Unterbeschäftigung: Fünf Prozent der Arbeitnehmer würden gern mehr arbeiten
21. Oktober 2019Der Fachkräftemangel ist in aller Munde. Und obwohl die Firmen oft nicht mehr wissen, woher die Arbeitskräfte kommen sollen, gibt es Menschen, die gern mehr arbeiten würden. Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat gemeldet, dass 5,3 Prozent der Arbeitnehmer gern mehr arbeiten würden. Dieses Potenzial der Unterbeschäftigung könnten die Arbeitgeber sicher besser ausschöpfen.
Voll- oder Teilzeit, Unterbeschäftigung betrifft viele
Die so genannten Unterbeschäftigten sind Menschen, die gern ihre Arbeitszeit erhöhen würden. Im Jahr 2018 waren in Deutschland 5,3 Prozent der Erwerbstätigen im Alter von 15 bis 74 Jahren nach eigenen Angaben unterbeschäftigt. 10,4 Prozent der Teilzeitbeschäftigten und 3,3 Prozent der Vollzeitbeschäftigten wünschten sich eine Erhöhung ihrer Arbeitszeit. Zu berücksichtigen ist hierbei, dass Unterbeschäftigte in Vollzeit ihre Arbeitszeit meist nur um wenige Stunden erhöhen wollen.
Im Jahr 2018 wünschten sich knapp 4,6 Millionen Menschen im Alter von 15 bis 74 Jahren Arbeit oder eine Erhöhung ihrer Arbeitszeit. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach Ergebnissen der Arbeitskräfteerhebung weiter mitteilt, sank das ungenutzte Arbeitskräftepotenzial im Vergleich zum Vorjahr um 9,3 Prozent (-471 000 Personen).
Ungenutztes Arbeitskräftepotenzial
Das ungenutzte Arbeitskräftepotenzial setzte sich aus knapp 1,5 Millionen Erwerbslosen, knapp 2,2 Millionen Unterbeschäftigten und 925 000 Personen in Stiller Reserve zusammen. Im Vorjahresvergleich sanken sowohl die Zahl der Erwerbslosen (-153 000) als auch die Zahl der Unterbeschäftigten (-237 000) deutlich. Auch die Zahl der Personen in Stiller Reserve verringerte sich (-82 000 Personen).
Den 2,2 Millionen Unterbeschäftigten standen 1,4 Million Erwerbstätige gegenüber, die weniger arbeiten wollten. Diese so genannten Überbeschäftigten haben den Wunsch ihre Arbeitszeit bei entsprechend verringertem Einkommen zu reduzieren. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl der Überbeschäftigten wenig verändert: 2018 gab es einen leichten Zuwachs um 23 000 Personen, 2017 hatte der Anstieg dagegen noch bei 234 000 Personen gelegen.