Gesünder am Arbeitsplatz – mit der richtigen Arbeitstechnik
21. August 2020Mehr und mehr Menschen leiden an Muskel- und Skeletterkrankungen. Die Ursachen sind vielfältig. Dabei können schon kleine Veränderungen am Arbeitsplatz viel für die körperliche Gesundheit bewirken. Das gilt für körperlich anstrengende Jobs ebenso wie für Schreibtischarbeit. Entscheidend ist die richtige Arbeitstechnik.
Muskel- und Skeletterkrankungen haben im vergangenen Jahr rund 22 Prozent der krankheitsbedingten Arbeitsausfälle verursacht. Dem Fehlzeitenreport der Allgemeinen Ortskrankenkassen aus dem Jahr 2019 zufolge sind dies bis zu 18 Fehltage.
„Falsches Heben oder Tragen führt so zu erheblichen Ausfällen. Für die Unternehmen bedeutet dies hohe Kosten, für die Kollegen der Erkrankten erhebliche Mehrarbeit.“
Dominique Bialasinski, Expertin für Betriebliche Gesundheitsförderung bei TÜV Rheinland
Um dem vorzubeugen, bietet TÜV Rheinland ein individuell zugeschnittenes Arbeitstechnik-Training (ATT) für Unternehmen an.
Die richtige Arbeitstechnik kann man trainieren
Das Training ist in einzelne Schritte von Gesprächen über Begehungen und Planungen bis zu Workshops gegliedert. Anschließend begleiten die ATT-Fachleute die Teilnehmenden mit einem „Training on the Job“ über mehrere Wochen direkt an ihrem Arbeitsplatz. „Schon kleine Änderungen im Arbeits- und Bewegungsablauf entlasten den Körper ungemein“, sagt Bialasinski. Solche Änderungen reichen vom richtigen Abstand zum Arbeitsgerät bis zur Entlastung der Gelenke bei Tätigkeiten im Stehen oder im Knien. Ebenso können die Experten zur Ergonomie am Bildschirmarbeitsplatz beraten. Eine veränderte Arbeitstechnik kann viel bewirken.
Ergonomie-Multiplikatoren helfen ihren Kollegen
Wichtig ist, dass die Mitarbeitenden die Maßnahmen nachvollziehen können und in ihren Tagesablauf integrieren. Um die Verbesserungen dauerhaft zu sichern, bilden die Gesundheitsfachleute von TÜV Rheinland im jeweiligen Betrieb zusätzlich Ergonomie-Multiplikatoren aus. So werden speziell geschulte Mitarbeitende zu innerbetrieblichen Ansprechpartnern.
Dabei setzt das Team um Dominique Bialasinski auf eine ganzheitliche Vorgehensweise: „Die Verzahnung der Maßnahmen ist entscheidend für den Erfolg.“ Die Fachleute arbeiten dafür beispielsweise mit Sportwissenschaftlern zusammen, die Auswertung der Maßnahmen wird mit den Betriebsärzten besprochen. So lassen sich körperlich belastende Arbeitsprozesse nachhaltig optimieren und die Gesundheit der Belegschaft lässt sich langfristig verbessern, weil sie die richtige Arbeitstechnik beherrschen.
Zum Arbeitstechnik-Training des TÜV Rheinland