Hess ist insolvent – Betrieb läuft weiter

Der Kölner Teilehändler Hess ist insolvent. Laut Unternehmensangaben läuft der Betrieb weiter. Dabei strebt das Unternehmen nach wie vor eine Investorenlösung an. Gerüchte über Zahlungsprobleme kursierten seit Wochen. Offenbar hat man sich mit den Übernahmen der letzten Jahre buchstäblich übernommen.

Das Unternehmen hat in der KW 8 / 2022 beim Amtsgericht Köln einen Insolvenzantrag gestellt. Nun möchte man das Unternehmen restrukturieren und gleichzeitig einen Investor ins Boot holen. Geschäftsführer Philipp Hess ist davon überzeugt, dass das Unternehmen gestärkt aus der Krise hervorgehen wird. Aktuell führt man im Unternehmen die Zahlungsschwierigkeiten auf regionale Einbußen nach der Flutkatastrophe und durch die Corona-Situation zurück. Egal wodurch, Hess ist insolvent.

Zu schnell gewachsen?

Dabei hatte Hess in der jüngeren Vergangenheit Wettbewerber wie Jakobs, Schwenker und Werthenbach integriert und war dadurch stark gewachsen. Aktuell beschäftigt man rund 1.500 Mitarbeiter und sieht sich als einen der führenden Autoteile-Großhändler für Werkstätten und Fachhändler. Nun möchte das Unternehmen zu neuer Stärke finden, um zukünftig im Wettbewerb mithalten zu können.

„Wir haben unsere Prozesse in der Same Day Logistik perfektioniert und dadurch eine digitale Kundenerfahrung geschaffen, bei der im Markt für Kfz-Ersatzteile nicht viele mithalten können. Hinzu kommt, dass wir bewusst einen sehr persönlichen Austausch suchen, der für unsere Kunden wichtig ist.“

Geschäftsführer Philipp Hess

Geschäftsbetrieb stabilisieren

Der vorläufige Insolvenzverwalter will jetzt sicherstellen, dass der Geschäftsbetrieb von Hess Automotive stabilisiert und fortgeführt werden kann. Neue Ware, die von Hess bestellt wird, werde auch bezahlt und Waren weiterhin an Kunden ausgeliefert. Die Gehälter der Mitarbeitenden sind über das Insolvenzgeld
abgedeckt.

Insolvenzverwalter Dr. Christoph Niering: „Gemeinsam mit der Geschäftsführung werden wir es versuchen, das operative Geschäft aufrechtzuerhalten und eine langfristige Fortführungslösung zu erarbeiten.“ Das Verfahren gibt dem Unternehmen wieder Luft zum Atmen und bereitet den Einstieg eines Investors vor. Es gibt bereits belastbare Anfragen, die wir nun konkretisieren können.“