DAT-Report 2022: Werkstätten bleiben unverzichtbar

DAT-Report 2022: Werkstätten bleiben unverzichtbar

4. Februar 2022 0 Von Jürgen Rinn

Der DAT-Report 2022 ist fertig. Die sogenannte Bibel des Kfz-Gewerbes erscheint seit 1974 und gilt als verlässliche, neutrale Quelle für Informationen zum Verbraucherverhalten rund um den Gebrauchtwagen- und Neuwagenkauf sowie das Werkstattgeschäft. Jahr für Jahr sind im Standardwerk der Automobilbranche wichtige repräsentative Auskünfte über die automobilen Befindlichkeiten in Deutschland zu finden. Die umfangreiche Studie gibt auf 84 Seiten mit 115 Grafiken einen tiefen Einblick in die Situation des Autojahres 2021.

Bedeutung des Automobils ist weiterhin hoch

Das eigene Automobil bleibt für die große Mehrheit der Menschen unverzichtbar im Alltag. Das zeigen die Ergebnisse des DAT-Reports 2022 an vielen Stellen sehr deutlich. Dies hat Auswirkungen auf die Beziehung der Pkw-Halter zu ihren Fahrzeugen wie etwa im Bereich der Fahrzeugpflege und Werkstattaufenthalte.

Dass die Wertschätzung des eigenen Automobils weiterhin groß ist, spiegelt sich im Umgang mit dem eigenen Pkw, mit dessen Pflege und dem damit verbundenen Werterhalt wider. So lassen 55 Prozent der Befragten kleinere Roststellen und Kratzer sofort beseitigen, 77 Prozent haben anstehende Wartungs- und Reparaturarbeiten nicht aufgeschoben, und 39 Prozent haben ihr Auto so liebgewonnen, dass sie auch Reparaturen in Erwägung ziehen, selbst wenn diese unwirtschaftlich wären.

Werkstätten bleiben unverzichtbar

Die markengebundenen und freien Werkstätten spielen eine elementare Rolle. Mit ihren Wartungs- und Reparaturarbeiten, Räderwechseln, Karosseriearbeiten und ihrer Beratung rund um Mobilität garantieren sie allen Pkw-Haltern die zuverlässige und sichere Nutzung ihrer Fahrzeuge. So wurden beispielsweise auf ähnlich hohem Niveau wie im Vorjahr Wartungsarbeiten an Pkw durchgeführt (0,98 Arbeiten pro Pkw). Alleine für diese hat jeder Pkw-Halter 2021 im Schnitt 316 Euro investiert.

Durch die anhaltende Corona-Situation mit ihren Rahmenbedingungen (Kontaktbeschränkungen, Kurzarbeit, Homeoffice etc.) ist die Jahresfahrleistung der Pkw-Halter erneut leicht gesunken. 2021 lag der Durchschnitt bei 13.180 Kilometern, die jeder Autofahrer zurücklegte. Das ist ein Rückgang von 4,0 Prozent. Noch deutlicher mit -5,6 Prozent war die Verringerung bei Dieselfahrern, sie fuhren 2021 insgesamt 16.430 Kilometer. Dies wird sich Auswirkungen im Aftermarket-Geschäft der Kfz-Werkstätten und des Teilehandels haben.

„Der aktuelle DAT-Report wirft einen präzisen und repräsentativen Blick auf den Automarkt. Dabei zeigt er einerseits die großen Entwicklungslinien im Trend, erlaubt aber auch eine sehr detaillierte Betrachtung einzelner Bereiche. Die Ergebnisse zu analysieren, war dieses Jahr sehr interessant. Insbesondere weil deutlich wurde, inwieweit die Elektromobilität und ihre Begleiterscheinungen tatsächlich beim Endverbraucher angekommen sind.“

Uta Heller und Dr. Martin Endlein, Autoren des DAT-Report 2022

Alternative Antriebsarten sind im Kommen

Besonders die Neuwagenkäufer haben 2021 im Rahmen ihres Kaufprozesses die Anschaffung eines Pkw mit alternativen Antrieben in Erwägung gezogen (59 %). Gegenüber moderaten Zuwächsen in den vergangenen Jahren war das nun ein deutlicher Sprung von +21 Prozentpunkten zu 2020. Hierbei ist die Elektromobilität gefühlt allgegenwärtig, spielt aber in der Realität eine untergeordnete Rolle. Pkw mit reinem Batterieantrieb oder Hybride sind in der Wahrnehmung allgegenwärtig. Dieses Thema fließt mittlerweile spürbar in die Entscheidung der Autokäufer mit ein. Bei den Pkw-Haltern und ihren 48 Millionen Automobilen sowie im Werkstattgeschäft haben diese alternativen Antriebsarten aber noch eine überschaubare Relevanz.

Die Sicht auf batterieelektrische Fahrzeuge ist eher nüchtern

Die Einschätzung der Pkw-Halter zu batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) spiegelt deren Akzeptanz in der Gesellschaft wider. Relevant ist in diesem Zusammenhang, dass die große Mehrheit der Befragten (67%) angab, zunächst noch abwarten zu wollen, bis ein weiterer Technologiesprung erfolgt. Knapp die Hälfte (46%) bestätigte, BEV seien zwar umweltfreundlich bei der Nutzung, aber nur zwölf Prozent sahen sie als umweltfreundlich bei der Herstellung an.

Ab dem 9. Februar 2022 wird der neue DAT-Report der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Die Studie ist kostenpflichtig. Alle Informationen zu den Bestellmodalitäten finden sich unter report.dat.de.

Foto: DAT

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