Alufelgen ohne Primäraluminium

Alufelgen ohne Primäraluminium

16. März 2023 0 Von Dr. Frauke Hewer

Die Herstellung von Aluminium ist sehr energieintensiv. Deswegen lässt sich CO2 sparen, indem man Alufelgen einsetzt, in denen kein Primäraluminium steckt. Das passiert jetzt beim Mini Cooper SE Cabrio, das mit Alufelgen von Ronal ausgeliefert wird.

Felgenhersteller Ronal hat sich selbst das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 seine CO2-Emissionen in der Herstellung um 50 Prozent zu reduzieren und bis zum Jahr 2050 alle Räder komplett CO2-neutral zu produzieren. Das deutsche Werk in Landau möchte hier eine Vorreiterrolle einnehmen und fertigt die ersten Leichtmetallräder, die vollständig aus Sekundäraluminium gefertigt sind, für das neue vollelektrische Mini Cooper SE Cabrio.

Verzicht auf Primäraluminium

In Zusammenarbeit mit dem Autohersteller Mini hat die Ronal Group jetzt die weltweit ersten Leichtmetallräder für ein Serienfahrzeug produziert, die vollständig aus Sekundäraluminium bestehen. Das neue Mini Cooper SE Cabrio ist mit Rädern ausgestattet, für deren Herstellung 40 Prozent Pre- und 60 Prozent Post-Consumer-Material genutzt wurde.

Zum Pre-Consumer-Schrott zählt Aluminiumabfall, der in der Produktion anfällt und in einem Zwischenschritt aufbereitet wird, bevor er wieder dem Schmelzprozess zugeführt werden kann – zum Beispiel Späne. Diese müssen gewaschen und getrocknet werden, bevor sie erneut genutzt werden können.

Hohe Aluminium-Qualität

Das Post-Consumer-Aluminium wird vom Unternehmen Eccomelt geliefert. Es hat derzeit laut Ronal den besten CO2-Fußabdruck auf dem Markt und verfügt über dieselbe Qualität wie Primäraluminium. Durch den Einsatz des Recyclingmaterials können die CO2 Emissionen in der Produktion um bis zu 75 Prozent gesenkt werden. Am Ende ihres Lebensweges kann das Leichtmetallrad des Mini Cooper SE Cabrios recycelt werden und ein neues Rad daraus entstehen.

Das Erzeugen von Primäraluminium ist ein energieintensiver Prozess, der sich auf die Umwelt auswirkt: Der mit 74 Prozent größte Anteil des verursachten CO2 in der Bilanz der Ronal Group ist auf die Aluminiumbeschaffung zurückzuführen. Das Unternehmen bezieht laut eigenen Angaben ausschließlich Aluminium von Mitgliedern der „Aluminium Steward Initiative“ (ASI). Davon werden 63 Prozent nachweislich mit erneuerbaren Energien erzeugt. Seit September 2022 ist der Räderhersteller außerdem ASI Performance Standard zertifiziert.

CO2-Fußabdruck verkleinern

Darüber hinaus arbeitet die Ronal Group bereits seit Jahren daran, nachhaltige Ressourcen auszubauen und den Anteil an Recyclingmaterial in der Herstellung zu erhöhen, um den ökologischen Footprint des Unternehmens kontinuierlich zu verringern. Das Produktionswerk der Ronal Group in Landau (Deutschland) plant, bis Mitte des Jahres die Freigabe aller OEM-Kunden für den Einsatz von Sekundäraluminium zu erhalten, um so seinen CO2-Fußabdruck bis Ende des Jahres halbieren zu können.

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