DAT Barometer: Qual der Wahl beim Autokauf
28. Mai 2024 0 Von Jürgen RinnIn diesem Monat betrachtet das DAT Barometer die Situation der Pkw-Kaufplaner und deren Herausforderungen bei der Wahl des nächsten Automobils. Wer sich momentan mit dem Autokauf beschäftigt, steht vor der Frage, soll es ein Neuer oder Gebrauchter sein, ein Verbrenner oder ein E-Auto? Hier gilt, neue E-Autos werden zwar nicht mehr staatlich gefördert, sind aber teilweise stark rabattiert. Hinzu kommt, dass chinesische Hersteller immer stärkere Präsenz zeigen. Die Ankündigungen von weiteren Technologieschritten machen die aktuelle Entscheidung aber nicht leichter.
Unterschiedliche Herausforderungen bei der Wahl des nächsten Automobils
Der Automobilmarkt scheint leicht zuzulegen. So gab es in den ersten vier Monaten des Jahres 2024 mit 2,2 Millionen Besitzumschreibungen 12 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Auch das Ergebnis bei den Neuzulassungen mit rund 938.000 Einheiten, also acht Prozent über dem Vergleichszeitraum 2023 war gut. Die gewerblichen Zulassungen vereinen auf dem Neuwagenmarkt zwei Drittel auf sich. Die Herausforderungen bei der Wahl des nächsten Automobils könnten nicht unterschiedlicher sein. Wer mit einem Neuwagen liebäugelt, zieht eher einen BEV in Erwägung. Der Verbrenner bleibt aber weiterhin im Rennen, vor allem für die Gebrauchtwagen-Kaufplaner.
Reparaturen und der Wunsch nach alternativer Antriebsart führen zum Autokauf
Die Gründe für einen Pkw-Kauf sind dem Barometer nach vielfältig. Deutliche Unterschiede sind zu sehen, je nachdem, ob ein Neu- oder Gebrauchtwagenkauf ansteht. 27 Prozent der Neuwageninteressenten möchten auf eine alternative Antriebsart umsteigen, 25 Prozent glauben, momentan noch einen guten Preis für ihr bisheriges Fahrzeug erzielen zu können. Bei den Gebrauchtwageninteressenten sind es vor allem hohe anstehende Reparaturkosten (39 Prozent), die für ein neues Fahrzeug sprechen. An zweiter Stelle steht eine neue Berufs- oder Familiensituation. Bei beiden war in hohem Maße ein Kauf auch schon im letzten Jahr vorgesehen, der aber verschoben wurde.
Benziner bleiben für GW-Kaufplaner erste Wahl, BEV legen bei NW-Kaufplanern zu
Die wahrscheinlichste Motorenart beim nächsten Autokauf ist ebenfalls sehr stark davon abhängig, ob ein Neu- oder Gebrauchtwagen angeschafft werden soll. Wer einen Neuwagen plant, der würde derzeit eher zu einem BEV (33%) tendieren, Benziner liegen mit 26 Prozent auf Rang 2, PHEV mit 24 Prozent dicht dahinter. Dagegen ist für die Hälfte aller Gebrauchtwageninteressenten der Benziner die erste Wahl, dann folgt mit weitem Abstand der Diesel (18%). Dieser konnte, wie der Benziner auch, im letzten Jahr zulegen. BEV sind mit neun Prozent für dieser Käufergruppe kaum relevant, sie haben zudem an Attraktivität gegenüber dem Vorjahr verloren. PHEV mit 13 Prozent liegen leicht darüber, sind aber ebenfalls in der Gunst gefallen.
Schwieriges Entscheidungsumfeld für Autokaufplaner
Chinesische Hersteller, unterschiedliche Antriebsarten, und ein Mangel an bezahlbaren Pkw, so sieht das Spannungsfeld für Autokaufplaner 2024 aus. In diesem Kontext sagen 55 Befragten aller Befragten, dass der Händler als Infoquelle wichtiger geworden ist. Zudem fehlen 60 Prozent aller Kaufplaner bezahlbare kleine Neuwagen fehlen, und die Hälfte aller Befragten finden aktuell die Entscheidung für eine Antriebsart schwierig. Beim Blick auf die chinesischen Hersteller haben 15 Prozent bereits Erfahrung mit solchen Fahrzeugen gesammelt. So haben über 40 Prozent sie auf der Straße bereits wahrgenommen. Als Option beim nächsten Autokauf lehnen 59 Prozent diese Pkw ab.
Foto: Auto-Medienportal.Net/ADAC
Über den Autor
Jürgen ist ein alter Hase im automotive Aftermarket. Als gelernter Kfz-Mechaniker war er schon frühzeitig fasziniert vom Schreiben. So absolvierte er ein Volontariat und wurde schließlich Chefredakteur der Zeitschrift amz. Dort war er fast 20 Jahre ein angesehener Experte. Inzwischen ist Jürgen als freier Journalist und Branchenkenner ein gefragter Mann.