NFC-Chips schützen Oldtimer vor Diebstahl
12. Dezember 2019Nicht nur die Reichen und Schönen unter den Auto-Enthusiasten machen Oldtimer mehr und mehr zu einer Vermögensanlage. So brachte bei Versteigerungen alten Blechs bei RM Sotheby’s Platz ein McLaren F1 “LM-spec” Coupé, Baujahr 1994, 17,83 Millionen Euro ein. Das bedeutet aber auch, dass diese Raritäten verstärkt in den Fokus von Autodieben rückt. Bei MICARE PS geht man davon aus, dass die Anzahl der Diebstähle von Oldtimern im Wert von 25.000 bis 150.000 Euro weiter zunimmt. NFC-Chips könnten das verhindern.
Das Unternehmen mit dem vollen Namen Missing Car Register führt ein Fahrzeugregister unter dem Markennamen MICARE PS. Neben der bestehenden Datenbank für gestohlen Klassiker bietet die Plattform auf www.micare-ps.com nun mit NFC-Chips einen neuen Diebstahlschutz für Oldtimer an. Dabei steht NFC für Near Field Communication und wird für den Datenaustausch über kurze Distanzen genutzt. Im Alltag geschieht das zum Beispiel beim kontaktlosen Bezahlen mit der EC-Karte.
Winzige NFC-Chips, große Wirkung
Auf den NFC-Chips von MICARE PS ist eine URL gespeichert, die einen weltweit einmaligen Sicherheitscode beinhaltet. Diese URL lässt sich mit der frei erhältlichen MICARE PS NFC-App scannen und führt laut Anbieter den Nutzer direkt zu seinem Fahrzeug im Register. So können Autos oder einzelne Teile davon, die nach einem Diebstahl wieder gefunden werden, schnell und eindeutig ihrem Besitzer zugeordnet werden. Diese Vorgehensweise funktioniert auch, wenn Autodiebe die Fahrgestellnummer verfälschen oder heraustrennen.
„Durch solche Manipulationen ist die juristisch zweifelsfreie Identifizierung eines Fahrzeugs auch für Gutachter häufig extrem schwierig und teilweise einfach unmöglich“, erklärt Martin Stromberg. Er ist selbst Gutachter und Geschäftsführer der Classic Data Marktbeobachtung GmbH & Co. KG. Die speziellen Chips seinen Worten zu Folge dieses Problem und sollen zudem präventiv wirken. Trotzdem macht er deutlich, dass sie zwar keinen Diebstahl verhindern. Aber der Hinweis auf ihre Verwendung, etwa mit einer gut sichtbaren, codierten Autoplakette am Fahrzeug, schrecke Kriminelle ab.
Großes Risiko, nach dem Diebstahl erwischt zu werden
„Der Kunde erhält von uns ein individuell codiertes Set mit zehn selbstklebenden on-metal NFC-Chips, die er an verschiedenen Stellen und Bauteilen im und am Fahrzeug verstecken kann“, macht Geschäftsführerin Antonina Stumpfernagel deutlich. Zudem ergänzt sie: „Übrigens können potenzielle Diebe nicht einfach mit dem Smartphone am Auto vorbeigehen, um mögliche Chips zu orten, da die Chips durch Metall nicht auslesbar sind. Der unschlagbare Vorteil von unserer NFC-Lösung liegt darin, dass das Smartphone im Millimeterbereich an die Chips gehalten werden muss, damit die Übertragung funktioniert. Und die genaue Position der Verstecke kennt nur der Fahrzeugeigentümer“. So steige das Risiko, nach dem Diebstahl erwischt zu werden, dank der technischen Markierung beträchtlich an.
Foto: obs/Missing Car Register GmbH/Thommy Mardo“