Neues Logistikzentrum: Autodoc investiert

Neues Logistikzentrum: Autodoc investiert

29. September 2020 0 Von Dr. Frauke Hewer

Die Corona-Krise kann den wenigsten Online-Händlern etwas anhaben. Ein Beispiel dafür ist Autodoc. Der Ersatzteilhändler aus Berlin erweitert jetzt erneut. Ein neues Logistikzentrum im polnischen Stettin soll dabei helfen, dem Wachstum Herr zu werden.

Autodoc hat am 25.9.2020 ein neues Logistik-Zentrum in Stettin eröffnet. Mit dem „M13“ genannten Neubau verdoppelt das Unternehmen seine in Stettin betriebenen Lagerflächen auf nun 26.700 Quadratmeter. In dem neuen Lager, das halbautomatisch betrieben wird, werden bis zu 800 Arbeitsplätze entstehen. Trotz Coronakrise sei das Unternehmen dringend auf die zusätzlichen Kapazitäten angewiesen, erklärte Autodoc-Chef Alexej Erdle zur Eröffnung vor Gästen. Das vor zwölf Jahren in Berlin gegründete Unternehmen wachse ungebrochen. 2019 hatte Autodoc seinen Umsatz um 48 Prozent auf fast 615 Millionen Euro steigern können; auch für die kommenden Jahre wird eine ambitionierte Wachstumsstrategie verfolgt.

Stettin: ein guter Standort für ein neues Logistikzentrum

Erst 2018 hatte Autodoc seinen Stettiner Umschlagplatz für Autoteile, -zubehör und -verbrauchsgüter in unmittelbarer Nähe zur Autobahn A6 eröffnet, im Ortsteil Zalom-Kasztanowe. Inzwischen arbeiten dort fast 1600 Angestellte und Vertragsmitarbeiter. Fast 75.000 Produkte werden täglich aus- und umverpackt, adressiert und an die Endkunden verschickt. Die Umschlag-Kapazität des neuen Lagers ist durch eine Halbautomatisierung der Prozesse noch einmal deutlich höher. Konnten bislang täglich 25.000 Bestellungen bewältigt werden, so sind in Zukunft bis zu 61.000 Bestellungen machbar.

Das neue Logistikzentrum in Stettin etabliert sich mit Gesamtinvestitionen in Höhe von rund 11.0 Millionen Euro seit seinem Start deutlich als wichtigster Logistik-Standort von Autodoc. Das vor zwölf Jahren in Berlin gegründete Unternehmen betreibt weiterhin ein Lager im Berliner Stadtbezirk Lichtenberg; hier sind aufgrund fehlender Erweiterungsflächen allerdings die maximalen Kapazitäten erreicht. Autodoc braucht die Lager, um den Online-Kunden die bestellte Ware in möglichst kurzer Zeit liefern zu können. Überwiegend setzt das Unternehmen auf „On-demand“-Belieferung. Online bestellte Produkte werden von den Herstellern an Autodoc geliefert und praktisch umgehend an den Kunden weitergeschickt. Mit der Breite des Angebots von 2,5 Millionen Produkten, niedrigen Preise, überdurchschnittlichem Kundenservice und schneller Lieferung nimmt Autodoc dem stationären Autoteile-Handel wachsende Marktanteile ab.

Personal verzweifelt gesucht

Sowohl in Stettin als auch in Berlin sucht Autodoc derzeit nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, um der weiterhin stark steigenden Nachfrage Rechnung zu tragen. „Wir haben zurzeit viele offene Stellen,“ so Erdle. Gerade in Stettin, das sich zu einem beliebten Logistik-Standort entwickelt hat, sei der Arbeitsmarkt inzwischen recht angespannt.

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