Fachmännische Reparatur statt Neukauf
3. Juli 2024Bei Neufahrzeugen üben Verbraucher Zurückhaltung. Sie kaufen lieber einen Gebrauchten. Und der soll möglichst sicher sein. So bekommt die fachmännische Reparatur einen hohen Stellenwert.
Der Markt für Gebrauchtwagen zeigt sich in den ersten fünf Monaten des Jahres als Garant für Mobilität. Fast elf Prozent Steigerung gegenüber Vorjahreszeitraum spricht eine deutliche Sprache, so das Fazit der DAT. Und Sicherheit hat Vorrang beim Gebrauchtwagenkauf, lautet die Headline beim neuen KÜS Trend-Tacho. Soll heißen, fachmännische Reparatur statt Neukauf. Und so sei Reparatur statt Neukauf derzeit die bevorzugte Wahl der Autofahrer. Voraussetzung dabei, der Wagen ist in gutem technischen Zustand. Dies treffe auch für viele Verbraucher bei Oberbekleidung, Schuhen und anderen Gebrauchsgegenständen zu. Den Hintergrund bilde die Überlegung, langfristig sinnvoll Kosten zu sparen. Aber auch Nachhaltigkeit ist hier ein Thema.
Lieber fachmännische Reparatur
Diese Priorität lasse sich auch beim Autokauf feststellen. Das belegt der aktuelle Trend-Tacho. Der Trend-Tacho wird für die Prüforganisation KÜS und das Fachmagazin kfz-betrieb vom Kölner Institut BBE Automotive GmbH erstellt. Mehr als drei Viertel aller Befragten geben dort an, lieber das aktuell gefahrene Auto im Bedarfsfall reparieren zu lassen, statt ein neues zu kaufen (82 Prozent). Einen Autowechsel in kürzeren Abständen („alle paar Jahre“) favorisieren nur 17 Prozent der befragten Teilnehmer. Und 83 Prozent geben an, auf einen solch engmaschigen Fahrzeugwechsel keinen Wert zu legen. Die fachmännische Reparatur wird also immer wichtiger.
Nachhaltigkeit ist im Bewusstsein der Autofahrer angekommen
Das Thema Nachhaltigkeit gehört zwar nicht zu den bevorzugten Motiven, ein Auto möglichst lange zu fahren. Es ist aber durchaus im Bewusstsein der Autofahrer angekommen. Denn 70 Prozent der Befragten nennen Nachhaltigkeit als einen Grund dafür, dass künftig Reparaturen dem Neukauf vorgezogen werden. Dagegen bewerten ein knappes Drittel (30 Prozent) diesen Aspekt eher zurückhaltend oder ablehnend. Wer eine möglichst hohe Lebensdauer beim Auto anstrebt, legt großen Wert darauf, dass es immer in technisch gutem Zustand ist. Das bestätigten immerhin 95 Prozent der Befragten. Nur fünf Prozent messen dem weniger Bedeutung zu.
„Das eigene Auto möglichst lange zu fahren und beim Neukauf zurückhaltend zu sein, kann viele Gründe haben. Entscheidend ist, dass die Autofahrer großen Wert auf seinen technischen Zustand legen. Das ist beim älteren Auto besonders wichtig, da die Gebrauchsspuren des Alltags sich mit den Jahren verstärkt bemerkbar machen.“
KÜS-Hauptgeschäftsführer Peter Schuler
Hauptuntersuchung gehört zu den Prioritäten der Autobesitzer
Bei der Frage, welche Untersuchungen, sprich Reparaturen, wichtig sind, gibt es klare Prioritäten. Mit 47 Prozent steht die Hauptuntersuchung/Abgasuntersuchung an erster Stelle, gefolgt von den regulären Inspektionen. Keine großen Unterschiede gibt es zwischen der Wichtigkeit, die der großen (33 %) und der kleinen (29 %) Inspektion zugemessen wird. Was an Maßnahmen bei Verschleiß unabhängig von diesen Routine-Intervallen zu tun ist, folgt mit 26 Prozent. Auf den Ölwechsel beschränken sich zwölf Prozent, und die saisonalen Überprüfungsangebote nehmen lediglich acht Prozent der Befragten wahr.
Foto: ProMotor/T.Volz, Grafik: KÜS