Nachhaltige Antriebe im Fokus der Mobilität von morgen
23. November 2021Neue Technologien, Arbeiten im Homeoffice und der Klimawandel: Mobilität verändert sich entsprechend der Anforderungen seiner Nutzer. Hierzu zeigt das aktuelle DAT-Barometer die Sicht der Pkw-Halter auf die Elektromobilität. Nachhaltige Antriebe sind dabei auf dem Vormarsch.
So würden sich derzeit, wenn ein Pkw-Kauf anstehen sollte, 14 Prozent für ein reines E-Auto entscheiden (+4 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr). Leicht zulegen konnte auch der Diesel von 15 auf jetzt 16 Prozentpunkte. Am häufigsten würden die Befragten aber einen Pkw mit Benzin-Antrieb (40 Prozent) kaufen, gefolgt vom Hybrid (27 Prozent).
Autofahrer interessieren sich für nachhaltige Antriebe
Hier gaben 39 Prozent der Befragten an, sich aufgrund der Prämien mit diesem Thema auseinanderzusetzen (+10 Prozentpunkte). Dies führt allerdings nicht zwangsläufig zu einer höheren E-Auto-Akzeptanz. 43 Prozent würden mit einem E-Auto das bestehende Haupt-Auto ersetzen, während 39 Prozent es nur als Zweit- oder Drittwagen verwenden wollen. Allerdings sieht die große Mehrheit der Befragten (78 Prozent) die Entsorgung der Akkus kritisch, 66 Prozent befürchten, auf die Pkw-Halter kommen zusätzliche Kosten zu. Gefragt nach einer grundsätzlich Kauf- oder Leasingoption eines E-Autos, präferieren derzeit 29 Prozent aller Befragten das Leasing.
Klassische Verbrenner sind nach wie vor bevorzugte Motorart
Für das aktuelle DAT-Barometer wurden repräsentativ die Pkw-Halter befragt, für welche Motorart sie sich, ganz unabhängig ob ein Pkw-Kauf ansteht oder nicht, am wahrscheinlichsten entscheiden würden. Das Stimmungsbild zeigt, der Großteil (40 Prozent) würde sich für den Benziner entscheiden, 27 Prozent einen Hybrid wählen und 16 Prozent einen Dieselantrieb. Ein E-Auto käme für 14 Prozent der Pkw-Halter infrage. Der Zuspruch zur rein batteriebetriebenen Antriebsart stieg gegenüber der Befragung von September 2020 um vier Prozentpunkte.
Nachhaltige Antriebe im Fokus der Deutschen
Das Technologieunternehmen Continental befragte in diesem Jahr gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut forsa die Autofahrer in Deutschland nach ihrem aktuellen Mobilitätsverhalten sowie ihren Vorstellungen für die Zukunft der Mobilität. Im August 2021 nahmen 1.010 Autofahrer aus Deutschland, die mindestens 18 Jahre alt waren, online an der repräsentativen Umfrage teil.
Fazit: Nachhaltige Antriebe bleiben im Jahr 2021 das beherrschende Thema für die Studienteilnehmenden, wenn sie nach der Mobilität der Zukunft gefragt werden. 81 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass nachhaltige Antriebsformen für die zukünftige Mobilität stärker im Fokus stehen sollten. Mehr als zwei Drittel (70 Prozent) sehen eine Ausbaunotwendigkeit bei flexiblen Angeboten im Personenverkehr, bei denen im Verlauf eines Weges verschiedene Transportmittel genutzt werden.
Megatrend Vernetzung
Andere Megatrends wie die Vernetzung von Fahrzeugen (33 Prozent) und autonom fahrende Transportmittel (29 Prozent) werden deutlich schwächer bewertet. Allerdings sehen Männer hier eine größere Bedeutung als Frauen. 39 Prozent der männlichen Teilnehmer glauben, dass alle Teile in Fahrzeugen miteinander vernetzt sein sollten. 35 Prozent der Männer sagen, dass autonomes Fahren wie mit dem CUbE (Continental Urban mobility Experience), der Entwicklungsplattform für fahrerlose Mobilität von Continental, für die Zukunftsmobilität zur Regel werden sollte.
Auffällig ist außerdem, dass die jüngeren Umfrageteilnehmenden zwischen 18 und 29 Jahren den abgefragten Aussagen zur Mobilität der Zukunft prozentual am deutlichsten zustimmen: Ganze 90 Prozent wollen den Fokus stärker auf nachhaltige Antriebsformen legen, während mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Befragten aus dieser Altersgruppe sich wünschen, dass Sharing-Angebote vorangetrieben werden. Unter allen Teilnehmenden waren es nur 45 Prozent.
Viele Autofahrer setzen schon jetzt hin und wieder auf andere Verkehrsmittel
Am häufigsten kommt in diesem Fall das Fahrrad zum Einsatz. 41 Prozent der Befragten gaben an, mindestens einmal im Monat in die Pedale zu treten. Der elektrifizierte Verwandte des Fahrrads – das E-Bike – wurde zum ersten Mal in der Umfrage berücksichtigt. Bereits 19 Prozent der Autofahrer sind damit mindestens monatlich unterwegs. Weiterhin unverändert: 32 Prozent der Befragten nutzen nach wie vor keine weiteren Mobilitätsmöglichkeiten neben dem Auto. Außerdem bleibt die zusätzliche Nutzung von Bahn (15 Prozent) sowie Bus (12 Prozent) auf einem niedrigen Niveau.
Auf der anderen Seite des Spektrums sagen 66 Prozent der befragten Autofahrer, dass sie ihren Wagen im Alltag auch einmal bewusst stehen lassen und andere Verkehrsmittel in Anspruch nehmen. Die unverändert häufigste Motivation für die Abwechslung ist die körperliche Betätigung und die damit verbundene Gesundheit (72 Prozent). Weitere Gründe sind der Umweltschutz (55 Prozent) und die Parkplatzsuche, die bei vielen alternativen Fortbewegungsmitteln wegfällt (54 Prozent). Häufiger als im Vorjahr wurde bei der neuen Umfrage die Bequemlichkeit von Verkehrsmitteln als Grund genannt. 2020 legten darauf noch 14 Prozent der Befragten Wert. In diesem Jahr sind es bereits 28 Prozent.
Der Fokus auf eine nachhaltigere Mobilität in der Zukunft wird auch bei der Frage nach dem Ausbau von Angeboten zur Fortbewegung deutlich. Der öffentliche Nachverkehr sollte nach der Meinung von 69 Prozent der Umfrageteilnehmenden verstärkt ausgebaut werden. Auch bei nachhaltigen Antriebsformen (61 Prozent) sowie dem Radverkehr (54 Prozent) gibt es demnach Potenzial.
Foto: Continental Auto