HELLA entwickelt sich besser als der Automobilmarkt
25. Januar 2022Trotz Knappheit für Elektronikbauteile
Massive Engpässe bei elektronischen Bauteilen haben die Umsatz- und Ergebnisentwicklung des internationalen Automobilzulieferers HELLA in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2021/2022 erheblich beeinträchtigt. Trotz allem lief es im Aftermarket nicht schlecht.
Die Lippstädter haben die vollständigen und finalen Halbjahreszahlen vorgelegt und damit die am 29. November 2021 veröffentlichten vorläufigen Eckdaten bestätigt. Demnach ist der währungs- und portfoliobereinigte Umsatz des Konzerns im ersten Halbjahr (1. Juni bis 30. November 2021) um 2,6 Prozent auf 3,0 Milliarden Euro gesunken (Vorjahr: 3,1 Milliarden Euro); berichtigt liegt der Umsatzrückgang bei 2,0 Prozent. Im zweiten Geschäftsquartal reduzierte sich der Umsatz währungs- und portfoliobereinigt um 11,9 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,8 Milliarden Euro).
„Das Marktumfeld ist zurzeit durch hohe Herausforderungen geprägt. Infolge der massiven Engpässe in den globalen Liefer- und Logistikketten ist die weltweite Fahrzeugproduktion insbesondere in unserem zweiten Geschäftsquartal drastisch eingebrochen. Trotz dieser widrigen Rahmenbedingungen haben wir uns aber insgesamt gut behauptet. So hat sich unser Automotive-Segment weiterhin deutlich besser entwickelt als der Gesamtmarkt, was unsere gute strategische Ausrichtung in diesem Bereich unterstreicht. Darüber hinaus haben auch unsere beiden anderen Segmente Aftermarket und Special Applications eine erfreuliche Geschäftsentwicklung verzeichnet.“
Dr. Rolf Breidenbach, Vorsitzender der HELLA Geschäftsführung
Trotz Umsatzrückgang: das Automotive-Segment besser als Gesamtmarkt
Im Automotive-Segment ist der Umsatz im ersten Halbjahr um 4,9 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro zurückgegangen (Vorjahr: 2,7 Milliarden Euro). Dennoch hat sich das Segment unter anderem aufgrund neuer großvolumiger Serienanläufe deutlich stärker entwickelt als der globale Automobilmarkt. Dieser ist im gleichen Zeitraum um mehr als 15 Prozent eingebrochen. Das operative Ergebnis (EBIT) des Automotive-Segments reduzierte sich auf 92 Millionen Euro (Vorjahr: 218 Millionen Euro); die EBIT-Marge liegt bei 3,6 Prozent (Vorjahr: 8,1 Prozent).
Ursächlich für den Ergebnisrückgang sind vor allem die massiven Engpässe bei Elektronikbauteilen. Diese führten neben geringeren Umsatzvolumina zu steigenden Material- und Logistikkosten sowie erhöhten Produktionsineffizienzen. Zur Bewältigung des hohen Volumens neu akquirierter Kundenprojekte sind darüber hinaus die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung gestiegen.
Starkes Ersatzteil- und Werkstattgeschäft treibt positive Entwicklung im Aftermarket
Im Aftermarket-Segment ist der Umsatz im ersten Halbjahr um 17,1 Prozent auf 283 Millionen Euro gestiegen (Vorjahr: 241 Millionen Euro). Das freie Ersatzteilgeschäft hat sich vor allem in Deutschland, Polen sowie im amerikanischen Raum gut entwickelt. Im Werkstattbereich wurde die Umsatzentwicklung insbesondere durch die Markteinführung des neuen Diagnosegerätes mega macs X positiv beeinflusst.
Infolge der höheren Umsatzvolumina hat sich das EBIT des Aftermarket-Segments in den ersten sechs Monaten auf 33 Millionen Euro verbessert (Vorjahr: 29 Millionen Euro); die EBIT-Marge liegt bei 11,8 Prozent (Vorjahr: 11,9 Prozent).
Foto: Hella