Die Elektroprämie bleibt ein Renner
20. Mai 2021Auch wenn der Fahrzeugverkauf keinen Anlass für Jubelstimmung liefert, bleibt in den schwierigen Corona-Zeiten die Elektroprämie ein Renner. Im April wurde indes mit einem starken Rückgang um 13,1 Prozent auf 226 (Vormonat: 260) ein Dämpfer bilanziert.
„Der Run auf Steuergelder beim E-Auto-Kauf ist aber nahezu ungebrochen“, erklärt Hans-Jörg Kossmann, Obermeister der Kfz-Innung Bremen. In den ersten vier Monaten habe das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) für Bremen und Bremerhaven 947 (Vorjahr: 191) Förderanträge erledigt. Dies sei ein Plus von rund 395 Prozent. Bei allen positiven Bewertungen, vor allem aus der Politik, dürfe nicht vergessen werden, dass die sogenannte Innovationsprämie bis zu 9.000 Euro eine massive Wettbewerbsverzerrung sei. Der Boom auf das Fördergeld habe im Sommer des Vorjahres mit den stark erhöhten Zuschüssen eingesetzt. Im April sind, wie Kossmann sagte, 77 Fördergelder für reine batteriebetriebene Pkw (BEV) und 149 für Plugin-Hybride (PHEV) bewilligt worden.
Immer mehr Geld für die Elektroprämie
Für die Elektroprämie sei in den ersten vier Monaten 2021 bundesweit mit knapp einer Milliarde Euro bereits mehr Geld an die Autofahrer ausgezahlt worden als im gesamten Jahr 2020, in dem 652 Millionen Euro vergeben wurden. Für Bremen und Bremerhaven seien in den ersten vier Monaten 947 Prämien mit einer Summe von 5,5 Millionen ausbezahlt worden. Im gesamten Jahr 2020 seien es insgesamt 3,7 Millionen Euro für 1.432 Anträge gewesen.
Laut 60 Prozent der E-Autofahrer ist intelligentes Laden der Schlüssel zu einer breiteren Akzeptanz von Elektrofahrzeugen. Geschwindigkeit und Energieeffizienz gehören zu den wichtigsten Faktoren für ein besseres Ladeerlebnis. Zu diesen Erkenntnissen gelangt man bei NewMotion, dem Anbieter von intelligenten Ladelösungen für Elektroautos und Teil der Shell Group, in seiner EV Drivers Survey 2021 – der größten Umfrage unter E-Autofahrern in Europa. Die Zahl der Elektrofahrzeuge auf Europas Straßen nimmt weiter zu. So können sich nur wenige E-Autofahrer einen Schritt zurück vorstellen: nur vier Prozent der Befragten wollen sich als nächstes einen Benziner oder Diesel anschaffen. Das stellt einen Rückgang um zehn Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr dar, als mehr Elektrofahrzeuge auf den Markt kamen.
Bessere Verfügbarkeit von Ladepunkten unterwegs
Bei der Frage nach den drei Veränderungen, die das eigene Ladeerlebnis am meisten verbessern würden, steht die bessere Verfügbarkeit öffentlicher Ladepunkte wenig überraschend ebenfalls weit oben. Angesichts der Tatsache, dass 76 Prozent der E-Autofahrer zwei Ladekarten oder mehr besitzen, verwundert das große Bedürfnis nach Interoperabilität kaum. Allerdings hat die Zahl der Fahrer, die mehrere Ladekarten haben, im Vergleich zum Vorjahr abgenommen. Das liegt möglicherweise daran, dass 69 Prozent der Fahrer mit ihrer Hauptladekarte Zugang zu allen benötigten Ladepunkten haben. Wenn die Zahl der Roaming-Abkommen künftig zunimmt, sollte sich die Situation weiter verbessern.
Ladepunkte am Straßenrand sind für 62 Prozent der Fahrer die erste Wahl, wenn sie ihr E-Auto laden möchten. Parkhäuser und Lademöglichkeiten bei Einkaufsmöglichkeiten oder an Freizeitzielen sind ebenfalls beliebt – fast die Hälfte der Fahrer (46 Prozent) nutzt Ladepunkte an diesen Zielen. Eine weitere Erkenntnis unterstreicht, wie wichtig die Interoperabilität zwischen Ladenetzwerken ist: für 57 Prozent der Fahrer beeinflusst die Verfügbarkeit von Lademöglichkeiten, wo sie einkaufen. Das bedeutet: Wollen Unternehmen Kunden binden, wenn die Verbreitung von E-Autos weiter zunimmt, sollten sie in ihre Ladeinfrastruktur investieren.
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