Auto per Mobilfunk ferngesteuert
11. September 2019Die Lizenzen für den neuen Mobilfunk-Standard 5G sind versteigert. Er ist eine wichtige Basis für die in Zukunft autonom fahrenden Autos. Nun haben Zulieferer Valeo und Mobilfunknetzausrüster Ericsson ein Auto über Mobilfunk ferngesteuert.
Fahrt bis 50 km/h
Das Szenario im Gebäude der Autobahnmeisterei Greding: ein klassisches Gaming Cockpit – Fahrersitz, Gaspedal, Bremse, Bildschirm. Nur in diesem Fall steuert der Fahrer keinen Aston Martin DB11 im Computerspiel „Need for Speed“, sondern einen VW Passat rund 35 Kilometer entfernt auf einer Nebenstraße der Bundesautobahn A9. Neben Fahrten mit bis zu 50 Kilometern pro Stunde wurde auch das Einparken aus der Ferne getestet.
Die hier am Rande des Testfeldes des Konsortiums 5G-ConnectedMobility eingesetzte Technologieanwendung nennt sich „Teleoperated Driving“, was so viel bedeutet wie das Fernsteuern eines Fahrzeugs via Mobilfunk. Das Testnetz an der A9 bietet mit Network Slicing – also dem virtuellen Unterteilen des Mobilfunknetzes in sogenannte Slices – eine besonders hohe Verfügbarkeit, um die Übertragung abzusichern. Die hohen Anforderungen an die Zuverlässigkeit der Kommunikation beim Teleoperated Driving machen diese Erweiterung unumgänglich. Ein zweiter Aspekt ist die im Testfeld im Vergleich zu kommerziellen Netzen verbesserte Reaktionszeit der Mobilfunktechnologie, die das Steuern in nahezu Echtzeit überhaupt erst möglich macht.
Neue Form der Mobilität
„Teleoperated Driving ist ein wichtiger Baustein, um im Kontext von Autonomie und Vernetzung neue Formen der Mobilität zu ermöglichen“, erläutert Laurent Zimmermann, Vice President Connected Car bei Valeo. Inwieweit die Ausbauqualität des 5G-Netzes diese Szenario in Zukunft auch in der Fläche möglich macht, ist bisher höchstens Spekulation. Die Entwicklung läuft zwar, doch die Realisierung könnte – auch und gerade in Deutschland – zum Problem werden.
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