Banner hat sich für die Zukunft neu aufgestellt
25. Juni 2021 0 Von Jürgen RinnDer Umbruch der gesamten Automobilbranche führt beim Starterbatterieproduzenten Banner aus Leonding zu einer strategischen Neuaufstellung. Im Geschäftsjahr 2020/21 erzielt Banner ein kleines Umsatzplus (zwei Prozent) im Vergleich zum Vorjahr. Die Banner Gruppe konnte sich in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld mit einem bemerkenswerten Umsatz- und Absatzplus behaupten. Mit 270 Millionen Euro Umsatz, 4,1 Millionen verkauften Starterbatterien und einem zusätzlichen Standort in Thalheim bei Wels richtet sich das Unternehmen mit der Agenda 2030 für die Zukunft neu aus.
Mit der Agenda 2030 wird Banner zukunftsfit
Die umfassenden Veränderungen der Automotivindustrie bewegen auch Banner zu einer Neuausrichtung. Mit seiner Agenda 2030 benennt das Unternehmen diese Herausforderungen und zeichnet klar den Weg in die Zukunft. „Wir analysieren Markt und Nachfrage, fokussieren uns auf unsere Stärken in der Organisation, Produktion und beim Angebot. Wir vertiefen bestehende Kooperationen und eröffnen neue Chancen in Europa, Übersee und Asien“, erklärt Andreas Bawart die Neuausrichtung des Unternehmens.
Auch in Zukunft sollen Starterbatterien das Kerngeschäft der Firma Banner bleiben. Die zwei großen Geschäftsfelder bestünden einerseits aus der Starterbatterien-Erstausrüstung und andererseits aus dem Starterbatterien-Aftermarket, heißt es dort. Zum heutigen Zeitpunkt wolle man davon auszugehen, dass in den nächsten Jahren das Erstausrüstungsgeschäft rückläufig, das Aftermarket-Geschäft jedoch sehr stark anwachsen wird.
Starker Fokus auf E-Mobilität
„Die Zurückdrängung des Verbrennungsmotors ist klar ein Aspekt, mit dem sich die Banner Gruppe aktuell und künftig weiter auseinandersetzen muss“, sagt Franz Märzinger, Leiter Vertrieb und Marketing bei Banner. Unter den Automobilherstellern sieht er eine deutliche Entwicklung in Richtung E-Mobilität. „Verbrennungsmotoren, die neu auf den Markt kommen, stellen nach wie vor einen sehr beträchtlichen Anteil am Gesamtmarkt dar. Gekoppelt mit einer durchschnittlichen Fahrzeugnutzungsdauer von zehn bis 15 Jahren ist auch der Nachrüstmarkt für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren weiterhin beträchtlich. Genauso gibt es gerade im Bereich der Fern-Lkw keine wirklichen Alternativen zum Verbrennungsmotor. Hier sieht die Banner Gruppe auch in Zukunft große Wachstumsmöglichkeiten für Starterbatterien“, macht Märzinger deutlich.
Einzug der Elektromobilität in die Automobilbranche: unaufhaltsam
Andreas Bawart sieht durch die weitreichenden Veränderungen der Automobilbranche ein klares Zukunftsszenario: „Der Einzug der Elektromobilität in die Automobilbranche ist unaufhaltsam. Ob sich diese tatsächlich durchsetzt, wird sich erst in einigen Jahren zeigen.“ Tatsache ist, dass herkömmliche Blei-Säure-Batterien mit derzeit rund 90 Prozent den Löwenanteil am weltweiten Batteriemarkt einnehmen. Auch künftig wird eine 12-Volt-Blei-Batterie für die Versorgung des Bordnetzes im Elektrofahrzeug erforderlich sein. Branchenschätzungen gehen von jährlichen Zuwachsraten in Höhe von zwei bis drei Prozent aus.
„Daher setzen wir konsequent auf diese Entwicklung und arbeiten bereits intensiv an der nächsten Generation der traditionellen Starterbatterien. Wir investieren jährlich rund zehn Millionen Euro in Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. Unser primäres Ziel ist und bleibt jedoch eine nachhaltige, wirtschaftlich gesunde Unternehmensausrichtung. Mit der Agenda 2030 stellen wir uns als Banner Gruppe dem Leitprinzip der Wirtschaftlichkeit und den Herausforderungen der digitalen Transformation“, sagt Bawart.
Werden auch in Zukunft das Kerngeschäft des österreichischen Premiumherstellers Banner bleiben: Starterbatterien für die Erstausrüstung sowie den Aftermarket (im Bild v. li. Franz Märzinger, MBA, Leiter Vertrieb und Marketing und Andreas Bawart, Kaufmännischer Geschäftsführer). Foto: Banner
Über den Autor
Jürgen ist ein alter Hase im automotive Aftermarket. Als gelernter Kfz-Mechaniker war er schon frühzeitig fasziniert vom Schreiben. So absolvierte er ein Volontariat und wurde schließlich Chefredakteur der Zeitschrift amz. Dort war er fast 20 Jahre ein angesehener Experte. Inzwischen ist Jürgen als freier Journalist und Branchenkenner ein gefragter Mann.