Initiative für mehr Cyber-Sicherheit im Auto

Initiative für mehr Cyber-Sicherheit im Auto

12. Juni 2020 0 Von Jürgen Rinn

Die Digitalisierung hat in modernen Autos und Verkehrsinfrastrukturen sowie in der Automobilindustrie längst Einzug gehalten. Um diesen für den Wirtschafts- und Automobilstandort Deutschland wichtigen Bereich sicher zu gestalten, arbeiten das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und der Verband der Automobilindustrie (VDA) zukünftig in der Cyber-Sicherheit eng zusammen. Dazu unterzeichneten VDA-Präsidentin Hildegard Müller und BSI-Präsident Arne Schönbohm eine entsprechende gemeinsame Absichtserklärung.

Drahtlose Telematik-Technik im Fahrzeug kann dazu beitragen, den Komfort und die Sicherheit von Autofahrern zu erhöhen. Doch ungeachtet ihrer unbestreitbaren Vorteile stößt diese Technologie auch auf Kritik: So warnen nicht nur Datenschützer vor einer Vorratsdatenspeicherung im Kfz-Bereich und dem „gläsernen Autofahrer“. Versicherer und Verkehrsverbände wiederum befürchten, dass sich die Autohersteller mit der weiteren Verbreitung der Telematik Wettbewerbsvorteile im sogenannten Aftersales-Markt sichern wollen.

„Die meisten Autofahrer wissen heute gar nicht, welche und wie viele Informationen von ihrem Fahrzeug registriert werden“, macht Matthias Knobloch, Generalsekretär des Verbundes Europäischer Automobil Clubs EAC, deutlich. Und viele Kraftfahrer seien sich noch nicht klar darüber, dass sie heutzutage bereits mit einem „Computer auf vier Rädern“ unterwegs seien.

BSI und VDA ziehen bei der Cyber-Sicherheit an einem Strang

Ziel der Zusammenarbeit von BSI und VDA ist es, ein gemeinsames Verständnis zu den Teilgebieten der Cyber-Sicherheit in Fahrzeugen und der Informationssicherheit in der Automobilindustrie zu etablieren und daraus Handlungsbedarfe abzuleiten, zum Beispiel im Bereich der Standardisierung. In der Folge sollen gemeinsam Handlungsempfehlungen für Politik und Automobilindustrie entwickelt werden.

Technologien wie die Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation und 5G sollen das Autofahren sicherer und komfortabler machen. Durch die Digitalisierung werden neue Dienstleistungen und Funktionen im Fahrzeug ermöglicht. Damit mögliche Cyber-Angriffe keinen Einfluss auf die Fahrsicherheit haben und geeignete Schutzmechanismen integriert werden können, müssen entsprechende Gefährdungen bereits frühzeitig im Entwicklungszyklus neuer Fahrzeugmodelle berücksichtigt werden.

Technologie darf nicht durch unbefugte Dritte manipulierbar sein

„Moderne Autos sind längst fahrende Hochleistungsrechner, die nicht mehr nur mit Kurbelwelle oder Elektromotor angetrieben, sondern in erheblichem Maße von digitaler Technik gesteuert werden. Wenn wir digitale Technologie nutzen wollen, um Autos autonom fahren zu lassen, die Verkehrssicherheit zu erhöhen, den Verkehrsfluss zu verbessern und den Energie- und Kraftstoffverbrauch zu reduzieren, dann darf diese Technologie nicht durch unbefugte Dritte manipulierbar sein.“

BSI-Präsident Arne Schönbohm

Dazu merkt VDA-Präsidentin Hildegard Müller an: „Autos ‚Made in Germany‘ haben der deutschen Automobilindustrie zu ihrer weltweit führenden Stellung verholfen. Durch Informationssicherheit als Qualitätsmerkmal der Digitalisierung Made in Germany können wir diese sehr gute Position auf den internationalen Märkten weiter ausbauen und gleichzeitig das Automobilland Deutschland digital sicherer machen.“

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