NICATS: IT-Unternehmen wollen Standard harmonisieren
8. Juli 2020Wer Teiledaten Fahrzeugen zuordnen will, muss seine Daten im Griff haben. Jetzt haben sich IT-Unternehmen zusammengetan, die genau dieses Problem für ihre Kunden lösen. Mit dem Verein NICATS wollen sie Synergien schaffen und gemeinsam effizienter werden. Obwohl sie eigentlich Wettbewerber sind.
Alle Mitglieder des Vereins NICATS lösen das selbe Problem: sie integrieren Daten aus verschiedenen Quellen und schaffen Schnittstellen für eine nahtlose Datenübergabe. Weil die einzelnen Vereinsmitglieder sehr spezialisiert und aus diesem Grund eben keine großen Player sind, hat man sich zusammengetan, um nun gemeinsam Standards zu schaffen und zu harmonisieren.
Know How bündeln
Die Gründungsfirmen haben ihre Spezialisten in den Vorstand von NICATS entsandt und wollen auf diese Weise ihr Know How bündeln, um die gemeinsamen Ziele zu erreichen. Ziel ist es, die bestehenden und künftigen Standards in der gesamten Daten-Wertschöpfungskette zu harmonisieren und weiterzuentwickeln. Nutznießer sind am Ende Teilehandel, Teileindustrie und Werkstätten. Sie alle profitieren von einer besseren Datenqualität.
Am Ende können solche Standards dazu führen, dass Nutzer von elektronischen Katalogen bessere Ergebnisse erhalten. Wenn alle Beteiligten mit den selben Standards arbeiten, könnten sie ihre System leichter an veränderte Gegebenheiten anpassen und sich so langfristig besser weiterentwickeln. Für die Kunden der IT-Unternehmen hätten solche Standards einen weiteren Vorteil: sie könnten leichter ihren Anbieter wechseln. Andererseits könnte jeder Teilnehmer natürlich auch seinem Wettbewerber leichter Konkurrenz machen. Mit allen Vor- und Nachteilen, die das eben hat.
NICATS: keine wirtschaftlichen Interessen
NICATS verfolgt laut eigenen Angaben keine wirtschaftlichen Interessen. Der Verein dient lediglich dazu, technologische Herausforderungen frühzeitig zu erkennen sowie strukturierter und organisierter daran zu arbeiten. Das übergeordnete Ziel sei es, Synergien für alle Marktteilnehmer zu erreichen, um die täglichen Prozesse zu erleichtern, hat der Verein mitgeteilt. Es gehe darum, dass ein Ersatzteil verkauft werden kann und alle Prozessketten funktionieren.
Initiator Krunoslav Bagaric, Geschäftsführer der DVSE, weist darauf hin, dass es noch viele Bereiche des automotive Aftermarket gibt, die noch nicht standardisiert sind, zum Beispiel Zubehörmaterial oder Reifen und Räder. Ein weiterer Punkt sind die Anbieter von Dealer-Management-Systemen, mit denen, Stand heute, nicht ausreichend kommuniziert wird. NICATS möchte auch zu diesen Firmen die Nähe suchen und gemeinsam Lösungen erarbeiten. Gleichzeitig möchte man sich einen Weg in Richtung OE-Daten ebnen.