Elektroauto-Kauf mit angezogener Handbremse
2. November 2023Elektromobilität bleibt das Thema der Stunde. Beim Elektroauto-Kauf dagegen stockt es. Das aktuelle DAT-Barometer zeigt in einer repräsentativen Befragung, wie Pkw-Halter derzeit die Anschaffung und den Umstieg auf ein BEV sehen. So kaufen private Pkw-Halter wenige Elektroautos, neue und noch weniger gebrauchte. Wenn heute ein Autokauf anstehen würde, bliebe der Verbrenner, insbesondere der Benziner, erste Wahl. Die Nutzung eines E-Autos sehen die Endverbraucher zwar als umweltfreundlich, für ein Drittel ist es gar ein perfektes Alltagsauto. Wenn es aber darum geht, ob E-Autos die Antriebsart der Zukunft sind, dann bleiben die Lager gespalten, Hier herrscht zu gleichen Teilen Zustimmung und Ablehnung.
Benziner und Diesel steigen wieder in der Gunst
Wenn sich ein Pkw-Halter jetzt ein Auto kaufen würde bzw. müsste, für welche Motorart würde er sich am wahrscheinlichsten entscheiden? Die Mehrheit würde einen Benziner (43 Prozent) wählen, ein Diesel käme für 16 Prozent infrage. Beide Werte sind im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozentpunkte gestiegen. Die rein batterieelektrischen Pkw (BEV) sind mit 14 Prozent um drei Prozentpunkte zum Vorjahr gesunken. Plug-In-Hybride liegen mit 20 Prozent ebenfalls knapp unter dem Vorjahr (22 Prozent), Voll- und Mildhybride bleiben mit fünf Prozent auf Vorjahresniveau.
Einig sind sich die Befragten bei den Kernthemen. Das wären einmal die Anschaffungspreise für E-Autos, die sind zu hoch sowie die Technologie noch nicht ausgereift, und der Akku wird als größter Unsicherheitsfaktor gesehen.
Elektroauto-Kauf: Umstiegspläne der Autobesitzer noch in weiter Ferne
Knapp die Hälfte kann sich zwar den Elektroauto-Kauf durchaus vorstellen. Der Zeitpunkt liegt für die meisten aber noch in weiter Ferne. Zusammenfassend kann man festhalten, jeder Vierte hält die Weichenstellungen der Politik und Ausrichtung des Technologiewandels einzig auf Elektromobilität für richtig und wichtig.
Knapp zwei Drittel stehen nicht hinter der einzigen Fokussierung auf Elektromobilität, sie sind eher für Technologieoffenheit. So sei es kein Wunder, dass sich nur knapp ein Drittel wegen der E-Prämien überhaupt intensiver mit Elektromobilität auseinandergesetzt hat, heißt es beim DAT-Barometer. Wenn es um den Elektroauto-Kauf als Erst- oder Zweitwagen geht, dann könnten sich 44 Prozent der Pkw-Halter vorstellen, einen BEV als Erstwagen zu fahren. Jeder Fünfte ist sich aber noch unschlüssig.
Zögern beim Umstieg auf E-Mobilität: Noch nicht ausgereifte Technologie
„Was denken Sie, wann werden Sie auf ein reines Elektroauto (BEV) umsteigen?“ Während zwei Prozent bereits ein BEV besitzen, steht die Reaktion der anderen 98 Prozent auf diese Frage noch aus. Diese verteilen sich auf 32 Prozent „Nicht-Umstiegswillige“ und 18 Prozent ohne konkrete Vorstellung („weiß nicht“). Bleiben 48 Prozent und damit knapp die Hälfte aller Befragten, die sich einen Umstieg konkret vorstellen können. Allerdings liegt der Zeitpunkt für die meisten Personen mehr als fünf Jahre entfernt (36 Prozent). Immerhin fast ein Drittel könnte sich den Umstieg innerhalb der nächsten zwei Jahre vorstellen.
Auseinandersetzung mit E-Prämie/E-Auto als Erst- oder Zweitwagen
Seit Beginn der E-Prämie im Jahr 2020 rückt die E-Mobilität noch stärker in den Fokus der Menschen. Die Auseinandersetzung mit diesem Thema ist durch die E-Prämie allerdings nicht gestiegen, sondern mittlerweile deutlich gesunken. Daher bestätigen 29 Prozent der Pkw-Halter eine intensivere Beschäftigung mit diesem Thema. Vor einem Jahr waren es noch 37 Prozent, im Jahr 2021 waren es 39 Prozent. Etwas über die Hälfte sagt aktuell klar „nein“, und 13 Prozent haben dazu keine Meinung. Auf die Frage, wie ein E-Auto eingesetzt würde, bestätigten 37 Prozent, dass sie es als zusätzlichen Pkw verwenden würden. Als Ersatz für den bestehenden Wagen würden 44 Prozent ein E-Auto nutzen. Noch 19 Prozent waren sich unschlüssig oder wollten dazu keine Aussage treffen.
Foto: Auto-Medienportal.Net/Nissan