Hälfte der E-Autofahrer fürchtet zu wenig  Ladepunkte

Hälfte der E-Autofahrer fürchtet zu wenig Ladepunkte

27. Februar 2020 0 Von Jürgen Rinn

Bereit für die nächste Stufe der E-Mobilität? NewMotion, ein Anbieter von intelligtenten Ladelösungen für Elektrofahrzeuge, hat in seiner jährlichen EV-Driver-Umfrage aktuelle Trends zur Elektromobilität ermittelt. Ladepunkte und Ladeinfrastruktur spielen dabei eine große Rolle. NewMotion gehört zur Shell-Gruppe.

Bei Elektroautos spielt nicht nur die Reichweite eine wichtige Rolle, sondern auch die Kombination aus guter Schnell-Ladefähigkeit und effizientem Verbrauch. Erst damit wird ein E-Fahrzeug auch für längere Strecken einsetzbar. Fast die Hälfte (45 Prozent) der E-Autobesitzer fürchtet in naher Zukunft einen Mangel an Ladepunkten. Das ist das Ergebnis der EV-Driver-Umfrage 2020 von NewMotion, der größten jährlichen Umfrage unter E-Autofahrern in Europa. Ebenso gaben rund die Hälfte der Befragten (46 Prozent) an, dass vor allem mehr Ladepunkte das Laden vereinfachen.

Ladepunkte: es muss einfach sein

Auch den Zugang zu Ladepunkten verschiedener Anbieter mit nur einer Ladekarte empfinden die Befragten (41 Prozent) als deutliche Erleichterung, da es das Laden unterwegs vereinfacht. Auffallend ist, dass 77 Prozent der Befragten einen Ladepunkt zu Hause haben, während nur rund der Hälfte (55 Prozent) eine Lademöglichkeit am Arbeitsplatz zur Verfügung steht. 53 Prozent der Umfrageteilnehmer, die keinen Ladepunkt zu Hause haben, haben auch keinen am Arbeitsplatz. Aus der Umfrage geht außerdem hervor, dass 61 Prozent der Befragten, die keinen Ladepunkt zu Hause haben, ihr Fahrzeug über eine Standardsteckdose aufladen. Das ist allerdings unsicher, da dabei Überkapazitäten in der Steckdose oder dem Kabel entstehen können.

„Elektrisches Fahren ist unumstritten die Zukunft der Mobilität. Wir befinden uns derzeit am Scheideweg der Energiewende. Elektrofahrzeuge werden immer beliebter. Damit beginnt die nächste Phase der Elektromobilität: die flächendeckende Anwendung. Um die E-Mobilität für jeden zugänglich zu machen, muss die gesamte Branche reifen. Es kommt hauptsächlich auf die Zusammenarbeit zwischen Automobilherstellern und Anbietern von Ladelösungen, aber auch von anderen an der Energiewende beteiligten Unternehmen an. Nur so können wir die vielversprechende Zukunft der Elektromobilität erfolgreich gestalten.“

Sytse Zuidema, CEO von NewMotion

E-Autofahrer erwarten Preistransparenz und unkompliziertes Laden

Der Ladepreis ist E-Autofahrern besonders wichtig. 43 Prozent der Befragten gaben an, den Preis des Ladevorgangs bereits zu kennen, bevor sie damit beginnen. 37 Prozent recherchieren den exakten Preis, bevor sie ihren Wagen aufladen. Zwei von fünf Umfrageteilnehmern erlebten mindestens einmal eine unwillkommene Überraschung, weil der tatsächliche Endpreis vom vorher am Ladepunkt angezeigten Preis abwich.

Rund der Hälfte (52 Prozent) der Ladepunktbesitzer ist die Benutzerfreundlichkeit bei der Wahl einer Ladelösung am wichtigsten. Ein Drittel der Befragten (33 Prozent) achtet hauptsächlich auf den Preis, während 26 Prozent der Befragten Empfehlungen Dritter, wie Autohändler oder Arbeitgeber, als Entscheidungsgrundlage nehmen. Auch was die Abdeckung mit Ladepunkten am Arbeitsplatz angeht, liegen die Niederlande deutlich vor Deutschland. Während bei unseren Nachbarn 72 Prozent der Befragten eine Lademöglichkeit am Arbeitsplatz vorfinden, sind es hierzulande nur 41 Prozent.

Sparen ist ein wichtiges Argument

Interessante Ergebnisse offenbart die Frage nach dem Hauptgrund für den Umstieg auf ein Elektrofahrzeug. Als wichtigsten Grund für den Wechsel nannten 61 Prozent der Umfrageteilnehmer Kosteneinsparungen, 58 Prozent stiegen aufgrund des Fahrerlebnisses um. Allerdings gaben nur zehn Prozent der Befragten an, dass sie aus Umweltschutzgründen zur E-Mobilität gewechselt sind, obwohl sich 81 Prozent der E-Autofahrer im Allgemeinen als umweltbewusst sehen.

Die überwältigende Mehrheit der E-Autobesitzerwill nicht mehr auf Antriebe mit fossilen Brennstoffen zurückwechseln. 86 Prozent der Befragten planen, sich wieder ein E-Auto zuzulegen. Nur zwei Prozent würden wieder auf konventionelle Antriebe umsteigen. 90 Prozent der Umfrageteilnehmer würden ein Elektrofahrzeug weiterempfehlen, während nur drei Prozent das nicht tun würden.

Glorreiche Zukunft für die E-Mobilität

Außerdem sagen die Umfrageteilnehmer der Elektromobilität eine glorreiche Zukunft voraus. So gehen: 60 Prozent der Befragten davon aus, dass vollelektrisches Fahren im Jahr 2030 die dominierende Fahrzeug-Antriebsart sein wird. 14 bzw. 13 Prozent der Umfrageteilnehmer sehen die Zukunft in Wasserstoff- respektive Hybridantrieben. Nur zwölf Prozent sind der Ansicht, dass fossile Kraftstoffe künftig die primäre Antriebsart sein werden.

Ladepark „Porsche Turbo Charging“ in Leipzig Foto: Porsche

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