinität deutlich höher. Hier ist nur 24 Prozent die Marke egal, und 38 Prozent wechseln zwischen zwei oder drei Marken. Weitere 38 Prozent kaufen Pkw von nur einer Marke.
Handel nimmt wichtige Rolle ein und alternative Antriebe werden im Autokaufprozess wichtiger
Während ein Drittel aller Gebrauchtwagen über den Privatmarkt einen neuen Besitzer finden, werden zwei Drittel vom Handel verkauft. Dieser Wert ist seit einigen Jahren konstant, nur die Aufteilung im Handel unterlag Verschiebungen. So verlor der Markenhandel in den letzten Jahren, während der freie Handel beim Autokauf deutlich hinzugewinnen konnte.
Fast zwei Drittel (65 Prozent) der Neu- und ein Drittel (32 Prozent) der Gebrauchtwagenkäufer hatten beim Kauf eines Autos einen alternativen oder elektrifizierten Antrieb in Erwägung gezogen. Auch wenn der Anteil derjenigen, die über eine alternative Antriebsart ernsthaft nachdenken, in den letzten Jahren deutlich gestiegen ist, so hat beim tatsächlichen Kauf die Mehrheit weiterhin zu einem Verbrenner gegriffen.
Die Reichweite und der Preis sind häufigste Gründe gegen E-Autos
Für Neuwagenkäufer, die einen Verbrenner erworben hatten, war vor allem die begrenzte Reichweite der wichtigste Hinderungsgrund, sich ein batterieelektrisches Fahrzeug (BEV) anzuschaffen. Käufer eines gebrauchten Verbrenners lehnten ein BEV in erster Linie wegen des höheren Anschaffungspreises ab.