Onlineeinkauf: Neue Wege in den Beschaffungsprozessen einschlagen
14. März 2024Der Onlineeinkauf wird auch im B2B zunehmend relevanter. Entsprechend planen sechs von zehn Unternehmen, mehr in die Digitalisierung ihrer Prozesse zu investieren. Wie es aktuell in der Umsetzung aussieht, was Kundenportale bieten müssen und welche Rolle KI spielt, untersucht eine dreiteilige Studienreihe des ECC KÖLN und dotSource.
Neue Technologien, Services und Systeme drängen in den Markt und führen bei Herstellern verstärkt zu Veränderungen in der Beschaffung. Zusätzlich sind es auch die Einkäufer selbst, die mit neuen Anforderungen an ihr Einkaufserlebnis sowie dem Wunsch nach vereinfachten internen Beschaffungsprozessen Einfluss auf die Entwicklungen in der industriellen Beschaffung nehmen.
Dabei ist Customer Experience das Gebot der Stunde, mit dem sich Anbieter unbedingt beschäftigen müssen. Neue Ansätze und Werkzeuge entstehen dabei vor allem durch die Digitalisierung und Automatisierung verschiedener Prozesse. Wie digital die Beschaffungsprozesse in der Industrie bereits sind und durch welche digitalen Services Kundenanforderungen besser erfüllt werden können, zeigt Teil 1 der dreiteiligen Studienreihe „Von Katalogen zu Klicks – neue Wege in der industriellen Beschaffung“.
Auch wenn einige Prozesse und Vorhaben in Herstellerunternehmen bereits angestoßen und umgesetzt wurden, herrscht insgesamt doch deutlicher Nachholbedarf bei der Digitalisierung der Beschaffungsprozesse. Dabei überrascht es nicht, dass sich hierbei besonders kleinere Unternehmen eher schwer tun. Eine echte Automatisierung der internen Prozesse ist aber auch unternehmensübergreifend nicht erkennbar. Daher sollte sich die Vertriebsseite mit dem Digitalisierungsgrad der eigenen Kunden auseinandersetzen, um so passende Angebote bereitzustellen. Denn knapp drei Viertel der Einkäufer sind der Meinung, dass sich die Effizienz durch Onlineeinkauf deutlich erhöhen würde.
Lieber Onlineeinkauf als klassische Beschaffung
In der Studie „Von Katalogen zu Klicks – Neue Wege in der industriellen Beschaffung“ werden Beschaffungsprozesse in der deutschen Industrie im Hinblick auf ihren digitalen Reifegrad, Herausforderungen, Trends und weitere aktuelle Themen untersucht. Hierfür wurden 308 Einkäufer aus verschiedenen Branchen und Unternehmensgrößen online befragt. Die wichtigsten Fragen dabei sind: Wie digital sind die Beschaffungsprozesse in der Industrie? Wie beschafft die Industrie? Welche Trendthemen gibt es zukünftig in der industriellen Beschaffung?
Auf der anderen Seite sind aber auch die Hersteller in der Verantwortung, die Digitalisierung weiter voranzutreiben. Für mehr als acht von zehn von ihnen lässt sich das Tagesgeschäft des Einkaufs vollständig digitalisieren. Dieses Potenzial im Onlineeinkauf gilt es zu nutzen und trotz fehlender Ressourcen, mangelnder Akzeptanz und hoher Kosten, als größte Herausforderung, die Digitalisierung zu priorisieren. Dafür haben Hersteller in diesem Jahr vermehrt in die Nutzung von Softwarelösungen sowie in die Digitalisierung der Rechnungsprüfung und der Angebotsanfrage investiert.
Den Kundenanforderungen gerecht werden
Digitale Services zur Unterstützung innerhalb des Beschaffungsprozesses vereinfachen diesen enorm und sind daher für eine exzellente Customer Experience unerlässlich. Oftmals stellt sich aus Vertriebssicht dabei die Frage, ob Kundenportale oder Procurement-Systeme die Kundenanforderungen besser erfüllen können. Rund zwei Dittel der Beschaffer präferieren im direkten Vergleich das Kundenportal. Dabei sehen sie die Vorteile vor allem im After Sales. Der Anspruch an die angebotenen Services innerhalb eines solchen Portals unterscheiden sich jedoch nach Unternehmensgröße deutlich.
Kleinere Unternehmen wünschen sich vor allem eine Ersatzteilfindung und Produktkonfiguratoren beim Onlineeinkauf. Für große Unternehmen ist der Download individueller Dokumente unerlässlich. Allerdings wird die Relevanz der einzelnen Funktionen und Services von Vertriebs- und Beschafferseite unterschiedlich bewertet. Daher müssen Anbieter eines solchen Portals die verschiedenen Zielgruppen unbedingt im Blick behalten und ihre Angebote entsprechend aussteuern. Denn digitale Services werden von rund drei Viertel der Beschaffenden mittlerweile erwartet.
Der erste Teil der Studie „Von Katalogen zu Klicks – neue Wege in der industriellen Beschaffung“ wurde im Rahmen der B2BEST DIGITAL am 26.10.2023 vorgestellt. Der zweite Teil erschien im Januar 2024 und beschäftigt sich mit der Frage, wie die Industrie konkret beschafft. Im dritten Teil, der im März 2024 veröffentlicht wird, geht es um zukünftige Trendthemen wie Nachhaltigkeit und KI.
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